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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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verloren und kannten diese Situation. In der Hitze des Kampfes musste man die Verwundeten in Sicherheit bringen – wohin, das war völlig egal.
    Auf dem Bahnhofsdach wurde das Feuer eingestellt, doch nun eröffnete man es von einem anderen Dach aus. Einige Kugeln prallten von einem Stahlträger in der Nähe ab, und Funken stoben auf. Etwas zu nahe, Marasi, dachte Wayne verärgert. Warum versuchte jede Frau, der er begegnete, ihn zu erschießen? Nur weil er Heilkräfte besaß? Das war ganz so, als würde man jemandem das Bier wegtrinken, nur weil er ja immer wieder ein neues bestellen konnte.
    Wayne setzte eine besorgte Miene auf. » Sie wollen die Ladung stehlen!«, rief er. Dann packte er die Tür des großen Waggons, legte einen Hebel um und rannte los. Er schlug die Tür des Unausraubbaren zu, bevor ihn jemand aufhalten konnte. Nun stand er vor dem Wagen, während sich Wax im Inneren befand.
    Das Gewehrfeuer erstarb. Die Wachen, die in der Nähe Deckung gesucht hatten, sahen Wayne entsetzt an. Die Tür des Waggons fiel klickend ins Schloss.
    » Rost und Ruin, Mann!«, rief einer der Soldaten. » Was hast du getan?«
    » Ich habe die Ladung gesichert«, rief Wayne zurück. » Seht ihr, sie haben mit ihrem Angriff aufgehört.«
    » Da drin sollten Soldaten sein!«, rief der Hauptmann und rannte auf ihn zu.
    » Sie haben versucht hereinzukommen, bevor wir die Tür schließen konnten«, sagte Wayne. » Hauptmann, Sie haben doch genau gesehen, was sie versucht haben.« Er betrachtete die Tür. » Jetzt kommen sie nicht mehr an die Ladung heran. Wir haben gewonnen!«
    Der Hauptmann wirkte besorgt. Er warf einen Blick zu den Adligen hinüber, die gerade wieder vom Boden aufstanden. Wayne hielt den Atem an, als sie auf den Hauptmann zustürmten. Dieser wiederholte nur Waynes Worte.
    » Aber wir haben sie aufgehalten«, erklärte der Hauptmann, denn er wusste, dass nicht Wayne, sondern er die Schuld tragen würde, sollte man zu dem Schluss kommen, dass hier ein schwerer Fehler unterlaufen war. » Sie haben ihren Angriff eingestellt. Wir haben gewonnen!«
    Wayne trat zurück und lehnte sich entspannt gegen eine Säule, während die Wachmänner herauszufinden versuchten, wer die Schüsse abgefeuert hatte. Sie kamen mit einer großen Anzahl leerer Patronenhülsen zurück, die an verschiedenen Stellen auf dem Boden gelegen hatten, doch die meisten waren Platzpatronen gewesen. Einige Bettlerjungen waren dafür bezahlt worden, Schüsse in die Luft abzugeben und dann Geschichten über Männer zu erzählen, die rasch in Kutschen gesprungen und davongefahren waren.
    Nach weniger als einer Stunde befand sich der Zug auf dem Weg, und jedermann im Hause Tekiel war davon überzeugt, dass soeben ein groß angelegter Überfall der Verschwinder abgewehrt worden war. Es wurde sogar darüber gesprochen, Wayne eine Belohnung dafür zu geben, aber er gab jeden Ruhm an den Hauptmann weiter und huschte davon, bevor noch jemand die Frage stellen konnte, welcher Großherr ihn eigentlich als Leibwächter beschäftigte.

Kapitel 17
    W axillium fuhr allein in dem kalten Eisenbahnwaggon. Seine Schulter war vom Kunstblut nass geworden, und er lauschte dem Rattern der Räder auf den Geleisen unter sich. In der Nähe einer Ecke hing eine hin und her schwankende Lampe von der Decke. Die Netze hatte er ebenfalls unter der Decke befestigt; sie hingen an besonderen Haken, die zusätzlich mit Klebeband gesichert waren. Es war ein gutes Gefühl, all dies nicht mehr an den Beinen, den Schenkeln und dem falschen Bauch tragen zu müssen. Seine Uniform, die jetzt zu groß für ihn war, lag in einem Haufen in der Ecke, und stattdessen trug er eine bequeme Hose und ein leichtes schwarzes Jackett.
    Er saß auf dem Boden, lehnte mit dem Rücken gegen die Wand des Waggons und hatte die Beine ausgestreckt. Er hielt den Vindikator in der Hand, drehte geistesabwesend die Trommel und drückte den Schalter, mit dem die beiden besonderen Kammern abgefeuert werden konnten. In seiner Hosentasche befanden sich zwei Dunsttöterpatronen, außerdem hatte er je eine Münzwerfer- und eine Weißblecharmpatrone eingelegt.
    Noch immer trug er seinen Ohrring.
    Du wolltest, dass ich das tue, sagte er stumm zu dem Einträchtigen. Galt eine Anklage auch als Gebet? Also, hier bin ich. Ich erwarte ein wenig Hilfe, wenn das deinen unsterblichen Plänen nicht zuwiderläuft.
    Die Truhe mit der Ladung befand sich unmittelbar neben ihm. Er verstand nun, warum das Haus Tekiel so stolz auf seine

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