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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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zurückzuziehen. Dort stand Waxillium; er trug einen langen Mantel, der unter der Hüfte in Streifen geschnitten war. Zwei Revolver glitzerten in Halftern an seiner Hüfte, und auf jeder Schulter ruhte ein Gewehr. Sein Gesicht war blutverschmiert, doch er lächelte.
    Ohne ein Wort zu sagen, senkte er die Gewehre und schoss Miles in die Seite.

Kapitel 19
    A uf Miles zu schießen, war natürlich zwecklos. Der Mann überlebte sogar eine Dynamitexplosion in nächster Nähe. Da konnte er ein paar Gewehrschüsse ohne Schwierigkeiten einstecken.
    Aber die Schüsse führten dazu, dass sich der Münzwerfer durch ein rasches allomantisches Drücken in Sicherheit brachte. Und Miles wurde mit Metall überschüttet. Wax vergrößerte sein Gewicht und drückte gegen den Schrot, obwohl es ihm schwerfiel. Metalle, die in den Körper eines Menschen eindrangen oder sein Blut berührten, waren der Allomantie kaum mehr zugänglich.
    Zum Glück gehorchte Miles’ Körper dessen Befehlen; er heilte sofort und spuckte die Schrotkörner wieder aus. Bevor sie den Boden berührten, hatte Wax’ Drücken plötzlich einen Anker gefunden, und nun schleuderte er Miles quer durch den Raum gegen die Wand.
    Der Münzwerfer landete auf der anderen Seite des Raumes. Waxillium schoss vor; sein Nebelmantel flatterte hinter ihm her. Verdammt, es fühlte sich gut an, wieder so etwas zu tragen. Schlitternd kam er neben Marasi zum Stillstand und suchte mit ihr Schutz hinter dem Eisenbahnwaggon.
    » Ich hätte ihn fast gehabt«, sagte Marasi.
    » Waxillium!«, rief Miles, dessen Stimme durch den ganzen Raum hallte. » Du kannst dir nur ein wenig Zeit verschaffen. Du solltest wissen, dass meine Männer weggegangen sind, um die Frau zu töten, die du retten willst. Wenn du ihr Leben retten möchtest, musst du dich ergeben. Wir …«
    Seine Stimme verstummte auf seltsame Weise. Wax runzelte die Stirn, als sich hinter Marasi plötzlich etwas regte. Sie zuckte zusammen. Wax hob seine Waffe, doch es war bloß Wayne.
    » He«, sagte er unter Keuchen. » Nette Waffe.«
    » Danke«, erwiderte Wax, legte sich das Gewehr über die Schulter und bemerkte die Zeitblase um sie herum. Sie war es gewesen, die Miles zum Schweigen gebracht hatte. » Was ist mit deinem Arm los?«
    Wayne schaute auf den blutigen Verband an seinem rechten Arm hinunter. » Es geht ihm nicht so gut. Ich habe keine Heilkraft mehr und etwas Blut verloren. Allmählich werde ich langsam, Wax. Viel zu langsam. Aber du siehst selbst ziemlich mitgenommen aus.«
    » Ich werde es überleben.« In Wax’ Bein pochte es, und er hatte Schürfwunden im Gesicht, aber er fühlte sich überraschend gut. So fühlte er sich im Nebel immer.
    » Glauben Sie, dass er die Wahrheit gesagt hat?«, fragte Marasi.
    » Vielleicht hat er das, Wax«, sagte Wayne drängend. » Die Kerle vor dem Tunnel sind vor kurzem abgehauen. Sah so aus, als hätten sie etwas wirklich Wichtiges zu tun.«
    » Miles hat mit ihnen gesprochen«, sagte Marasi.
    » Verdammt!«, stieß Wax aus und blickte um die Ecke des Waggons. Vielleicht war es nur ein Täuschungsmanöver von Miles … vielleicht aber auch nicht. Dieses Risiko durfte Wax nicht eingehen. » Dieser Münzwerfer macht alles noch schwieriger. Wir müssen ihn aus dem Weg schaffen.«
    » Was ist denn mit Ranettes toller Waffe passiert?«, fragte Wayne.
    » Ich weiß es nicht genau«, sagte Wax und zog eine Grimasse.
    » Na großartig. Sie wird dir die Eingeweide herausreißen, Kumpel.«
    » Ich werde dafür sorgen, dass du die Schuld dafür bekommst«, erklärte Wax und beobachtete den Münzwerfer. » Er ist gut. Gefährlich. Wir werden nicht an Miles herankommen, bevor dieser Allomant nicht tot ist.«
    » Aber Sie haben doch diese besonderen Kugeln«, bemerkte Marasi.
    » Nur noch eine«, sagte Wayne und steckte sich einen Revolver in das Halfter unter seinem Mantel. Dann holte er die andere Münzwerferpatrone heraus. » Ich glaube nicht, dass ich sie mit einem gewöhnlichen Revolver abfeuern kann. Ich …«
    Er verstummte und sah Marasi an. Sie hob eine Braue und erwiderte seinen Blick.
    » In Ordnung«, sagte Wax. » Könnt ihr beiden Miles auf Trab halten?«
    » Kein Problem«, sagte Wayne.
    » Also los«, sagte Wax und atmete tief ein. » Ein letzter Versuch.«
    Wayne sah ihn an und nickte. Wax bemerkte die Anspannung im Gesicht seines Freundes. Sie waren beide zerschunden und blutig, verfügten kaum mehr über Metall, und ihre Metallgeister waren leer.
    Aber es war nicht das

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