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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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mit dem Medialnet verbunden bin.“
    „Ich dachte, du blockierst es unbewusst.“ Auch er runzelte jetzt die Stirn. „Es sei den n … Normalerweise müssen beide das Band bewusst akzeptieren, damit es zustande kommt. Ich dachte, wir hätten dieses Stadium übersprungen.“
    „Ich habe überhaupt nichts getan. Ich wusste ja nicht einmal, dass es überhaupt da ist.“ Sie zögerte. „Es muss einen Automatismus geben, der die Verbindung auf einer sehr tiefen Ebene herstellt, sonst wäre das Risiko einer Reizüberflutung zu stark. Aber unser Band funktioniert trotzdem schon bis zu einem gewissen Grad.“ Sie konnte die Bilder sehen, die er ihr schickte. Er konnte es spüren, wenn sie in Schwierigkeiten war.
    Vaughn küsste sie fest auf den Mund. Sie schnappte nach Luft und sah ihn unverwandt an.
    „Du kannst dieses Band so viel analysieren, wie du willst, sobald du dich vom Medialnet getrennt hast.“ Darin schwang eine Forderung. „Ich will nicht, dass du den Angriffen des Rats ausgeliefert bist.“
    „Vaughn.“ Noch vor wenigen Wochen hätte sie es nicht für möglich gehalten, dass sie jemals jemandem solche Gefühle entgegenbringen würde wie jetzt Vaughn. „Meine Schwester.“
    „Glaubst du wirklich, du könntest den Mörder im Medialnet finden?“
    Sie ließ sich Zeit mit ihrer Antwort, ordnete erst ihre Gedanken. „Die Visionen über meine Kanäle für Vorhersagen sind bisher die einzige Verbindung. Im Medialnet habe ich noch nichts gefunden.“
    „Dann trenn dich jetzt, Faith. Bevor sie bemerken, dass du auf die Seite der verfluchten, nichts als Ärger bringenden Tiere übergelaufen bist.“
    Ein kindliches Lachen stieg in ihr auf, sehr spontan, sehr real. „Halt mich fest.“
    „Jederzeit.“
    Sie legte den Kopf auf seine Brust, atmete tief ein und schloss die Augen. Ihr Herz schmerzte. Noch einmal in das Medialnet hinaustreten und einen letzten Blick auf die wunderbare Welt werfen, die sie nun verlieren würde. Nein, zu viel stand auf dem Spiel. Sie war mit Vaughn auf immer verbunden – was wäre mit ihm, wenn man sie in einen Hinterhalt lockte oder auslöschte? Er war ihr wichtiger als alles andere. Sie bedauerte nur, dass sie sich von dem einzigen Wesen nicht verabschieden konnte, das nicht gebrochen und verbogen war, dem Netkopf. Hoffentlich würde er ihre Tat und die Beweggründe dahinter verstehen!
    Eingehüllt in die Witterung ihres Mannes, ließ sie sich tief in sich hineinfallen, an allen Schutzschilden und Sperren vorbei, hinter Vernunft und Wissen, zum ursprünglichen Kern ihres Selbst – denn die Verbindung zum Medialnet bestand von Geburt an und wurde von Instinkten gespeist. Es war das Einzige, was ihre Rasse nicht kontrollieren oder manipulieren konnte.
    Dort war es, in der tiefsten Tiefe ihrer Mitte.
    Sie hatte vorgehabt, ein wenig zu verweilen, aber sie konnte es nicht. Es tat zu weh. Sanft verabschiedete sie sich, streckte die Hand aus und zerschnitt das Band endgültig.
    Auf einen Schlag hörte alles auf.
    Für den Bruchteil einer Sekunde war sie das einzige Lebewesen im Universum, das einzige Licht in der Dunkelheit. Jeder Nerv in ihr signalisierte Schmerz und ihr Körper zuckte so stark, dass sich die Muskeln fast von den Knochen lösten. Kein Leben konnte im Vakuum bestehen und sie wa r …
    Doch jemand hielt sie.
    Jemand atmete neben ihr.
    Jemand lebte neben ihr.
    Jemand schien hell neben ihr im schwarzen Nichts.
    Sie wachte auf und schnappte nach Luft. Ihr Geist hatte den einzigen Weg gewählt, der möglich war – das Band zu Vaughn. Eine Flut von Farben, ein überwältigender Rausch von Gerüchen und Geräuschen, Fell unter ihren Fingerspitzen, scharfe Krallen auf ihrer Hau t …
    Dann küsste sie jemand.
    Und dieser Jemand gehörte zu ihr auf eine Weise, wie nie ein anderer zu ihr gehören würde. Sie erkannte seine Kraft und seine Leidenschaft, sein Feuer und seine erdige Fülle. „ Vaughn .“
    Das sanfte Flüstern an seinem Mund versetzte Vaughns Herzen einen Stoß und es begann stockend wieder zu schlagen. Noch nie in seinem Leben hatte er so viel Angst gehabt wie in dem Moment, als Faith einfach nicht mehr da war.
    Kein Herzschlag.
    Kein Atemzug.
    Kein Zeichen von Leben.
    Es hatte nicht einmal eine Sekunde gedauert, aber er wäre dabei vor Angst und Einsamkeit fast gestorben. „Ich bin hier, Baby. Ich bin hier.“ Er küsste sie wieder und wieder, stillte sein Bedürfnis nach ihr über das Band, ließ sie wissen, dass sie nicht allein war, dass sie nie wieder

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