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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Innerhalb eines Herzschlages war es vorbei.
    Der alte Peterus sackte zu einem Haufen zusammen. Rauch kräuselte sich in der Luft über der Waffe des Anführers.
    » Oh …« sagte Wayne leise. » Du hast gerade einen schlimmen Fehler begangen, Kerlchen. Einen sehr schlimmen Fehler.«
    Der Bandit wandte sich von dem Leichnam ab und steckte seinen Revolver in das Halfter zurück. » Also gut«, rief er, während er wieder auf die Tür zuging. » Wenn ihr wollt, könnt ihr ein wenig Spaß mit mir haben. Kommt mit nach draußen vor die Tür. Wir …«
    Alle erstarrten. Niemand bewegte sich mehr. Sogar der gekräuselte Rauch hing reglos in der Luft. Alle Stimmen waren verstummt. Niemand jammerte. Die Luft um Waxilliums Tisch herum waberte ein wenig.
    Wayne stand auf, schulterte seine Duellstäbe und sah sich im Raum um. Waxillium wusste, dass er sich die Position eines jeden Banditen merkte. Er schätzte Entfernungen ab und bereitete sich vor.
    » Sobald ich die Blase platzen lasse«, sagte Wayne, » wird dieser Ort explodieren, und zwar wie ein Munitionslager in einem ausbrechenden Vulkan.«
    Waxillium griff gelassen unter seinen Mantel und holte eine versteckte Pistole aus dem Ärmel. Er legte sie auf den Tisch. Das Zucken in seinem Auge war verschwunden.
    » Also?«, fragte Wayne.
    » Das ist eine schreckliche Metapher. Wie sollte ein Munitionslager in einen Vulkan gelangen?«
    » Keine Ahnung. Willst du kämpfen oder nicht?«
    » Ich habe versucht abzuwarten«, sagte Waxillium. » Ich wollte ihnen die Gelegenheit zur Flucht geben. Ich habe wirklich versucht, es nicht mehr zu tun.«
    » Du hast eine gute Schau daraus gemacht, Wax.« Er zog eine Grimasse. » Eine zu gute Schau.«
    Waxillium legte die Hand auf die Pistole. Dann hob er sie auf. » So sei es also.« Mit der anderen Hand schüttete er den ganzen Stahlvorrat seines Beutels in seinen Weinbecher und kippte die Mischung herunter.
    Wayne grinste. » Im Übrigen schuldest du mir ein Bier, weil du mich belogen hast.«
    » Belogen?«
    » Du hast gesagt, du hättest keine einzige Waffe dabei.«
    » Ich habe keine einzige Waffe dabei«, meinte Waxillium, griff sich hinter den Rücken und zog eine weitere Pistole hervor. » Das solltest du besser wissen, Wayne. Mit nur einer einzigen Waffe gehe ich nirgendwohin. Wie viel Biegmetall hast du?«
    » Nicht so viel, wie ich gern hätte. Das Zeug ist hier in der Stadt verdammt teuer. Ich habe genug für etwa fünf Minuten. Meine Metallgeister sind allerdings ziemlich voll. Nach deiner Abreise habe ich zwei Wochen krank im Bett gelegen.« Das würde Wayne große Heilkräfte verleihen, sollte er angeschossen werden.
    Waxillium holte tief Luft. Die Kälte in ihm wich und wurde zu einer Flamme, als er Stahl verbrannte und dadurch jede einzelne Metallquelle im Raum erkennen konnte.
    Wenn er aber wieder erstarrte …
    Das werde ich nicht, sagte er zu sich selbst. Das darf ich nicht. » Ich hole die Mädchen zurück. Und du hältst mir die Banditen auf der Südseite vom Leib. Das Wichtigste ist, dass den Gästen nichts passiert.«
    » Gern.«
    » Es sind siebenunddreißig bewaffnete Kerle, Wayne. In einem Raum voller Unschuldiger. Das wird hart. Konzentrier dich. Ich werde zuerst einmal versuchen, uns Platz zu verschaffen. Du kannst lospreschen, wenn du willst.«
    » Nichts lieber als das«, sagte Wayne und drehte Waxillium den Rücken zu. » Willst du wissen, warum ich wirklich zu dir gekommen bin?«
    » Warum?«
    » Ich dachte, du liegst glücklich in einem bequemen Bett, entspannst dich und verbringst den Rest deines Lebens damit, Tee zu trinken und Zeitung zu lesen, während man dir etwas zu essen vorsetzt, schöne Mädchen dir die Zehen reiben und so weiter.«
    » Und?«
    » Einem solchen Schicksal konnte ich dich doch nicht überlassen.« Wayne erzitterte. » Ich bin ein zu guter Freund, um einen meiner Kumpel in einer so schrecklichen Situation krepieren zu lassen.«
    » Schrecklich, weil es angenehm ist?«
    » Nein«, sagte Wayne, » weil es langweilig ist.« Er zitterte wieder.
    Waxillium grinste, hob die Daumen an die Hähne seiner Waffen und spannte sie. Als er jung gewesen und ins Rauland gegangen war, hatte es ihn dorthin verschlagen, wo er gebraucht wurde. Vielleicht geschah dies nun erneut.
    » Los!«, brüllte er und legte mit seinen Pistolen an.

Kapitel 6
    W ayne ließ die Zeitblase platzen. Der erste Schritt besteht darin, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, dachte Waxillium. Er drückte sanft mit seiner

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