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Jade-Augen

Jade-Augen

Titel: Jade-Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Zukunft geben darf, wenn ich doch fühle, wie du vor Versprechen pulsierst, vor Hunger bebst; wenn ich doch die Liebe und Lust in deinen Augen lesen kann?«
    Ihre Augen schlossen sich, aber sie wußte, es war zu spät, um die Wahrheit zu leugnen, obwohl sie den Kopf auf der Decke verneinend schüttelte. Keiner außer Kit hatte sie je Anna genannt, und er benutzte den Namen sparsam, als ob sein besonderer Platz in ihrem Leben zu kostbar sei, um ihn durch zu häufigen Gebrauch abzunutzen.
    »Am Ende wirst du es einsehen«, versicherte er ihr ruhig, öffnete die Chalvar an ihrer Hüfte, schob sie hinunter und ließ die Hose auf den Boden fließen. »Und wenn ich die ganze Nacht dafür brauche, du wirst es sagen.« Seine Hände fuhren zärtlich streichelnd über die Rückseite ihrer Oberschenkel, als er ihre Beine anhob und sie ihr gegen Brust und Bauch drückte, und sie preßte sich gegen seinen Mund und das süß-quälende Spiel seiner Zunge.
    Sie konnte dem wogenden, stampfenden Entzücken genausowenig widerstehen wie der Kraft seines Bekenntnisses und seinem Wissen, daß sie es mit ihm teilte, wie auch immer sie aufbegehrte. Als er seine Hose abstreifte und in ihren Körper drang, geschah es mit einem sie so tief berührenden Stoß, daß sich ein Schrei der Lust von ihren Lippen löste. Sie kam ihm schwingend entgegen, und ihre Augen waren weit geöffnet und aufrichtig in ihrem Empfangen, als sie auf die seinen trafen.
    »Keine Zukunft, meine Anna?« Er zog sich bis an die äußerste Grenze ihres Körpers zurück, hielt sie beide auf der Schwelle des Erlöschens.
    Ihre Augen schlossen sich einen Augenblick lang, als sich die zahllosen Empfindungen körperlicher Wonnen vermischten, sich auf den Punkt ihrer vollständigen Vereinigung konzentrierten und sie in einem saugenden See der Lust festhielten.
    »Sag es, meine Anna«, verlangte er und bewegte sich nur andeutungsweise in ihr.
    Ihre Augen öffneten sich. »Vielleicht«, flüsterte sie.
    Er lächelte. »Ich werde nicht auf einer vollständigen Bekehrung bestehen … noch nicht.« Dann drang er tief in sie ein, wurde Fleisch von ihrem Fleisch, Blut von ihrem Blut, Seele von ihrer Seele, und es gab nicht mehr Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft, sondern nur noch eine Vereinigung dieser beiden Einzelwesen zu einer gemeinsamen Ekstase.
    Es dauerte lange, bis sie zum Bewußtsein ihrer Getrenntheit zurückkehrten. Annabel spürte, wie ihre Jacke feucht an ihrem Oberkörper klebte, wie Kit sich anfühlte, weich in ihr, sein Atem, der gegen ihren Hals rauschte, der Geruch ihres Liebesspiels, der noch in der Luft hing. Sie streichelte seinen Kopf in matter Dankbarkeit. Er hob ihn, um sie anzublicken.
    »Du bist so wunderschön, meine Anna – ein wunderbares Geschöpf!«
    Sie lächelte, eine Andeutung von Mutwillen in der verbliebenen Sinnlichkeit. »Vor einer Weile hast du mir gedroht, mir eine Reihe von fürchterlichen Dingen anzutun. Wenn du damit das hier gemeint hast, dann muß ich daran denken, dich öfter herauszufordern.«
    Kit seufzte geschlagen und rollte von ihr herunter. »Ich möchte nicht, daß du nach Kabul gehst. Das heißt das Unglück heraufbeschwören.«
    »Ich werde das selbst beurteilen.« Sie setzte sich auf und zog ihre Jacke über den Kopf. »Ich bin ganz verschwitzt.« Aus dem Bett gleitend, ging sie barfuß zu dem Wasserkrug und der Schüssel, die auf der Frisierkommode standen. »Ich verspreche, daß ich Gelegenheit und Gefahr genau gegeneinander abwägen werde. Gibst du dich damit zufrieden?«
    Er beobachtete, wie sie ihre Körper in natürlicher Anmut mit einem Schwamm reinigte, sich der Geschmeidigkeit ihrer Bewegungen nicht bewußt, als sie einen Arm hob, ein Bein ausstreckte, ihren Körper mit einer flinken Vertrautheit handhabte, die trotz seiner Müdigkeit das Feuer seiner Leidenschaft aufs neue entfachte. Es hatte keinen Sinn, über ihren Eigensinn weiterzustreiten, entschied er und stieg zielstrebig aus dem Bett. Obendrein hatte es keinen Sinn, die Freuden der Gegenwart in eine Zukunft zu verschieben, die ihnen vielleicht nicht gewährt wurde.
    Aber diese Tatsache verbarg er tief in den dunkelsten Winkeln seiner Seele. Nur so konnte er sie leugnen.

16. KAPITEL
    »Im Namen des Allmächtigen! So etwas hat es doch noch nie gegeben.« Colin Mackenzie starrte, krank vor Abscheu, auf die Szene in der Ebene unterhalb der Kantonnementswälle. »Sie rennen wie die Hasen!«
    »Wir müssen ihnen Rückendeckung geben«, bellte Bob und rief dem

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