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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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wegwarf.
    »Aber zuerst verlor ich ihn.« Sie wischte sich mit dem Handrücken die Träne weg. »Er verließ das Rudel, bevor du geboren wurdest. Ich dachte immer, er würde wieder zurückkommen, aber er wandte sich von allen ab. Nicht nur von mir.«
    Genau wie Erins Mutter sich von ihr abgewandt hatte. Die Frau durfte wahrlich kein Mitleid von Erin erwarten.
    »Warum bist du heute Abend hergekommen?«, fragte Jude.
    »Um … Erin zu sehen. Ich erkannte ihren Geruch bei Morts, und ich wollte mit ihr reden.«
    »Und wozu? Die verlorene Zeit nachholen? Oder sie bloß noch ein bisschen mehr herumstoßen?«
    Theresa ballte die Hände zu Fäusten. »Ich wollte mich vergewissern, dass sie glücklich und sicher ist. Ich wusste nicht, was du ihr bedeutest, und ich hatte Angst …« Sie atmete aus. »Gestaltwandler jagen die Schwachen.«
    Schwach. Hielt ihre Mutter sie wirklich für schwach? Erin blickte hinab auf ihre Hände. Keine Spur mehr von Krallen.
    Aber sie könnten binnen einer Sekunde wieder dort sein.
    »In dem Rudel gab es auch andere Hybride«, sagte ihre Mutter und schluckte, »aber du warst die Einzige, die sich nicht verwandeln konnte. Du warst in Gefahr, du …«
    »Als ich vierzehn war«, fiel Erin ihr ins Wort, »fielen mich die Mädchen im Rudel an.«
    »Was?«
    »Sie dachten auch, dass ich schwach bin.« Sie hatten sie geärgert, sie verhöhnt und sie schließlich mit Klauen und Zähnen attackiert.
    Also wischte sie den Boden mit ihren Hintern.
    Erin blickte ihre schockierte Mutter an. »Auch sie täuschten sich in mir.« Sie würde wetten, dass einige von ihnen immer noch Narben hatten, die sie erinnerten, wie sehr sie sich geirrt hatten.
    »Du hast nie was erzählt, und sie auch nicht.«
    »Ich habe es dir nicht erzählt, weil ich nicht wollte, dass du dir Sorgen machst.« Sie hatte stets versucht, ihre Mutter zu schützen, was wirklich blöd war, denn Theresa war die letzte Person auf Erden, die Schutz brauchte. »Sie haben nichts erzählt, weil sie wohl nicht jedermann wissen lassen wollten, dass der kleine Freak sie verdroschen hat.«
    Danach ließen sie Erin in Frieden. Kein Ärgern mehr, kein Spott mehr. Sie hatte geglaubt, sie gehörte dazu …
    Bis sie ausgestoßen wurde.
    Erin machte sich gerade. »Also erzähl mir nicht, ich wäre schwach, okay? Ich weiß, warum du mich verlassen hast, aber was ich nicht weiß, ist, wieso zum Teufel du ausgerechnet jetzt wiederkommst.« Oder warum sie all die Jahre in der Nähe gewesen war, ihr nachspionierte.
    Ohne dass Erin etwas ahnte.
    »Du … hast mir gefehlt.«
    Sie würde keine Schwäche zeigen.
    »Ich wollte sehen, was aus dir geworden ist.«
    »Und als Dad starb? Als ich an seinem Grab stand, weinend, allein, wo warst du da?«
    Keine Antwort. Allerdings hatte Erin auch keine erwartet. Es reichte! »Das Wiedersehen ist zu Ende, Mutter. Zeit, dass du gehst.« Hoffentlich bevor Theresa beschloss, mit Krallen und Zähnen über Jude – oder sie – herzufallen.
    Theresa sah sie stumm an, dann nickte sie.
    Erin und Jude traten von der Tür weg.
    Doch ihre Mutter zögerte. »Die Dinge stehen … gut für dich. Ich weiß, dass du früher Anwältin warst.«
    »Bin ich noch.«
    »Aber jetzt hast du einen Gefährten.« Sie lächelte. Wehmütig, mein Gott! Ihre Mutter hatte selbst einen wunderbaren Gefährten gehabt. »Einen starken Gestaltwandler, der dich …«
    »Mein Gefährte ist ein durchgeknallter Wolfswandler, ein Hybride wie ich, der Leute foltert und tötet, weil es ihm einen Kick verschafft.«
    Das Lächeln schwand einem Ausdruck blanken Entsetzens. »E-ein Hybride … Wolf?«
    »Erin«, raunte Jude. »Nicht. Da ist etwas, das ich dir …«
    Doch sie unterbrach ihn, denn ihre Wut war zu groß, als dass sie sich zurückhalten könnte. »Also glaub ja nicht, ich wäre in einer Art Puderzuckermärchenland für Möchtegernwandler! Ja, ich habe einen Gefährten, Mutter, einen, der sich einbildet, ich wäre in jeder kranken Weise seine ideale Partnerin.«

Fünfzehntes Kapitel
    »Sie weiß es nicht, oder?«
    Jude führte Erins Mutter nach draußen und schloss die Tür. Es ertönte ein Knall, bei dem die Motelzimmerwand wackelte. Hmm, was mochte Erin dagegen geworfen haben? »Äh, was weiß sie nicht?«
    »Dass sie dein ist.«
    Er runzelte die Stirn, während er inständig hoffte, dass die Tür und die Wände dicker waren als sie aussahen.
    Gleichzeitig packte er die Frau beim Arm und zog sie weiter weg. »Du weißt nicht, was du da redest.«
    »Ach

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