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Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Jack West 03 - Der fünfte Krieger

Titel: Jack West 03 - Der fünfte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Deren Siege hatten sie kaum überdauert. Die Siege dieses Mannes dagegen hatten noch immer Gültigkeit.
    Jack schluckte.
    Die Säule Jesu Christi an sich zu nehmen war schon Sakrileg genug. Den Mann selbst würde er nicht ansehen.
    Und so sah Jack, den Blick unverwandt auf die Brust der Gestalt gerichtet, die Säule in den perfekt erhaltenen Händen.
    Aus dem Augenwinkel konnte Jack ein bärtiges Gesicht erkennen - der Bart war braun, die Augen geschlossen, das Gesicht entspannt.
    Direkt wagte er es nicht anzusehen.
    Behutsam, langsam und ehrfürchtig nahm Jack die Säule aus den perfekt erhaltenen Händen und streifte dabei mit den Fingern flüchtig die des früheren Besitzers der Säule.
    Ein Stromschlag durchfuhr ihn - eine elektrische Energie, wie er sie noch nie in seinem Leben gespürt hatte - ein unglaubliches Gefühl von Klarheit und Gelassenheit. Es schoss durch seinen Körper wie ein Blitz aus purer ...
    Jack zog das Tuch wieder über das Gesicht der bärtigen Gestalt, und das Gefühl verflog schlagartig.
    Er ließ seinen angehaltenen Atem entweichen. In seiner zitternden Hand war die Säule.
    Dann zog er sich still aus der Salzkammer zurück und schloss die Holztür in dem Wissen, dass die Salzkristalle die Türränder in Kürze wieder versiegeln würden.
    Als er darauf durch die Luftschleuse kroch, konnte er noch immer nicht glauben, was er gerade gesehen und getan hatte.
    Jack kletterte aus dem Salzschacht. »Hast du sie?«, fragte Lily aufgeregt. »Ich hab sie.« »War ... er da unten?«
    »Ja, und so etwas habe ich noch nie erlebt«, sagte Jack leise. »Komm, gehen wir.«
    Sie überquerten den Solesee und machten sich daran, das Gerüst hinaufzuklettern. Oben auf der Galerie wartete Iolanthe auf sie.
    Jack kletterte hinter Lily nach oben, damit er sie auffangen konnte, falls sie den Halt verlor und fiel. Deshalb kam sie als Erste oben an.
    Er hörte sie schreien, bevor er den Grund dafür sah.
    Die kurze Bretterbrücke zwischen dem Gerüst und dem Rand der Grube fiel unter Jacks ungläubigem Blick in die Grube hinab und hinterließ eine Lücke von drei Metern zwischen ihnen und dem Rand der Grube.
    Sie saßen auf dem Gerüst fest.
    Jack kletterte das letzte Stück nach oben und schaute mit Lily und Iolanthe über die Kluft.
    Auf der anderen Seite standen zwei Männer mit Armbrüsten.
    Vulture und Scimitar.
    Sie waren zurückgekommen.
    »Ihr wusstet also, dass die andere Säule nicht die richtige war«, sagte Jack. Vulture grinste. »Natürlich. Dieser Ort ist unserem Volk schon lange bekannt, und deshalb auch seine Geheimnisse. Unser chinesischer Kollege ist gerade dabei, die andere Säule dem Russen zu bringen.
    Er ahnt nicht, dass sie wertlos ist. Unsere Bewacher haben uns in dem Glauben, sie brauchten uns jetzt nicht mehr, einfach hier zurückgelassen. Aber das soll uns nur recht sein.«
    »Ich dachte, ihr würdet mit den Chinesen unter einer Decke stecken«, sagte Jack.
    »Zweckpartnerschaften haben es so an sich, sich früher oder später wieder zu lösen«, sagte Scimitar.
    »Du wolltest wohl sagen: >Diebe kennen keine Ehre<«, erwiderte Jack.
    »Wirf mir die Säule rüber, dann lasse ich das Mädchen vielleicht am Leben. Aber mach dir keine falschen Hoffnungen - dich und die königliche Schlampe werde ich nicht verschonen.«
    Jack packte die Säule und biss sich auf die Lippe.
    Er stand auf verlorenem Posten. Wegen des hohen Methangehalts der Luft konnte er keine Schusswaffe abfeuern, und er, Lily und Iolanthe konnten unmöglich über die Kluft springen. Sie saßen in der Falle, chancenlos.
    Mit einem fiesen Grinsen hob Vulture seine Armbrust. »Bisher hast du dich wacker geschlagen, Huntsman, sehr gut sogar. Aber jetzt kannst du dein Testament machen.«
    Jack schloss die Augen ...
    ... als unvermutet von irgendwo in der Höhle eine andere Stimme ertönte. »Noch nicht!«
    Vulture wirbelte herum. Auch Scimitar, Iolanthe und Lily blickten sich verdutzt um.
    Jack nicht. Er hätte diese Stimme immer und überall erkannt. Sie war tief und barsch und gehörte dem einzigen Menschen auf der Welt, der Vulture und Scimitar noch mehr das Handwerk legen wollte als Jack.
    Pooh Bear.
    Pooh Bear stand mit Stretch zwischen den Salzhaufen am Nordende der Galerie. Jack vermutete, dass sie durch dieselben Stollen wie er in das Salzbergwerk gekommen und seiner Spur aus Leuchtstäben gefolgt waren. Pooh Bear und Stretch standen Vulture und Scimitar gegenüber wie Revolverhelden in einer Westernstadt.
    Vulture

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