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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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gefunden«, antwortete Kristen hörbar aufgeregt. »Kommen Sie. Wir sind ziemlich sicher, dass es …
    Ben lief an ihr vorbei. Er hörte erhobene Stimmen etwas weiter weg. Der Rest des Suchteams. Dann folgten die dumpfen Geräusche von Schaufelstichen.
    Die waren hoffentlich vorsichtig!
    Er beugte den Oberkörper seitlich, um einem dicken Ast auszuweichen, und erreichte das Stück, wo seine Leute schon mit dem Graben begonnen hatten. Stolpernd blieb er stehen und blickte in das große Loch, das seine Männer ausgehoben hatten. Nicht besonders tief. Nein, eigentlich überhaupt nicht tief. Der ganze Bereich war von Strahlern beleuchtet, und in der schwarzen Erde sah Ben blassblauen Stoff.
    Ein Hemd. Zerrissen.
    Behutsam wurde mehr Erde beiseitegefegt, und nun erkannte Ben Knochen.
    »Glauben Sie auch, dass das Trent ist?«, fragte die aufgekratzte Kristen.
    Er sah sie an. »Ja, das ist er.« Natürlich mussten noch Tests gemacht werden, Zahnabdrücke genommen und abgeglichen. Aber Ben konnte die lange dünne Kette mit den ineinandergewundenen Schlangen erkennen, die auf den Knochen hing.
    Ben hatte Trent nie ohne dieses scheußliche Ding gesehen.
    »Vorsichtig!«, rief er. »Ich will jedes Beweisstück hier gesichert haben! Und alles beschriftet und eingetütet, klar? Es wird nichts übersehen!« Dieser Fall dürfte für reichlich Pressewirbel sorgen, da wäre jeder Fehler fatal.
    Begraben hinter dem Haus der Kinder. Wie pervers!
    Und wer hatte das Schwein erledigt? Wem war es endlich gelungen, Trent umzubringen?
    Sogar Ben war versucht gewesen. Vor allem als er Sylvias Leiche sah.
    Er rieb sich übers Gesicht. Seine Augen brannten. »Ich will mit der Familie reden.« Es musste sein, also brachte er es lieber gleich hinter sich.
    Kristen nickte eifrig. Sie sah aus, als wäre sie noch keine achtzehn, aber der Schein trügte – was Kristen zu ihrem Vorteil zu nutzen wusste. Wer ein Küken erwartete, ließ sich leichter von einer Bulldogge umhauen.
    Grillen zirpten um sie herum, und die Leichenspürhunde, die von den Hundeführern zurückgehalten wurden, kläfften wie wild.
    Als sie sich dem Haus näherten, kam Katherine hinaus auf die hintere Veranda. Ein abgetragener Morgenmantel bedeckte ihre schmalen Schultern, und sie verschränkte fröstelnd die Arme vor ihrem Oberkörper. »Sie haben ihn gefunden, stimmt’s?«
    Ben wollte sie nicht verdächtigen, trotzdem gingen ihm einige Fragen durch den Kopf. Hatte sie gewusst, dass er umgebracht wurde? War sie beteiligt?
    Katherine LaShaun war eine starke Frau, die alles für ihre Familie tun würde.
    Begraben hinter dem Haus, in dem Waldstück, in dem die Jungen wahrscheinlich jeden Tag spielten.
    Krank.
    Er stieg auf die Veranda und blieb zögernd im hellen Licht stehen. »Wir haben eine Leiche gefunden, aber für eine Identifizierung ist es zu früh.«
    Kristen kam fast lautlos zu ihm. Die Frau wusste, wie man sich bewegte, und sie kannte sich im Aufspüren von Mördern aus. Bald würde sie einen guten Detective abgeben.
    Katherine nickte. »Dann ist er es«, sagte sie überzeugt und seufzte. »Meine Jungen brauchen keine Angst mehr zu haben.«
    Ben blickte sich um. Das Haus kam ihm zu ruhig vor. Natürlich sollten die Kinder um diese Zeit schlafen, aber der Lärm der Polizisten und Hunde müsste sie geweckt haben. Nein, es war viel zu laut, als dass die beiden noch schlafen könnten. »Katherine, wo sind die Jungen?«
    Ihr Blick fiel zunächst zum Wald, dann wanderte er zurück zu Ben. »Bei einem Freund. Sie sind in Sicherheit. Die zwei wissen nichts von dem hier und sollen es auch nie erfahren.« Ihre Lippen zitterten. »Sie spielen.«
    Sie hatte die Jungen weggebracht, bevor die Polizei eintraf. Wie in aller Welt hatte sie gewusst, dass sie kamen?
    »Sie wussten, dass wir kommen, nicht wahr, Mrs. LaShaun?«, fragte Kristen.
    Katherine wandte sich langsam zu ihr. »Ich glaube, ich kenne Sie nicht, meine Liebe.«
    Kristen setzte ein sehr gekonntes harmloses Lächeln auf. »Kristen Langley«, sagte sie und reichte Katherine die Hand, die sie jedoch nicht schüttelte.
    Stattdessen wiegte Katherine sich weiter mit verschränkten Armen. »Die ganze Zeit hatte ich Angst, und dabei lag er dort hinten.« Wieder sah sie zu Ben. »Wissen Sie, wer ihn ermordet hat?«
    Noch nicht. Aber, so Gott will, würde er es bald. »Wer hat Ihnen erzählt, dass wir kommen, Katherine?« Die Person, die ihr den Tipp gab, könnte gut der Mörder sein.
    Einzig die Leute aus seinem Team wussten von

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