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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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von einem Polizisten …«
    » Das ist unwichtig.« Waxillium nahm einen Schluck Tee. » Das heißt, aller Wahrscheinlichkeit nach ist es nicht von Bedeutung. Es geht nicht um die Diebstähle.«
    » Nicht?«
    » Nein. Es ist eine große Bande. Sie ist gut ausgestattet – zu gut.« Er holte die Patrone hervor und betrachtete sie noch einmal. » Wenn sie wirklich Geld brauchten, dann würden sie Goldtransporter oder Banken ausrauben. Vermutlich sind diese Überfälle aber nur ein Ablenkungsmanöver. Wenn du die Pferde eines Mannes haben willst, ist es manchmal das Beste, zuerst seine Schweine aus dem Koben zu befreien. Während er sie wieder einsammelt, reitest du mit den Pferden davon.
    Ich wette, dass diese Verschwinder hinter etwas anderem her sind. Vielleicht handelt es sich um etwas, das in der ganzen Beute leicht zu übersehen ist. Oder es geht tatsächlich um Erpressung, und sie haben vor, Schutzgelder zu bekommen. Finde heraus, ob schon jemand darauf angesprochen wurde. Bei mir war übrigens noch niemand.
    Falls das zu nichts führen sollte, musst du dir die Geiseln ansehen. Vielleicht hatte eine von ihnen etwas dabei, das das eigentliche Ziel des Überfalls war. Es würde mich nicht überraschen, wenn es bei dieser ganzen Sache um Erpressung geht.«
    » Aber sie hatten schon ein paar Züge ausgeraubt, bevor sie die erste Geisel genommen haben.«
    » Ja«, sagte Waxillium. » Und sie sind davongekommen. Es gab keinen Grund für sie, sich zu zeigen und Passagiere auszurauben, wenn sie ungesehen und ungehindert mit ganzen Warenladungen verschwinden konnten. Sie sind hinter etwas anderem her, Wayne. Glaub mir.«
    » In Ordnung.« Der drahtige Mann rieb sich das Gesicht, nahm endlich den falschen Schnurrbart ab und steckte ihn in die Manteltasche. » Aber willst du denn gar nicht wissen, worum es geht? Macht dich das Ganze etwa nicht neugierig?«
    » Nein.« Das stimmte nicht ganz.
    Wayne schnaubte verächtlich. » Ich würde dir glauben, wenn du es sagen könntest, ohne dass es in deinem Auge zuckt, Kumpel.« Er deutete mit dem Kopf auf die Kugel. » Wie ich sehe, willst du sie mir nicht zurückgeben.«
    » Stimmt.« Waxillium steckte sie in seine Tasche.
    » Und du trägst noch immer deine Metallgeister«, sagte Wayne und deutete auf die Armreifen, die zum größten Teil unter Waxilliums Ärmeln versteckt waren. » Um dabei die Tatsache, dass du weiterhin Stahl im Innern deines Ärmels hast, gar nicht erst zu erwähnen. Außerdem habe ich da hinten auf dem Tisch einen Waffenkatalog bemerkt.«
    » Ein Mann muss Hobbys haben.«
    » Wenn du meinst«, sagte Wayne, machte einen Schritt nach vorn und klopfte Waxillium gegen die Brust. » Aber weißt du, was ich glaube? Ich glaube, du suchst nach Entschuldigungen dafür, dein altes Leben nicht wieder aufzunehmen. Aber du bist nun einmal so. Und kein prächtiges Haus, keine Heirat und kein großer Titel werden jemals etwas daran ändern.« Wayne tippte sich an den Hut. » Du bist dazu gemacht, anderen Menschen zu helfen, Kumpel. So ist das nun einmal.«
    Mit diesen Worten verließ ihn Wayne. Sein Mantel scheuerte am Türpfosten entlang, als er den Raum verließ.



Kapitel 3
    A cht Stunden später stand Waxillium an einem der Fenster im Obergeschoss seines Hauses und beobachtete die letzten Bruchstücke eines sterbenden Tages. Sie wurden immer matter und nahmen schließlich eine schwarze Färbung an. Er wartete und hoffte. Doch kein Nebel zog auf.
    Was soll’s?, dachte er. Du gehst doch ohnehin nicht nach draußen. Dennoch wünschte er, es läge Nebel über der Stadt, dann nämlich fühlte er sich im Frieden mit der Welt, dann würde sie zu einem anderen Ort werden, den er besser verstand.
    Er seufzte und ging quer durch sein Arbeitszimmer zur gegenüberliegenden Wand. Dort drehte er den Schalter um, und die elektrischen Lichter flammten auf. Sie waren noch immer wie ein Wunder für ihn. Obwohl er wusste, dass die Worte der Gründung Hinweise auf die Elektrizität gaben, schien ihm nach wie vor unglaublich, was die Menschheit erreicht hatte.
    Er begab sich zum Schreibtisch seines Onkels, der jetzt sein eigener Schreibtisch war. In Wettering hatte Waxillium einen wackligen, groben Tisch benutzt. Jetzt aber verfügte er über ein massiges, poliertes Exemplar aus alter Eiche. Er setzte sich und durchblätterte die Kontobücher des Hauses. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sein Blick zu dem Stapel aus Flugblättern abschweifte, der sich in seinem Lehnsessel befand. Er

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