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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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nahm das schwarze Ding in die Hand. „Sieht wie eine Fernbedienung aus.“ Es passte in ihre Handfläche und Neugier überwand den letzen Rest des Schreckens. „Unglaublich klein und nicht käuflich zu erwerben. Sieht nach einem Prototyp von Exogenesis Labs aus – für die habe ich letztes Jahr gearbeitet.“
    „Man kann damit den Wagen in die Luft sprengen.“
    Ihr Kopf zuckte hoch. „Sie wollten dich umbringen.“
    Plötzlich ging ihm auf, dass sie recht hatte. Faith war viel zu wichtig, um sie zu töten. „Stimmt. Kannst du von hier aus mit Sascha sprechen?“
    „Ich weiß nicht, ob es zum Telepathieren reicht, aber wenn das Netz genauso funktioniert wie das Medialnet, kann ich es versuchen.“
    „Sag ihr, ich habe eine Nachricht für Lucas: Wir brauchen ein Aufräumkommando. Fünf Katzen sollen herkommen.“
    „Woher wissen sie, wo wir sind?“
    „Sie wissen ungefähr, wo ich den Wagen abgestellt habe, und das restliche Stück werden sie dem Geruch folgen.“
    Sie nickte und schloss die Augen. „Gut, ich werde es erst mal mit Telepathie probieren. Sie ist nicht so weit weg und ich kenne si e … na bitte. Sie empfängt meine Nachricht.“ Ein paar Herzschläge lang war es still. „Lucas sagt, sie kommen. Er bringt noch jemanden mit, der mich zum Baumhaus zurückbringt.“
    „Sehr schön.“
    Sie öffnete die Augen. „Warum muss ich dorthin zurück?“ Trotzig runzelte sie die Stirn.
    „Weil du diese Leichen nicht dort abliefern kannst, wo sie hingehören.“
    Sie schluckte, gab aber noch nicht nach. „Und wo wird das sein?“
    „Nikita Duncan ist die Glückliche, sie wohnt am nächsten.“
    „Verstehe.“ Faith sah zu Boden und hob dann wieder den Kopf. „Du hast dich nicht schuldig gefühlt, als du die Männer getötet hast.“
    Sie überlegte und er wartete. Er war etwas besorgt, auch wenn er das nie zugegeben hätte. Sie hatte miterlebt, wie grausam er sein konnte. Was würde sie jetzt von ihm denken?
    „Und es war trotzdem eine saubere Sache. Du hast sie nicht gequält und es hat dir kein Vergnügen bereitet.“
    „Das tut es aber, wenn ich Tiere erlege.“ Er wollte sie nicht belügen.
    „Ich denke, damit kann ich umgehen, das ist natürlich.“ Sie umarmte ihn trotz des Blutes und ihre Arme waren voller Wärme. „Ich kann nicht behaupten, dass es mich nicht erschreckt hat, wie schnell du die Angreifer erledigt hast, aber es stieß mich nicht ab und es machte mir keine Angst. So bist du eben. Und ich liebe dich.“
    Diese einfachen Worte bewegten ihn zutiefst. Er nahm sie in die Arme und alle Spannung fiel von ihm ab. So war er. Und sie liebte ihn. Mehr hatte er nie gewollt.
    Faith folgte Dorian zum Versteck des Alphapärchens. Sie sah noch einmal zurück, um einen letzten Blick auf Vaughn zu erhaschen. Aber er war schon verschwunden, ein vager Schatten im Wald. Fünf Leoparden und ein Jaguar. So viel Kraft. So viel Zorn. Nur für sie.
    „Ich kann Sie auf den Rücken nehmen“, schlug Dorian nach zehn Minuten vor. „Ich bin zwar ein unentwickelter Leopard, aber genauso kräftig wie die anderen Gestaltwandler.“
    „Tut mir leid“, sagte Faith betont freundlich, denn ihr war klar, dass Dorian sie nicht mochte. „Ich weiß nicht, was unentwickelt in Ihrer Welt bedeutet.“
    „Ich kann mich nicht in einen Leoparden verwandeln“, antwortete er ohne einen Anflug von Selbstmitleid.
    Sie sah ihn an. Mit den blonden Haaren und himmelblauen Augen ähnelte er mehr einem Collegestudenten als einem gnadenlosen Raubtier. „Vielen Dank, aber lieber nicht. Eine solche Nähe kann ich nur bei Vaughn ertragen.“
    Er nickte und sie gingen weiter. Sie dachte über seine Worte nach. War das vielleicht der Grund für seinen Zorn? Doch sein Ärger richtete sich gegen sie, und die Tatsache, dass er unentwickelt war, hatte nichts mit ihr zu tun. Nachdem sie fast eine halbe Stunde geschwiegen hatten, kam Faith zu dem Schluss, dass sie ihn selbst fragen musste. Er gehörte schließlich zur Familie.
    „Warum haben Sie etwas gegen mich?“
    Er antwortete erst nach einigen Minuten. „Ich kenne Sie doch gar nicht, persönlich habe ich gar nichts gegen Sie.“
    Sie brauchte nicht lange, um zu begreifen. „Es geht um meine Fähigkeiten, oder? Sie denken, ich hätte etwas verhindern sollen.“
    „Nicht speziell Sie. Hellsichtige im Allgemeinen.“
    „Da haben Sie recht. Vielleicht hätten wir das gekonnt.“ Es war eine Tragödie, dass sie es nicht getan hatten. „Aber ich glaube nicht, dass wir jemals

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