Jäger der Macht: Roman (German Edition)
Schloss und dem Holz und peitschte ihn gegen die Brust des Verschwinders, der hinter der Tür stand und hereinzukommen versuchte. Die Tür wurde aufgeworfen, der Unglückliche brach durch die Wand des Korridors. Auf der anderen Seite lagen keine Zimmer, und so wurde er durch die Außenwand unmittelbar in die Nebelnacht hinein geschleudert.
Wax steckte die Sterrions wieder in die Halfter. Sie rauchten, und ihre Kammern waren leer. Er zog die Gewehre heraus, rollte sich in den Korridor und begab sich in eine gebückte Haltung. Er hob die Gewehre in unterschiedliche Richtungen. Ein paar Verschwinder kämpften sich rechts von ihm die Treppe hoch, eine andere Gruppe auf der linken Seite richtete ihre Waffen auf ihn.
Er drückte gegen die Doppelhähne seiner Gewehre und spannte sie auf allomantische Weise. Die Patronenhülsen flogen heraus, und Waxillium feuerte, während er gleichzeitig gegen die Schrotkugeln und die leeren Patronen drückte, die auf allen Seiten in die Verschwinder einschlugen.
Dann explodierte neben Waxillium der Boden.
Fluchend warf er sich nach links, als die Kugeln von unten Holzsplitter in die Luft warfen. Er drehte sich um, rannte los und feuerte durch den Boden nach unten, während der Nebel durch die zersplitterten Wände hereindrang.
Unter ihm musste sich noch ein weiteres Dutzend Verschwinder befinden. Es waren so viele, dass er nicht erfolgreich auf sie schießen konnte, ohne sie zu sehen. Eine Kugel streifte seinen Schenkel. Er drehte sich um, sprang über die Körper der am Boden Liegenden auf den Flur hinaus und rannte diesen hinunter. Kugeln jagten hinter ihm her, der Boden brach auf, und unter ihm riefen die Männer, während sie mit allem, was sie hatten, auf ihn schossen.
Er traf auf die Tür am Ende des Korridors. Sie war verschlossen. Er erhöhte sein Gewicht beträchtlich, dann war dieses Problem erledigt. Er brach durch das Holz und fand sich in einem engen, fensterlosen Zimmer ohne weitere Türen wieder.
Ein kleiner Mann mit Haarausfall kauerte in der einen Ecke. Eine Frau mit goldenen Haaren und einem zerknitterten Ballkleid saß auf einer Bank vor der hinteren Wand des Zimmers; ihre Augen waren gerötet, ihr Gesicht wirkte ausgezehrt. Steris. Sie schien vollkommen verblüfft, als Wax durch die zerbrochene Tür wirbelte und ihn die Quasten seines Nebelmantels umflatterten. Er drückte mit seiner Allomantie gegen einige Nägel im Boden des Flures draußen, so dass die Dielen herausgerissen wurden und den größten Teil der Kugeln abfingen.
» Großherr Waxillium?«, fragte Steris entsetzt.
» Zumindest der größte Teil von mir«, sagte er und zuckte zusammen. » Ein oder zwei Zehen habe ich draußen auf dem Flur gelassen.« Er warf einen Blick auf den Mann in der Ecke. » Wer sind Sie?«
» Nouxil.«
» Der Waffenschmied«, sagte Wax und warf ihm ein Gewehr zu.
» Ich bin kein guter Schütze«, sagte der Mann und wirkte entsetzt. Einige Kugeln drangen von unten durch den Boden. Die Verschwinder hatten bemerkt, dass sie hereingelegt worden waren. Jetzt wussten sie, wonach er suchte.
» Das ist egal«, sagte Wax, hob die leere Hand an die hintere Wand und drückte sie auf, indem er sein eigenes Gewicht beträchtlich vergrößerte. » Es ist bloß wichtig, ob Sie schwimmen können oder nicht.«
» Was? Natürlich kann ich das. Aber warum …«
» Vorsicht!«, rief Wax, als weitere Kugeln um ihn herum flogen. Er drückte auf allomantische Weise gegen das Gewehr in den Händen des Schmieds und warf ihn durch die Öffnung in der Wand und in den Kanal darunter.
Wax wirbelte wieder herum und packte nun Steris, als diese aufstand. » Wo sind die anderen Frauen?«, fragte er.
» Ich habe keine anderen Gefangenen gesehen«, sagte sie. » Die Verschwinder haben gesagt, dass sie anderswohin gebracht worden sind.«
Verdammt, dachte er. Aber er hatte Glück gehabt, wenigstens Steris zu finden. Er drückte leicht gegen die Nägel im Boden, so dass sie beide zur Decke aufstiegen. Als die Gegner herankamen, machte er sich die Tatsache zu eigen, dass alle Gegenstände mit der gleichen Geschwindigkeit fielen, egal wie schwer sie waren. Das bedeutete, dass es im Hinblick auf seine Bewegungen nichts ausmachte, wenn er sein Gewicht vergrößerte.
Er hob sein Gewehr, schoss in die Decke und drückte gegen die Kugeln, was seinen Aufstieg nicht sonderlich bremste.
Er behielt seinen Auftrieb, gleichzeitig sprengte sein allomantisches Drücken ein Loch in die Decke. Er machte sich
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