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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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erstarrte Faith kaum merklich. Er runzelte die Stirn. Normalerweise reagierten Mediale nicht so empfindlich auf Außenreize, doch das machte Faith für ihn nur noch interessanter.
    Der Wagen fuhr nun langsamer, und fast schon bevor sie anhielten, glitt Vaughn mit katzengleicher Geschwindigkeit aus dem Fahrzeug. „Wir sind da.“ Er öffnete die Tür, half ihr aber nicht beim Aussteigen.
    Sie bewegte sich vorsichtig, stand aber schon bald stocksteif und kerzengerade neben dem Wagen; anscheinend hatte ihre Rasse ein Patent für diese Stellung.
    „Lassen Sie das!“, herrschte er sie an, als sie die Hände zum Kopf bewegte. Er beugte sich vor und nahm ihr selbst den Schal ab. Die Katze nutzte die Gelegenheit, noch einmal in ihrem süßen Duft zu schwelgen, aber der Mann blieb auf der Hut.
    Faith blinzelte im Licht der Veranda – Lucas hatte eine einzelne Birne eingeschaltet –, und Vaughn sah zum ersten Mal als Mann ihre Augen. Sie waren immer noch überirdisch schön. Zwei gefangene Nachthimmel.
    Faith sah hoch und musste den Kopf weit zurückbeugen. Wie sie schon vermutet hatte, als sie ihn in ihrem Rücken spürte, war der Jaguar ein großer Mann. Seine Haare waren bernsteinfarben und fielen ihm bis auf die Schultern, und seine Auge n … die schimmerten eigenartigerweise fast golden, Katzenaugen, die menschlich geworden waren. Nichts Weiches oder Gezähmtes fand sich an diesem Körper. Dennoch war er schön für sie, obwohl sie bis zu diesem Augenblick nicht gewusst hatte, was das Wort überhaupt bedeutete. Diese Reaktion verstieß gegen alle Regeln von Silentium und ihr Verstand konnte sich das nicht erklären.
    Ihr Atem stand erst still, dann ging er schneller als normal. Ihr war bewusst, dass dies eine Stressreaktion war, aber sie konnte nichts dagegen tun. Sekunden später beschleunigte sich auch ihr Herzschlag. Um wieder auf den Boden zu kommen, versuchte sie eine einfache Methode: Sie legte die Hände auf die Wagentür und drückte fest zu. Doch es half nicht.
    Plötzlich spürte sie große Hände auf ihrem Gesicht, die sie dazu zwangen, wieder aufzusehen und in diese eigenartigen Augen zu schauen. „Hören Sie auf damit!“
    Sie versuchte seine Hände fortzuziehen. Wusste er denn nicht, dass er alles nur noch schlimmer machte? Der Druck war durch den Hautkontakt noch tausendmal stärker geworden. Alles an ihm, Hitze, Empfindungen und Kraft, drängte sich in sie hinein und drohte einen Kurzschluss in ihrem überanstrengten Gehirn auszulösen.
    „Vaughn, lass sie los.“ Saschas Befehl war wie ein Geschenk. „Sie kann so viele Empfindungen nicht aushalten.“
    „Doch, das kann sie.“ Die Katzenaugen starrten sie an.
    Sie wollte kämpfen, wusste aber nicht, wie sie ihre Fähigkeiten auf nicht tödliche Weise anwenden konnte. Ihr wurde schwindlig und sie schwankte. Ihre Augen fanden seine. „Ich werde das Bewusstsein verlieren.“ Sie dachte nur daran, welche möglichen Gefahren ihren Schutzschilden dabei drohten, die körperlichen Folgen eines solchen Zusammenbruchs ließen sie kalt.
    „Nein, das werden Sie nicht. Dann wären Sie ja völlig hilflos.“ Vaughn lockerte seinen Griff nicht. „Wollen Sie etwa meiner Gnade ausgeliefert sein?“
    Sie wollte ihm noch sagen, das sei nicht ihre Entscheidung, doch ihr Körper fuhr schon alle Systeme herunter. Zitternd verlosch der letzte neuronale Impuls und Vaughn fing fluchend ihren Körper auf, bevor sie zu Boden fiel.
    „Verflixt noch mal! Warum hast du sie nicht losgelassen, als ich es gesagt habe?“ Sascha rannte herbei und nahm Faiths Gesicht in die Hände.
    „Sie fürchtet sich vor allem und jedem.“ Sein Tier hatte instinktiv gehandelt und es war sicher, dass es recht damit hatte. „Wir können es uns nicht leisten, sie wie ein Kleinkind zu behandeln.“
    Sascha sah aus, als wolle sie ihm widersprechen, aber dann tauchte Lucas neben ihr auf. „Er hat recht. Faith muss lernen, damit umzugehen – wenn sie Berührungen und normales Miteinander nicht aushalten kann, wie zum Teufel soll sie dann lernen, mit den Visionen umzugehen, von denen sie geredet hat?“
    „Ihr zwei versteht das nicht. Diese Frau ist fast noch nie berührt worden, war nie mit Leuten zusammen, die nicht nach den Regeln von Silentium leben. Ihr wisst doch noch, wie ich einmal war, und ich bin nicht so isoliert gewesen wie sie.“ Sie ließ Faith los. „Bringt sie hinein. Ich glaube, sie wird in ein paar Minuten zu sich kommen – es sieht nicht nach einem Anfall

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