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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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dieser Leiche. Die Polizisten und der Mörder.
    Ihre ohnehin schon schmalen Lippen wurden noch dünner. »Sie müssen bis morgen Nachmittag hier fertig sein. Dann kommen meine Jungen nach Hause.«
    Kristen öffnete den Mund …
    »Sie haben einen Anruf erhalten, nicht?«, hakte Ben nach, der sich nicht ablenken ließ. Schließlich war er kein Anfänger.
    Kristen klappte den Mund wieder zu.
    »Wir können eine Anruferliste anfordern, wie Sie wissen. Also finden wir es sowieso heraus, auf die eine oder andere Art.«
    Sie stolperte rückwärts. »Sie haben rein gar nichts getan, um meinem Mädchen zu helfen! Nichts! Sie haben diesen Schuft freigelassen, und er hat sie ermordet – ermordet! «
    »Das wissen wir nicht, Mrs. LaShaun.« Von wegen!
    »Blödsinn!«
    Katherine hatte noch nie um den heißen Brei herumgeredet. Das war einer der Züge an ihr, die ihm gefielen. »Das mit Ihrer Tochter tut mir leid, Katherine. Ich habe versucht, ihr zu helfen. Erin …« Denk jetzt nicht an sie. »Erin und ich haben alles getan, was wir konnten.« Es hatte eben nur nicht gereicht.
    Sie senkte den Blick. »Erin Jerome kämpfte sogar für meine Tochter, als Sylvia selbst es nicht wollte«, sagte sie leise. Ein Ausdruck von Trauer huschte über ihre Züge, bevor sie tief Luft holte und entschlossen die Schultern durchstreckte. »Beschaffen Sie sich die Anruferlisten, wenn Sie wollen! Nur zu! Aber ich sage nichts mehr!« Mit diesen Worten drehte sie sich um, stürmte ins Haus zurück und knallte die Tür hinter sich zu.
    Aha? Katherine wollte unbedingt jemanden beschützen, und ihrer Miene nach zu urteilen, glaubte sie, dieser jemand könnte mit dem Mord zu tun haben.
    Wer? Wen wollte Katherine schützen? Nur ihre Jungen?
    Nachdenklich betrachtete Ben die Tür. »Kristen, ruf den Staatsanwalt an und sag ihm, dass wir den richterlichen Beschluss bis gestern brauchen.«
    Ben schrieb seinen restlichen Urlaub in den Wind und widmete sich seinem Geschäft mit Mord und Totschlag. Das war es, was er am besten konnte.
    Stimmen. Rufe und wütendes Brüllen von weiter weg.
    Ben sah Kristen an, die kopfschüttelnd mit den Achseln zuckte.
    Beide liefen sie von der Veranda herunter und um das Haus herum nach vor.
    Als sie um die Ecke kamen, bemerkte Ben, dass noch mehr Absperrband gespannt worden war. Sehr gut, denn sie mussten die Gaffer zurückhalten, zumindest noch für eine Weile.
    »Aus dem Weg! Wissen Sie etwa nicht, wer ich bin?« Der Idiot schrie einen der Uniformierten an und stieß dem jungen Mann seinen langen, dicken Zeigefinger gegen die Brust. »Ich bin …«
    »Richter Lance Harper.« Arschloch der Spitzenklasse. Ben blieb stehen und sah wütend zu dem Idioten, der zweifellos die Schlagzeilen der nächsten drei Tage beherrschen würde.
    Der Richter wandte ruckartig den Kopf zu ihm, und seine schlammig braunen Augen wurden zu Schlitzen. »Greer.« Es klang mehr wie ein Fluch als ein Name, denn Ben und der Richter, dieser arrogante Hurenbock, konnten einander nicht ausstehen.
    Ben stemmte die Hände in die Seiten, so dass sein Waffenhalter unter dem Jackett hervorlugte. Es war wahrscheinlich keine glorreiche Idee, den Richter zu erschießen, aber man durfte ja wohl träumen.
    Oh ja, das durfte man!
    »Ich übernehme das«, sagte Ben zu dem Polizisten. »Langley« – Kristen starrte den Richter an –, »mach deinen Anruf.«
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie sie zurückwich und sich wegdrehte.
    Der Richter ballte die Fäuste. »Ich verlange, dass Sie mir sofort sagen, was hier los ist!«
    »Ach, Sie verlangen, ja? Seit wann dürfen Sie an meinem Tatort irgendwas verlangen?« Was machte der Kerl überhaupt hier? Dieser Fall ging ihn wahrlich nichts mehr an.
    Harpers Wangenmuskel zuckte. »Cartwright hat mir von der Leiche auf dem Grundstück erzählt.«
    Waren neuerdings alle in dieser Stadt versessen darauf, alles und jedes hinauszuposaunen? Das hier war ein Mordfall, verdammt! »Sein Fehler«, murmelte Ben.
    »Das war mein Fall, Detective. Der Mann war in meinem Gerichtssaal, und er …«
    »Und er verließ ihn dank Ihnen als freier Mann.« Ein Fehler. Und nicht Harpers erster, auch nicht sein letzter. Wobei die schwachsinnigen Richtersprüche nur ein Grund waren, weshalb Ben ihn nicht leiden konnte.
    Der andere? Ben war einmal wegen dem Richter von einer Frau verlassen worden. Harper mochte alt sein, aber der Mistkerl war ein echter Weiberheld.
    Sehr langsam löste Harper die Fäuste. »Sie bilden sich ein, Sie würden mich kennen,

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