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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Abend nicht ein.
    Heute Abend dominierte seine menschliche Hälfte, und die war mehr als wütend. Er war an eine Frau gebunden, die ihn vielleicht zurückweisen und fortgehen würde. Für immer. Er hätte sie schütteln mögen, bis sie wieder bei Sinnen war und das Band zwischen ihnen endlich anerkannte. Sie musste es doch einfach sehen. Aber sie tat es nicht.
    Von Schmerz und Wut getrieben lief er weit in unbekanntes Gelände hinein. Erst dann kletterte er in die Bäume und suchte sich einen Platz, von dem aus er in den nächtlichen Wald blicken und nachdenken wollte. Aber er konnte keinen klaren Gedanken fassen, seine Gefühle waren viel zu heftig. Also tauchte er in die Einsamkeit der Nacht ein, versuchte sich an den Klang der Stille zu gewöhnen, mit der er würde leben müssen, wenn Faith das Band verleugnete.
    Erst nach einiger Zeit fiel ihm auf, dass er sich geirrt hatt e – er war nicht allein. Er spürte die starke Witterung des Rudels, denn der Panther war ihm gefolgt und streckte sich lautlos auf einem Ast neben Vaughn aus. Lucas versuchte erst gar nicht, ein Gespräch anzufangen, und als Vaughn irgendwann vom Ast sprang und zurücklief, war der Panther an seiner Seite.
    Ein paar Stunden später erreichten sie Vaughns Versteck und verwandelten sich. Nackt setzten sie sich auf den kleinen Hügel über der Höhle und sahen gerade noch, wie die rote Morgensonne am Himmel aufging.
    „Wo ist Sascha?“, fragte Vaughn.
    „Tammy und sie verbringen die Nacht bei den SnowDancer-Wölfen. Sie haben mit Brenna gearbeitet.“
    Bei der Erwähnung der Wölfin, der Enrique Gewalt angetan hatte, wurde Vaughns Wut wieder neu entfacht. „Du hast sie den Wölfen anvertraut?“
    „Klar. Hawke hält Wort.“ Lucas grinste. „Und der verfluchte Wolf weiß, dass Clay und Nate ihn in Stücke reißen, wenn er eine der Frauen auch nur anfasst. Sie sind nämlich auch dort.“
    „So viel also zum Thema Vertrauen.“
    „Vertrauen braucht Zeit.“
    Geschäftliche Verbindungen zwischen den DarkRiver-Leoparden und den SnowDancer-Wölfen bestanden zwar schon fast seit einem Jahrzehnt, aber der Blutspakt war erst ein paar Monate alt. „Warum hast du mich gesucht?“
    „Dachte, du würdest vielleicht reden wollen.“
    „Warum?“ Vaughn verschwand fast jede Woche zu einem dieser langen Ausflüge, der Jaguar brauchte die Einsamkeit.
    „Sascha hat so eine Bemerkung gemacht, bevor sie ging.“
    „Was denn?“
    „Ihre Kräfte entwickeln sich in ungeahnte Richtungen. Vielleicht ist das aber auch der Einfluss des Sternennetzes.“ Der Leopard legte die Arme um seine Knie. „Sie hat den ganzen Tag über nichts von dir gespürt und hat sich Sorgen gemacht.“
    „Sie hat sich Sorgen gemacht, weil sie nichts gespürt hat?“
    „Sie sagt, sie spüre immer alle im Netz, ein Summen zeige ihr, dass ihr am Leben seid. Aber gestern hast du so völlig zugemacht, dass sie dachte, dir wäre etwas zugestoßen.“
    Vaughn gefiel der Gedanke, einen Schatten zu haben, nicht besonders. „Ich möchte, dass sie mir zeigt, wie ich mich gegen sie abschotten kann.“
    „Klar, das hat sie sich schon gedacht. Sie ist dabei, etwas für alle auszuarbeiten.“
    „Dann ist ja gut.“
    „Also, bist du verletzt?“
    „Nein.“ Jedenfalls nicht körperlich.
    „Willst du reden?“
    „Fast so verlockend wie eine Hirn- OP .“
    „Vielleicht ein Kampf?“
    Vaughn gefiel der Gedanke, sich mit Lucas zu prügel n – eine ausgezeichnete Möglichkeit, seinen Ärger und Frust loszuwerden. „Also schön.“
    Sie verwandelten sich wieder und legten los. Lucas war zwar sein Rudelführer, aber jetzt waren sie nur Freunde. Und Vaughn war ein Jaguar. Jaguare waren im Allgemeinen größer als Leoparden, und Vaughn machte da keine Ausnahme. Doch Lucas war als Jäger des Rudels schneller, er trug die Verantwortung dafür, ehemalige Rudelgefährten zu töten, wenn sie zu gefährlichen Einzelgängern geworden waren. Eigentlich waren sie gleich stark, aber heute war Vaughn so wütend, dass ein Kampf mit ihm selbst für einen Leoparden wie Lucas tödlich sein konnte. Wild wirbelten Pranken durch die Luft, schnappten gewaltige Kiefer zu, blitzten Zähne scharf wie Dolche.
    Als sie schließlich voneinander abließen, waren beide blutig und zerschrammt. Lucas wischte sich einen roten Streifen von der Brust. „Sascha wird sauer sein. Vielleicht heilt es ja, bevor sie es sieht.“ Keine vergebliche Hoffnung, denn die meisten oberflächlichen Schnitte und Kratzer heilten bei

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