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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sagen: Vaughns Leben würde äußerst kompliziert werden.
    Sie spürte den kalten Wind im Gesicht, vernahm das tiefe Grollen von Lucas, wenn er etwas aus dem Weg scheuchte, sog die vollen Gerüche des Waldes ein. Sie genoss es, genoss die Freiheit, sich ganz den Sinneseindrücken hinzugeben, wie es nur jemand genießen kann, der einmal in der Abgeschiedenheit von Silentium gelebt hat.
    Viel zu schnell waren sie am Versteck angelangt und der wilde Ritt war vorbei. Lucas ging Getränke holen und sie blieb allein mit Vaughn zurück. Sascha sah den Mann an, der sich ihr gegenüber an das Fensterbrett gelehnt hatte. „Vaughn.“
    „Ja, ich weiß.“ Der Jaguar verschränkte die Arme über dem grauen Sweatshirt, das er über der Jeans trug.
    Lucas kam zurück. „Fang.“ Er warf Vaughn ein Bier zu und gab Sascha eine Flasche Cranberrysaft – Alkohol hatte eine eigenartige Wirkung auf den Verstand von Medialen.
    Sie wartete, bis beide Männer einen großen Schluck aus den grünen Flaschen genommen hatten. „Ich habe etwas im Netz entdeckt.“
    Lucas legte ihr den Arm um die Schultern und begann mit ihrem Zopf zu spielen. „Was denn?“
    „Vielleicht wäre es besser, wenn Vaughn das erklärt.“ Sascha fühlte sich unbehaglich. „Ich wollte nicht in deine Privatsphäre eindringen, Vaughn. Tut mir wirklich leid.“
    Der Jaguar warf die halb leere Flasche von einer Hand in die andere. „Ich wusste, dass du das Band sehen würdest.“
    „Zu Faith?“ Lucas hörte auf, an Saschas Zopf zu ziehen. „Warum hast du uns nicht erzählt, dass ihr verbunden seid?“
    „Weil Faith noch nichts davon weiß.“ Offensichtlich frustriert fuhr Vaughn sich mit einer Hand durch die Haare. „Sie ist noch nicht bereit dazu.“
    „Du kannst die Verbindung zu einer Lebenspartnerin nicht ignorieren“, stellte Lucas fest. „Das Band zeigt sich oft völlig unerwartet.“
    „Sie fühlt sich jetzt schon in einer Falle – was glaubst du, wie das auf sie wirken wird?“ Vaughn wippte auf den Fersen nach hinten. „Könnten andere Mediale das Band ebenfalls wahrnehmen?“
    Sascha dachte kurz darüber nach. „Eigentlich nicht. Die Paarung ist eine reine Gestaltwandlersache und hat mit dem Medialnet nichts zu schaffen. Aber …“ Sie stockte kurz. „… Faith ist jetzt auch mit dem Sternennetz verbunden. Ich weiß nicht, welche Auswirkungen das haben wird. Du musst es ihr auf jeden Fall erzählen.“
    „Dann wird sie weglaufen. Es ist jetzt schon fast zu viel für sie.“
    Sascha wusste, dass Vaughn recht hatte. Er war derjenige von den Wächtern, vor dem sie sich stets am meisten in Acht genommen hatte – er hatte etwas gefährlich Wildes an sich. Sein Tier befand sich sehr nah an der Oberfläche. Sie hatte keine Ahnung, wie Faith mit einem so aggressiven Mann zurechtkommen würde. Es konnte viel zu viel verlangt sein, sich nicht nur mit einem solchen Mann einzulassen, sondern auch zu der außergewöhnlichen Hingabe bereit zu sein, die eine Paarung erforderte.
    Aber, wie Lucas bereits festgestellt hatte, man konnte das Band auch nicht ignorieren. „Vielleicht überrascht sie dich“, sagte Sascha. „Sie hat schreckliche Dinge gesehen, ohne dafür ausgebildet zu sein, und ist nicht daran zerbrochen. Ich glaube, sie ist stärker, als sie selbst weiß.“
    Vaughn starrte Sascha an, jeder Muskel in seinem Körper war angespannt. „Und wie kriegen wir sie aus dem Medialnet raus? Kann das Sternennetz euch beide ausreichend versorgen?“
    Sascha biss sich auf die Unterlippe. „Ich glaube, wir haben genügend Biofeedback.“ Ohne dieses Feedback konnte kein Medialer überleben, deshalb war es normalerweise Selbstmord, sich vom Medialnet zu trennen. „Theoretisch müssten zwei Medialengehirne einen Multiplikationseffekt haben.“
    „Müssten?“ Lucas drehte sich zu ihr um und legte die Stirn in Falten.
    Vaughn sah, dass Sascha ebenfalls die Stirn runzelte. „Das ist reine Spekulation. Das DarkRiver-Netz sollte es eigentlich gar nicht geben. Ich weiß nicht, ob es funktioniert, aber wir müssen es ausprobieren. Uns bleibt keine andere Wahl.“
    Lucas drehte sich wieder um. „Verdammt, Vaughn, musstest du dir ausgerechnet auch so eine verfluchte Mediale angeln?“ Er zog seine Frau näher heran und biss ihr sanft in den Hals. „In Ordnung, wir probieren es mit dem Sternennetz. Um alles andere kümmern wir uns später.“
    „Wir könnten alle vier dabei sterben, wenn wir falschliegen und es nicht genügend Feedback gibt“, sagte

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