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Jacks Briefe

Jacks Briefe

Titel: Jacks Briefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Romes
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sie an ihre Stellung!“ Mit gesenktem Blick tat sie wie ihr geheißen, jedoch nicht ohne Jack ein weiteres freudiges Lächeln zu schenken. Er nickte, während er dieses erwiderte. Hanna hatte sich wie zu erwarten, besonders viel Mühe in der Küche gegeben. William war so erfreut über den durch und durch gelungenen Abend, dass er sie zum ersten Mal bat, sich mit an den Tisch zu setzten und das Gebet für sie alle zu sprechen. Woraufhin sich Lady Amalia ein weiteres volles Glas Wein einschenkte, um dies, wie schon die ersten beiden, eilig hinunterzutrinken. Das Essen war gewürzt, mit den spannenden Erzählungen, welche Jack von seiner ersten Zeit in der Armee zu berichten hatte. Alle lauschten interessiert. Er war nur ein paar Monate weg gewesen. Fortgegangen war er als junger Bursche, der von der Welt außerhalb der Highlands nichts wusste. Zurückgekehrt war er als Mann, dessen neu gewonnene Erfahrungen und Fähigkeiten ihn verändert hatten. Er hatte die kindlichen Züge in seinem Verhalten verloren, sie waren denen gewichen, welche ihm eine durchweg männliche Ausstrahlung verliehen und ihn nun, nicht mehr nur, seines tadellosen Wesens wegen, anziehend machten. Katelyn lauschte andächtig seinen Geschichten über die nächtlichen Streifzüge, welche die Soldaten so manches Mal, in Aberdeens belebte Straßen führten. Sie hörte es nicht gerne, wie er davon berichtete, in welche Etablissements es einige Soldaten verschlug. Sie hatte keine Vorstellungen darüber, wie solche aussehen würden oder gar, wie die Frauen waren, welche dort ihr Geld verdienten. Jack fügte mit einem eindringlichen Blick in ihre Richtung bei, dass es ihn selbst nie in ein solches Haus verschlagen würde. Lady Amalia hatte bereits Schwierigkeiten aufrecht sitzen zu bleiben, als sie die Weinflasche völlig in ihrem Glas entleerte. Sie wirkte gelangweilt, von der Unterhaltung am Tisch, jedoch merkte Katelyn, dass es noch etwas Anderes war, das ihr derart auf die Stimmung schlug. Etwas das ihr, allem Anschein nach, schlimmsten Kummer bereitete. Sie blickte zwischen Jack und William hin und her, bevor sie deren Gespräch auf eine äußerst unschicke Art und Weise unterbrach. „Du bist also der Grund, warum es mit den Fryburys nicht geklappt hat?“ Sie blickte Jack herablassend an. An dem Tisch, an dem gerade noch voller Eifer ein lebendiges Gespräch abgehalten wurde, hatte sie mit diesem Einwand, soeben für absolute Stille gesorgt. Alle starrten sie an. Jack, der gelernt hatte, sie zu respektieren, sagte nichts und sah zu William hinüber, welcher sich nun räusperte. „Meine Liebe. Meinst du nicht auch du hattest etwas zu viel Wein?“, erwiderte er ruhig. Doch Lady Amalia wurde laut. „Halt dich da raus, du …“, wollte sie ihren Mann beschimpfen, aber dann, begann sie hämisch zu lachen. „Du denkst du könntest sie heiraten?“, gackerte sie und wankte dabei auf ihrem Stuhl. Jack blieb schweigend. William griff ein. „Davon ist doch keine Rede, Amalia. Beruhige dich.“ Wütend stand sie auf und ließ ihre Hände krachend auf den Tisch fallen, um ihre taumelnde Gestalt abzustützen. „Und ob davon die Rede ist. Ich habe seine Briefe gelesen! Die beiden planen die ganze Zeit bereits heimlich ihre Vermählung.“
    Katelyn war empört darüber, dass sie das, so ohne jegliche Versuche der Verheimlichung preisgab.
    „Wie konntest du, Mutter? Du hattest kein Recht meine Briefe zu lesen.“ Lady Amalia sah ihre Tochter wütend an. „Ach nein?“, sagte sie höhnisch, „hättest du denn je vor gehabt, mit mir darüber zu sprechen? Oder überhaupt mal mit deiner Mutter zu sprechen? Du weißt genau, dass er nichts für dich ist.“ Sie zeigte dabei deutlich auf Jack „Du hättest Herzogin werden können“, sie wimmerte bei diesen Worten, „wir alle wären damit aufgestiegen in der Gesellschaft. Warum musst du nur immer so egoistisch sein, Katelyn? Aber wir alle wissen ja, von wem du das hast.“ Sie deutete mit ihrem Blick auf William, der sich sichtlich unwohl fühlte. „Mutter!“, versuchte Katelyn ihr Einhalt zu gebieten. Doch diese hörte nicht auf ihre Tochter. „Ich habe genug gesagt für heute“, gab sie in den Raum, bevor sie ihren Stuhl beiseiteschob und allen den Rücken zukehrte. Im Türrahmen stehend bemerkte sie noch: „Ich werde diese Verbindung nicht dulden! Gute Nacht“, bevor sie endgültig den Raum verließ.
    Erschrocken von ihrer derart ablehnenden Meinung, blieben die anderen am Tisch zurück. William

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