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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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verletzt, verriet nicht, wie sie sich fühlte. Aber sie war auch eine Mediale – sie hatte keine Gefühle. Sie sah so unglücklich aus, dass er ihr gestattete, sich aufzusetzen. Dann drückte sie gegen seinen Arm und er nahm ihn zur Seite, sodass sie aufstehen konnte.
    Sie strich mit den Händen ihre Hose glatt. „Wo ist Sascha?“
    „Hier bin ich.“ Sascha kam aus der Küche und gab Faith ein Glas Wasser. „Trinken Sie.“
    Faith gehorchte und stellte das Glas dann auf dem Tisch vor dem Sofa ab. Vaughn sah sie abwartend an, während sie sich nach einem Sitzplatz umsah. Lucas hatte sich bereits in den Sessel gesetzt und zog Sascha auf seinen Schoß. Faith blieb nur die Möglichkeit, sich entweder neben Vaughn auf das Sofa zu setzten oder in einen Sessel in der anderen Ecke des Raums. Sie entschied sich für die vernünftigste Lösung, achtete aber darauf, so viel Abstand wie möglich zu ihm zu halten.
    „Wie fühlen Sie sich?“, fragte Sascha.
    „Gut. Aber bitte sagen Sie doch den Mitgliedern Ihres Rudels, Sie sollen mich nicht mehr anfassen. Ich kann mit so vielen Reizen nicht umgehen.“
    Vaughn streckte die Hand aus und strich mit dem Finger über ihre Wange. Sie fuhr herum und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Ich habe doch gerade gesagt, Sie sollen mich nicht anfassen.“
    „Bei unserem ersten Treffen haben Sie damit gedroht, Sie würden bei so einer Berührung in Stücke zerspringen.“ Er hob eine Augenbraue. „Jetzt können Sie offensichtlich damit umgehen.“
    Sie sah ihn an. „Wollen Sie damit sagen, Sie desensibilisieren mich?“
    „Ganz im Gegenteil, Rotfuchs. Ich sensibilisiere Sie.“
    Faith sah in die Katzenaugen und fragte sich, was sie wohl von ihr wollten. „Das verstehe ich nicht.“
    Vaughn verzog den Mund, lehnte sich zurück und legte einen Arm auf die Rückenlehne des Sofas. Seine Finger würden ihre Haare berühren, sobald sie sich zurücklehnte. Es hätte ihr egal sein sollen, aber sie beugte sich vor, als sie zu sprechen begann. „Ich muss lernen, diesen Visionen Einhalt zu gebieten.“
    „Warum glauben Sie, dass wir Ihnen dabei helfen können?“, fragte Sascha.
    Faith versuchte nachzudenken, trotz des Gestaltwandlers neben ihr. Er hatte sich im Moment zwar zu einem zivilisierten Verhalten entschlossen, aber das konnte sich jeden Augenblick ändern – sie musste etwas herausfinden, bevor er sich wieder wie eine Katze verhielt. „Das weiß ich nicht. Wie schon gesagt, ich weiß nur, Sie werden mich nicht dem Rat übergeben.“
    „Seit wann haben Sie diese Visionen?“
    „Ungefähr seit drei Monaten. Es ist allmählich gekommen. Zuerst fühlte es sich an, al s … drücke ein schweres Gewicht mich herunter.“ Bis sie sich dann entschlossen hatte, in ihrem Bett und nicht mehr in dem überwachten Liegesessel zu schlafen. „Dann wachte ich schweißgebadet auf, mein Herz schlug so schnell, dass ich einen M-Medialen hätte rufen sollen, aber ich ließ es bleiben.“ Finger strichen sanft durch ihre Haare, sie musste sich unbewusst zurückgelehnt haben.
    „Hört sich wie Angst an“, sagte Vaughn.
    „Ich bin eine Mediale. Ich empfinde keine Angst.“ Sie beugte sich wieder vor und wandte den Kopf, um ihn anzusehen.
    Er starrte sie so direkt an, dass sie sich wie nackt vorkam. „Als was würden Sie es dann bezeichnen?“
    „Als körperliche Reaktion auf unbekannte Stressfaktoren.“
    Ein leichtes Lächeln spielte um seine Lippen. „Soso, und welche anderen körperlichen Reaktionen haben Sie noch erlebt?“
    Es kam ihr vor, als lache er sie aus, aber sie konnte diese Vermutung nicht überprüfen. Er war so völlig anders als alle Kreaturen, mit denen sie bisher Kontakt gehabt hatte. „Dann entwickelte sich dieser fiebrige Zustand zu etwas, was man unter den Begriff Nachtangst fassen könnte. Ich wachte schreiend auf und war überzeugt davon, dass die dunklen Visionen mich in den Wachzustand verfolgten.“
    Als sie erneut merkte, wie Vaughns Finger durch ihr Haar fuhren, bewegte sie sich nicht und unterbrach den Kontakt auch nicht. Vielleicht war er wirklich gefährlich, aber in diesem Augenblick schien er auf ihrer Seite zu stehen. Außerdem war er vielleicht sogar gefährlich genug, um die Visionen in Schach zu halten, obwohl dies ein völlig unvernünftiger Gedanke war.
    „Ich weiß nicht, was Sie normalerweise sehen. Gab es noch andere Unterschiede als nur den Inhalt?“ Sascha lehnte den Kopf an die Schulter ihres Mannes und runzelte die Stirn voller

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