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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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schießen würde. Ziemlich sicher. Relativ sicher.
    » Oh, ich soll also hilfreich sein?«, meinte Wayne. » Gut. Hast du noch die Aluminiumwaffe, die ich dir gegeben hatte?«
    » Im Hosenbund«, sagte Waxillium. » Ohne Patronen.«
    » He, Ranette!«, rief Wayne. » Ich habe eine schöne Waffe, die ich dir gern geben möchte.«
    Sie zögerte.
    » Warte«, sagte Waxillium. » Ich wollte sie …«
    » Sei nicht dumm«, sagte Wayne zu ihm, dann rief er: » Ranette, es ist ein Revolver aus Aluminium!«
    Sie senkte ihr Gewehr. » Wirklich?«
    Waxillium seufzte und griff unter seinen Mantel. Er hielt den Revolver hoch, was ihm einige erstaunte Blicke von den Passanten auf der Straße einbrachte. Ein paar drehten sich um und hasteten in der entgegengesetzten Richtung davon.
    Ranette machte einen Schritt nach vorn. Sie war eine Taumlerin und konnte die meisten Metalle erkennen, indem sie Eisen verbrannte. » Also gut«, rief sie. » Ihr hättet sofort erwähnen sollen, dass ihr ein Geschenk dabeihabt. Das reicht vielleicht, damit ich euch vergebe!« Sie schritt zum Bürgersteig hinunter und legte ihr Gewehr wieder über die Schulter.
    » Es ist dir wohl hoffentlich klar, dass dieser Revolver so viel wert ist wie ein ganzes Haus voller Waffen?«, flüsterte Waxillium. » Dafür sollte ich dich eigentlich erschießen.«
    » Die Wege des Wayne sind rätselhaft und unergründlich«, sagte Wayne. » Er gibt es, und er nimmt es wieder. So steht es geschrieben, damit ihr darüber nachsinnet.«
    » Du wirst über meine Faust nachsinnen, die gleich in deinem Gesicht landet.« Waxillium zwang ein Lächeln auf seine Lippen, als Ranette vor ihn trat; dann übergab er widerwillig den Revolver.
    Sie betrachtete ihn mit kennerhaftem Blick. » Leichtmetall«, sagte sie. » Kein Herstellerstempel auf Lauf oder Griff. Woher habt ihr sie?«
    » Von den Verschwindern«, sagte Waxillium.
    » Von wem?«
    Waxillium seufzte. Natürlich.
    » Wie können Sie nicht wissen, wer die Verschwinder sind?«, platzte es aus Marasi heraus. » Seit zwei Monaten stehen sie in jeder Zeitung. Jeder redet über sie.«
    » Die Leute sind dumm«, sagte Ranette, öffnete den Revolver und überprüfte die Kammern. » Ich finde sie bloß ärgerlich – und das sind diejenigen, die ich mag. Hatte sie auch Aluminiumkugeln?«
    Waxillium nickte. » Wir haben aber keine Revolverpatronen mehr – nur noch ein paar für Gewehre.«
    » Wie wirksam waren sie?«, fragte sie. » Sie sind stärker als Blei, allerdings viel leichter. Natürlich haben sie keine so große Einschlagskraft, aber sie können auseinanderplatzen, sind tödlich, wenn man die richtige Stelle trifft – vorausgesetzt, der Luftwiderstand lässt sie nicht zu langsam werden, bevor sie ihr Ziel erreicht haben. Die Reichweite ist geringer als bei Bleikugeln. Und sie scheuern stark am Innern des Laufs entlang.«
    » Ich habe die Waffe nicht abgefeuert«, sagte Waxillium. Er warf einen Blick zu Wayne hinüber, der gerade grinste. » Wir haben sie … für dich aufbewahrt. Ich bin sicher, dass die Kugeln aus einer wesentlich schwereren Legierung als der Revolver bestehen, auch wenn ich bisher nicht die Gelegenheit hatte, sie auszuprobieren. Sie sind leichter als Bleikugeln, aber nicht annähernd so leicht, wie sie sein müssten, wenn sie ganz aus Aluminium bestünden. Der Aluminiumgehalt ist ziemlich hoch, aber die Art der Legierung scheint die meisten Probleme zu beseitigen.«
    Ranette stieß ein Grunzen aus. Nachlässig zeigte sie mit der Waffe auf Marasi. » Wer ist denn dieses schmückende Beiwerk?«
    » Eine Freundin«, antwortete Waxillium. » Ranette, man sucht nach uns. Es sind gefährliche Leute. Können wir hereinkommen?«
    Sie steckte den Revolver in ihren Gürtel. » Also gut. Aber wenn Wayne etwas anfasst – irgendetwas –, dann schieße ich ihm die entsprechenden Finger ab.«
    Marasi hielt ihre Zunge im Zaum, als sie in das Gebäude geführt wurden. Es gefiel ihr zwar nicht besonders gut, als schmückendes Beiwerk bezeichnet zu werden. Aber es gefiel ihr durchaus, nicht angeschossen zu werden, und so schien es ihr am vernünftigsten zu sein, darüber zu schweigen.
    Sie konnte gut schweigen. Schließlich war es ihr zwei Jahrzehnte lang beigebracht worden.
    Hinter ihnen schloss Ranette die Tür und trat zur Seite. Entsetzlicherweise verriegelten sich die Schlösser an der Tür allesamt von selbst; sie drehten sich klickend in ihren Verankerungen. Es waren fast ein Dutzend, und Marasi zuckte unter

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