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Jade-Augen

Jade-Augen

Titel: Jade-Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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verstand oder nicht, sie konnte es nicht dabei belassen.
    »Ich gebe dir nicht das Recht, Kit, mir zu sagen, was ich tun oder lassen soll.« Sie brach das Schweigen, und ihre Stimme klang ruhig und vernünftig. »Ich lebe unter deinem Dach, weil wir beide es so wollten. Ich habe gesagt, ich bleibe bei dir, bis das, was geschehen muß, geschieht. Ich würde mir nicht anmaßen, dir sagen zu wollen, was du darfst und was nicht, und ich bitte dich lediglich um die gleiche Gefälligkeit.«
    »Ich möchte, daß du meine Frau wirst.« Er hörte seine Stimme aus der Tiefe seiner Müdigkeit und Hoffnungslosigkeit aufsteigen und im falschen Augenblick die Worte sagen, die er selbst in den leidenschaftlichsten Augenblicken im Zaum gehalten hatte.
    Sie fuhr auf: »Sei nicht albern!«
    »Warum ist das albern?« Seine Hände hielten noch immer ihre Oberarme umklammert, und seine Augen blickten jetzt mit schmerzlicher Schärfe auf sie nieder.
    Ihre Stimme nahm diesen spöttischen Unterton an, der ihn in ihren ersten Tagen so aus der Ruhe gebracht hatte. »Du willst deinen Feringhee- Amtsstab über mir erheben, nicht wahr, Ralston, Huzoor, und aus der einstmaligen Bewohnerin eines afghanischen Zenana eine Säule der höflichen britischen Gesellschaft machen?« Sie schüttelte seine Hände ab. »Eher würde ich sterben.«
    »Du würdest lieber sterben, als mit mir verheiratet zu sein?« Er hatte nicht gewußt, daß er so tief verletzt werden könnte.
    Sie sah den Schmerz, hörte ihn in seiner Stimme. »Nein, das habe ich nicht gesagt. Ich meine nur, was ich dir schon so viele Male zuvor gesagt habe. Ich könnte mich niemals in deine Welt einpassen, Christopher Ralston, und ich will es auch nicht. Ich bin zufrieden mit der Welt, die wir uns hier gemeinsam erschaffen haben, denn es ist eine, die ihre Wurzeln nicht in einer anderen hat. Sie gehört nur uns allein, so lange, wie wir darin leben wollen, und damit bin ich zufrieden.«
    »Aber hier gibt es keine Zukunft«, sagte er und spürte, wie der Schmerz von dem Ärger über ihre Hartnäckigkeit beiseite gedrängt wurde.
    »Nein«, sagte sie fest. »Hier gibt es nur die Gegenwart. Genau so muß es sein.«
    »Das kann ich nicht gelten lassen.« Er griff nach ihr und drehte sie so, daß sie ihn ansehen mußte. Sein Gesichtsausdruck war nun frei von Erschöpfung und Enttäuschung, reingewaschen vom Licht der Überzeugung und der Entschlossenheit, ihr seinen Willen aufzudrängen und ihren Widerstand zu brechen.
    »Du willst mir sagen, daß hierin keine Zukunft liegt?« Er umschloß ihren Kopf mit den Händen und küßte sie. Es gab keine bedachte Zärtlichkeit oder aufsteigende Leidenschaft in diesem Kuß. Er war eine Bekundung seiner Macht, gegen die sie anfangs blindwütig ankämpfte, doch er hielt ihren Kopf fest, als seine Zunge von ihrem Mund Besitz ergriff. Ihre leidenschaftliche Gegenwehr beachtete er nicht, sondern bog sie zurück über das Bett, sein Mund noch immer im Besitz des ihren. Gemeinsam fielen sie, und seine Beine umklammerten die ihren unnachgiebig, während das Gewicht seines Körpers auf dem ihren jede Gegenwehr zum Erliegen brachte. Eine Hand schob sich unter ihre Jacke, um die warme weiche Rundung ihrer Brust zu umfassen, und bei dieser Berührung, von der sie wußte, daß sie sich danach sehnen würde, wenn er nicht mehr da wäre, richteten sich ihre Knospen auf, und die Spannung ergriff in ihrem Inneren Raum.
    Noch immer versuchte sie sich zu befreien, den Angriff abzuwehren, denn sie wußte, daß er sie empfänglich machen würde für seine Überzeugungen, weil sie den Gedanken an eine Zukunft ohne Kit nicht würde ertragen können. Sie wand sich unter seinem Mund, aber er drang einfach noch tiefer ein, so daß er in ihrem Kopf zu sein schien, eine heiße, liebkosende Zunge, die Teil ihrer selbst wurde. Ihre Oberschenkel spannten sich, um dem Knie Widerstand zu leisten, das sie auseinanderzwingen wollte, und seine Hand verließ ihre Brust, glitt ihren flachen Bauch entlang, dessen Muskulatur sich unter der Berührung unfreiwillig aufbäumte; dann schob sie sich unter den Bund der Chalvar, griff nach unten, nahm sie mit intimen Bewegungen in Besitz, so daß sie ihre Beine unwillkürlich spreizte, ihr Atem keuchende Hingabe an seinem Mund, und endlich hob er den Kopf.
    Die grauen Augen spießten sie auf, tauchten in die Geheimnisse ihrer Seele wie in jene ihres Körpers ein. »Keine Zukunft, meine Anna?« flüsterte er. »Wie kannst du behaupten, daß es keine

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