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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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die das Medialnet ihr nicht bieten konnte. Wenn sie doch bloß beides haben könnte!
    Aber sie musste sich entscheiden.
    Noch während sie mit diesen Gedanken beschäftigt war, ging sie zu den Hauptknotenpunkten. Obwohl man überall im Medialnet Informationen bekam, konnten man an diesen Punkten die meisten Daten sammeln, ungefiltert und in ihrer reinsten Form.
    Damit ihre Suche keinen Alarm auslöste, stellte sie ihr Bewusstsein so ein, dass es Berichte kopierte, die bestimmte Schlüsselwörter enthielten, und ließ dann die Informationen einfach hindurchfließen. So etwas war nicht unüblich, deshalb sah sie sich nicht nach Verfolgern um.
    Als nach über einer Stunde noch nichts Interessantes aufgetaucht war, verließ sie den Datenstrom und sah sich weiter im Medialnet um, nahm die zufälligen Informationen auf, auf die sie stieß. Das war nicht ganz so planlos, wie es schien, da das Medialnet in Millionen von Gehirnen verankert war und nach den Prinzipien des geistigen Energieflusses arbeitete. Niemand hatte es bisher geschafft, diese Prinzipien vollständig zu erklären, aber alle Medialen wussten, dass, wenn man nur lange und gezielt genug nach etwas suchte, das Medialnet irgendwann Teile der benötigten Informationen ausspucken würde.
    So war es auch jetzt.
    Geflüster erreichte sie. Auch wenn die Informationen hinter Schilden und in geheimen Gewölben verschwanden, so hatte sie es Vaughn erklärt, blieb doch jedes einmal gesprochene Wort im Medialnet hängen.
    Man hat Kaleb Krychek und Nikita Duncan zusammen gesehen.
    Der Rat führt eine Kandidatenliste.
    … vielleicht eine V-Medial e …
    Enrique war ebenfalls ein TK -Medialer.
    Die Gerüchte überraschten Faith – der Rat war doch sicher dazu in der Lage, Informationen unter Verschluss halten, wenn es notwendig war. Also hatten sie die Kandidatenliste durchsickern lassen. Ein Test? Wir stellen Kaleb gegen Faith auf und warten einfach ab, wer es überlebt? Sie traute dem Rat durchaus zu, eine solch barbarische Methode als effiziente Strategie auszugeben, aber in der jetzigen Situation war das wenig sinnvoll.
    Wenn sie tödliche Stärke in Verbindung mit kaltem Pragmatismus wollten, war Kaleb der richtige Kandidat. Das hatte er immer wieder bewiesen. Vielleicht hatten sie die Informationen gestreut, um Kaleb eine Warnung zukommen zu lassen, dass seine üblichen Methoden diesmal nicht gefragt waren. Wenn das der Fall war, würde die Warnung nichts nutzen. Faith wusste, dass Kaleb sich nicht davon abhalten ließe, sie umzubringen, wenn er es für notwendig hielt.
    Etwas streifte ihr Bewusstsein so beiläufig, dass sie nicht weiter darüber nachdachte. Aber nachdem der Netkopf vorbeigeglitten war, drehte sie sich nach ihm um, obwohl sie ihn natürlich nicht sehen konnte. Er war nur einfach da. Irgendetwas an der flüchtigen Berührung hatte in ihren Vorhersagekanälen etwas ausgelöst. Nur ein vages Gefühl, keine Vision, eher eine Vorahnung, dass der Netkopf in ihrem Leben wichtig werden könnte.
    Nachdem sie ein paar Augenblicke lang versucht hatte, diesen Gedanken klarer werden zu lassen, gab sie auf und ließ sich wieder in ihren Körper fallen, geistig völlig erschöpft von der Verwirrung in ihrem Kopf. Zwar war sie versucht, Schlaf zu vermeiden, um der Dunkelheit zu entkommen, aber etwas sprach unwiderlegbar dagegen: Die Visionen kamen jetzt ja auch, wenn sie wach war. Sie ließen ihr keine Wahl mehr.
    Die Berührung, die sie zwei Stunden später aufweckte, war von ganz anderer Art. „Du bist zurückgekommen?“
    Seine Finger strichen über ihre Wange. „Du hast Ringe unter den Augen – ich hätte dich schlafen lassen sollen.“
    „Nein. Wir müssen miteinander reden.“
    Vaughn rückte von ihr ab und richtete sich auf. Sie setzte sich ihm gegenüber. „Ich habe darüber nachgedacht, was du von mir willst, über die Entscheidung, vor die du mich gestellt hast: Ich kann nur in dieser Welt leben. Wenn ich mich vom Medialnet trenne, sterbe ich.“
    „Du hast mich einmal gefragt, ob ich für dich dasselbe tun könnte, was Lucas für Sascha getan hat. Die Antwort lautet Ja.“
    Faiths Sicherheit geriet ins Wanken. „Wie?“
    „Das kann ich dir erst sagen, wenn du dich entschieden hast. Ich kann dir diese Information nicht anvertrauen, solange du noch im Medialnet bist.“
    „Wegen Sascha?“ Eifersucht krallte sich in ihr Herz.
    „Wegen aller anderen Medialen, die diese Information vielleicht einmal brauchen werden.“
    „Du verlangst von mir eine

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