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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Metalls. Waxillium erwartete, dass es bald wieder eine geben würde; irgendwo hatte er in der Zeitung gelesen, dass sich das Haus Tekiel seiner neuen gepanzerten Frachtwaggons rühmte.
    » Was sollen wir denn tun, wenn wir zurück sind?«, fragte Wayne leise, als sie auf den Zug zugingen. » Wir brauchen einen sicheren Ort, wo wir einen Plan schmieden können, stimmt’s?«
    Waxillium seufzte, denn er wusste, worauf Wayne hinaus wollte. » Vermutlich hast du Recht.«
    Wayne grinste.
    » Ich glaube aber nicht, dass man irgendeinen Ort in Ranettes Nähe sicher nennen kann – besonders dann nicht, wenn du da bist«, sagte Waxillium.
    » Zumindest fliege ich dann nicht wieder in die Luft«, sagte Wayne fröhlich. » Hoffentlich.«

Kapitel 14
    W axillium hämmerte gegen die Tür des Stadthauses. Die Gegend, in der es lag, war typisch für Elantel. Kräftige, üppige Walnussbäume säumten die gepflasterte Straße zu beiden Seiten. Selbst sieben Monate nach seiner Rückkehr in die Stadt verblüfften ihn diese Bäume noch immer. Draußen im Rauland waren so große Exemplare selten. Hier jedoch gab es eine ganze Straße davon, und die Bewohner beachteten sie kaum.
    Er, Wayne und Marasi standen auf der Veranda eines schmalen Hauses mit einer Ziegelfassade. Bevor Waxillium die Gelegenheit hatte, die Hand zu senken, schwang die Tür schon auf. Eine schmale, langbeinige Frau stand dahinter. Sie hatte die dunklen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und trug eine braune Hose sowie einen langen Ledermantel nach Art des Raulandes über einem schlichten weißen Hemd. Sie bedachte Waxillium und Wayne mit einem kurzen Blick und warf die Tür wieder zu, ohne ein Wort gesagt zu haben.
    Waxillium sah Wayne an, dann machten die beiden einen Schritt zur Seite. Marasi beobachtete sie verwirrt, bis Waxillium sie am Arm packte und zu sich herzog.
    Die Tür wurde wieder geöffnet, und die Frau schob den Lauf einer Flinte heraus. Sie spähte um die Ecke, sah die drei Besucher an und kniff die Augen zusammen.
    » Ich zähle bis zehn«, sagte sie. » Eins …«
    » Also, Ranette«, begann Waxillium.
    » Zwei, drei, vier, fünf«, zählte sie rasch.
    » Müssen wir wirklich …«
    » Sechs, sieben, acht.« Sie hob das Gewehr und zielte auf sie.
    » Also gut«, sagte Waxillium und eilte die Treppenstufen hinunter. Wayne folgte ihm und hielt seine Kutscherkappe mit der Hand auf dem Kopf fest.
    » Sie würde uns doch nicht wirklich erschießen?«, fragte Marasi leise. » Oder?«
    » Neun!«
    Sie erreichten den Bürgersteig unter den aufragenden Bäumen. Die Tür hinter ihnen wurde wieder zugeschlagen.
    Waxillium holte tief Luft, drehte sich um und sah das Haus an. Wayne lehnte sich gegen einen der Bäume und grinste.
    » Das ist noch einmal gutgegangen«, sagte Waxillium.
    » Jawoll«, stimmte Wayne zu.
    » Gutgegangen?«, fragte Marasi.
    » Keiner von uns ist erschossen worden«, sagte Waxillium. » Bei Ranette kann man sich dessen nie sicher sein. Besonders dann nicht, wenn Wayne dabei ist.«
    » Das ist ziemlich ungerecht«, wandte Wayne ein. » Sie hat erst dreimal auf mich geschossen.«
    » Du hast Callingfale vergessen.«
    » Das war nur in den Fuß«, sagte Wayne. » Das zählt kaum.«
    Marasi schürzte die Lippen und betrachtete das Gebäude. » Sie haben merkwürdige Freunde.«
    » Merkwürdig? Nein, nein, sie ist bloß wütend.« Wayne lächelte. » Das ist ihre Art, Zuneigung zu zeigen.«
    » Indem sie auf Menschen schießt?«
    » Beachten Sie Wayne nicht weiter«, sagte Waxillium. » Ranette mag vielleicht etwas harsch sein, aber sie schießt nur selten auf andere Menschen als ihn.«
    Marasi nickte. » Sollten wir jetzt nicht besser gehen?«
    » Einen Augenblick noch«, sagte Waxillium. Wayne pfiff eine kleine Melodie und warf einen Blick auf seine Taschenuhr.
    Die Tür wurde wieder aufgerissen, und Ranette hob ihr Gewehr über die Schulter. » Ihr seid ja immer noch da!«, rief sie.
    » Ich brauche deine Hilfe!«, rief Waxillium zurück.
    » Steck doch deinen Kopf in einen Wassereimer und zähle langsam bis tausend!«
    » Es geht um Menschenleben, Ranette«, schrie Waxillium. » Um das Leben Unschuldiger!«
    Ranette nahm das Gewehr von der Schulter und legte an.
    » Keine Angst«, sagte Wayne zu Marasi. » Auf diese Entfernung ist Vogelschrot höchstwahrscheinlich nicht tödlich. Sie müssen aber die Augen schließen.«
    » Das ist nicht sehr hilfreich, Wayne«, sagte Waxillium ruhig. Er war sich sicher, dass Ranette nicht

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