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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Glaube niemals, dass du ein Raubtier in seinem eigenen Revier mit seinen eigenen Waffen schlagen kannst.
    Bevor der Mediale überhaupt mitbekam, dass ein Raubtier hinter ihm her war, war ihm Vaughn schon auf den Rücken gesprungen und hatte seinen Schädel mit einem kräftigen Biss zermalmt. Wahrscheinlich hatte ihm schon der Sprung das Rückgrat gebrochen und ihn getötet, aber mit diesem zermalmten Schädel würde er wohl kaum wieder aufstehen.
    Der Erste war erledigt.
    Eine Welle von Schmerz ging durch das Band. Vaughn erstarrte. Faith hatte miterlebt, wie er getötet hatte. Es hatte sie verwirrt. Wie würde sie reagieren? Der Schmerz galt ihm – weil er für sie töten musste. Aber der Jaguar durfte sich solchen Gedanken nicht hingeben. Natürlich musste er für sie töten – sie war schließlich seine Frau.
    Er sprang wieder auf die Bäume. Sie spürte ihn. Das war gut. Sie musste schließlich auch diese Seite seines Wesens kennenlernen, musste wissen, dass er weder zivilisiert noch menschlich war. Nun wieder ganz Raubtier, entdeckte er links von dem ersten Medialen einen zweiten. Er hatte ein kleineres Gewehr in der Hand. Diese Waffe sollte nicht töten, sondern nur betäuben. Sie war für Faith gedacht.
    Dieser Mediale war mehr auf der Hut, suchte die Umgebung mit den Augen eines Fährtenlesers ab und ließ den Blick immer wieder durch die Bäume schweifen. Er wusste, was ihn verfolgte. Aber Jaguare konnten sehr geduldig sein – Vaughn wartete, bis der Mediale in eine andere Richtung schaute, und brachte ihn dann auf die gleiche effiziente Art zu Fall.
    Zwei waren erledigt.
    Der dritte stand noch ein Stück weiter links und etwas tiefer im Wald. Vaughn erkannte die Taktik sofort. Sie hatten einen Halbkreis um seinen Wagen gebildet, wahrscheinlich sechs Medialensöldner. Zwei waren bereits tot und er kannte nun die Position der anderen. Fehler Nummer vier. Nie hätte er selbst seine Männer in einem so vorhersagbaren Muster aufgestellt. Aber die Medialen hielten die Gestaltwandler ja auch für Tiere, zu dumm zum Denken.
    Der fünfte Fehler.
    Kaum eine Minute später war auch der dritte der gedungenen Mörder erledigt. Dann schnappte Vaughn sich Nummer vier. Der fünfte sah Vaughn sogar und kam noch dazu, einen Schuss abzufeuern, der den sechsten warnte. Anstatt mit seinem Verstand anzugreifen, ergriff der Mediale die Flucht und rannte in einem Zickzackkurs durch den Wald, dem die meisten Menschen nicht hätten folgen können. Aber Vaughn war kein Mensch. Er hätte mit dem Medialen spielen können, ihn im Glauben lassen, er könnte ihm entkommen, aber das war nicht seine Art.
    Vaughn blieb während der Jagd im Schatten der Bäume, da er wusste, dass der Mediale ihn sehen musste, um ihn anzugreifen. Gestaltwandler hatten harte Schädel, ein Schuss ins Blaue konnte die natürlichen Schutzschilde nicht durchbrechen. Den Mann zu töten war keine große Kunst. Er bekam gar nicht mit, was ihn da erwischte. Eben war er noch gerannt, jetzt lag er tot am Boden.
    Der Jaguar drehte die Leiche um, und Vaughn nahm wieder menschliche Gestalt an, um nach weiteren Hinweisen zu suchen. Er fand ein kleines Gerät in der linken Hosentasche, sah sofort, dass es eine Fernbedienung war, die auf weite Entfernungen senden konnte. Er klappte das flache Gehäuse auf und sah sich die Daten an.
    Der Wagen sollte in die Luft gesprengt werden.
    Sie wollten Faith auf jeden Fall töten, falls sie ihnen entkäme. Nun, sie waren tot. Vaughn verwandelte sich wieder, nahm die Fernbedienung ins Maul und rannte zu Faith. Sein Fell war blutbespritzt, und seine Haut würde es ebenfalls sein, wenn er wieder menschliche Gestalt annahm, das ließ sich nicht ändern. Aber er sollte sich wenigstens verwandeln und die Jeans überziehen, bevor er zu Faith ging.
    „Bist du in Ordnung?“ Ihre Augen suchten jeden Zentimeter seines Köpers ab. „Du blutest ja!“
    „Das Blut stammt nicht von mir.“ Er sah sie forschend an.
    Doch ihr Gesicht zeigte keine Abscheu, sondern nur Erleichterung. „Ich habe gespürt, dass einer von ihnen geschossen hat.“
    „Er hat mich verfehlt. Komm.“ Er kletterte mit ihr vom Baum herunter.
    Sie war immer noch bleich, ihre Lippen ganz schmal vor Anspannung. „Du musstest für mich töten.“
    „Das tun Mann und Frau füreinander.“ Er küsste sie lange, badete in ihrem weiblichen Duft. Ihre Wangen zeigten wieder eine gesunde Röte, als er sich löste und das flache Gehäuse aus der Hosentasche zog. „Schau.“
    Sie

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