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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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hatte Angst vor mir, weil er vor ihr Angst gehabt hatte. Er hat mich geliebt, das war mir klar, aber ich glaube, er fürchtete die ganze Zeit, dass die Wölfin in mir durchkommen könnte.«
    »Dein Dad … sagtest du nicht, dass er menschlich war?«
    »Er war ein Schamane in seinem Stamm. Er war es gewohnt, Leuten zu helfen. Als er meiner Mutter zum ersten Mal begegnete, war sie verletzt. Er erzählte mir, dass sie von Vampiren angegriffen worden war, und er wollte ihr helfen. Aber eigentlich wollte sie gar keine Hilfe. Sie wollte das Blut, die Gewalt und das Rudel.«
    Und sie hatte Erin mit in diese Welt genommen.
    Um sie am Ende aus ihr zu verstoßen.
    Eiskalt.
    »Mein Vater war Hellseher. Er konnte Dinge voraussehen, Leben verändern.« Sie blinzelte. »Er war ein guter Mensch.«
    Erin hatte ihn eindeutig geliebt. »Was ist mit ihm passiert?«, fragte Jude, dem der Schmerz in ihren Worten nicht entging.
    »Er wurde ermordet. Einer von diesen klassischen Zur-falschen-Zeit-am-falschen-Ort-Fällen. Eines Nachts wurde er auf dem Heimweg überfallen. Der Kerl stach auf ihn ein, und mein Vater verblutete auf der Straße. Auf der dreckigen Straße, mit weit offenen Augen.« Ihre Mundwinkel zuckten. »Ich sah, wie es geschah, in meinen verfluchten Träumen. Aber bis ich dort war, war es zu spät. Auch er hatte mich verlassen.«
    Jude zog sie in seine Arme. »Ich bin höllisch wütend auf dich«, murmelte er, hielt sie jedoch fest. Was machte sie mit ihm? Was?
    »Ich konnte nicht zulassen, dass du sie umbringst«, flüsterte sie.
    Seine Wunde tat weh, aber er ignorierte es. »Na ja, für mich sah es aus, als wollte sie jemanden umbringen.«
    Keine Antwort.
    »Und wenn man dem Gnom mit dem Gewehr glaubt, macht sie dort häufiger Jagd auf Menschen.« Ein Wolf, der Menschen jagte, übertrat eine klare Grenze.
    Eine aggressive Einzelgängerin.
    Ihr Rudel musste sie auch ausgestoßen haben.
    Erin hob den Kopf, und Jude bemerkte, dass ihre langen Wimpern tränennass waren. »Ich weiß überhaupt nicht mehr, was los ist, und ich will einfach nur, dass alles wieder normal wird.«
    Aha, normal, schon wieder. An dem Adjektiv schien sie richtig zu hängen. »Das wird es nicht.« Seine Nase juckte. Nachdem sein Geruchssinn wieder da war, strömten so viele Düfte auf ihn ein. Aber was war …
    Verdammt!
    Er schob Erin hinter sich und blickte zur Tür.
    »Jude!« Erins Nägel kratzten über seinen Arm. »Das ist sie!« Offenbar funktionierte auch Erins Geruchssinn.
    Er nahm die zartere, feminine Note des Wolfswandlers wahr. Doch die Tatsache, dass es Erins Mutter war, die dort vor der Tür lauerte, machte ihn um nichts entspannter. Ganz im Gegenteil. »Bleib hier.«
    Er packte den Türknauf, riss die Tür auf und …
    stand Erin gegenüber. Nein, nicht seiner Erin, sondern einer älteren Version von ihr mit zarten Falten in den Augenwinkeln. Einer Erin, deren Gesicht eingefallener und deren Haar etwas kürzer war.
    Und deren Augen mehr gelb als golden waren.
    Mist!
    Sie musterte ihn stumm, ehe sie eine schwarze Braue hochzog und in einer Stimme, die Erins zu ähnlich war, sagte: »Willst du mich die ganze Nacht anstarren, Kater, oder lässt du mich meine Tochter sehen?«
    Detective Ben Greer duckte sich unter dem grellgelben Polizeiband durch. Sein Waffenhalter kniff ihn in die Seite. Genau zwei Tage Urlaub hatte er gehabt; zwei Tage, in denen er in seiner Hütte auf dem Hintern hockte und wahnsinnig wurde. Dann kam der Anruf wegen Donald Trent.
    Trent . Der Schweinehund spukte ihm immerzu im Kopf herum. Er ging jede Wette ein, dass der Kerl vor Monaten seine Frau umgebracht hatte, auch wenn Ben nicht genug Beweise gegen ihn auftreiben konnte.
    Aber nach zehn Jahren in dem Job wusste man manche Dinge instinktiv.
    Trent war ein Killer, ein Psychopath, der Frauen misshandelte und davonkam. Wenn Trent tatsächlich in dem Waldstück begraben war, wären die Frauen in Lillian sehr viel sicherer und könnten ruhiger schlafen.
    »Detective!«
    Eine Polizistin winkte ihn zu sich. Kristen Langley war noch ziemlich neu bei der Polizei, aber sie lernte schnell, und wie man einen Tatort absperrte, wusste sie bereits.
    »Was haben wir?«, fragte er, während er sich umsah. Das Haus. Dort war er schon mal gewesen, um Katherine LaShaun die Nachricht vom Tod ihrer Tochter zu überbringen. Er hatte die Jungen gesehen, die oben auf der Treppe saßen und durch die Geländerstäbe hindurchlugten.
    Manchmal kotzte ihn sein Job an.
    »Die Hunde haben was

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