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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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lautlosen Pfiff aus. Hier hatte jemand gewaltigen Mist gebaut. Er konnte die Bissmale am Hals der Frau sehen, also, ja, sie war das Kauspielzeug eines Vampirs gewesen.
    Aber kein Vampir.
    Die Filme und Serien über Vampirtötungen erzählten Quatsch. Wurden Vampire gepfählt, alterten sie nicht, schrumpelten nicht zusammen und explodierten auch nicht zu Staub.
    So fantasievoll lief es nicht ab.
    Doch die Veränderung war da. Man musste nur wissen, worauf man achten sollte, um sie zu sehen.
    Beim Sterben, genauer gesagt: beim zweiten Sterben, zogen sich die verlängerten Reißzähne eines Vampirs zurück. Und die Dunkelheit in ihren Augen, die bei der Jagd zum Vorschein kam, verblasste.
    Die Leichenstarre trat beinahe sofort ein, so dass die Pathologen hinterher ziemlich aufgeworfen waren. Bei einem Vampir war die Todeszeit praktisch nicht bestimmbar.
    Ihre Haut wurde weiß, nicht langsam aschgrau und gelblich wie bei einem toten Menschen. Nein, bei ihnen wich sämtliche Farbe, bis sie blendend weiß aussahen, und dieser Übergang ging sehr schnell.
    All diese Zeichen waren verlässliche Hinweise, dass man es mit einem Vampir zu tun hatte. Diese und dass sie normalerweise einen Holzpflock in der Brust stecken hatten. Den konnte man schwerlich übersehen.
    »Oh Mann, ist das das, was ich denke?« Der Uniformierte neben Antonio rückte ihm ein bisschen zu dicht auf die Pelle.
    Antonio klatschte ihm eine Hand vor die Brust. »Versauen Sie mir nicht meinen Tatort.« Als wäre es nicht schon schlimm genug. Allein dieser Tipp, den sie bekommen hatten: »Zwei Frauen prügeln sich schreiend. Da braucht jemand Hilfe an der Ecke Belmont und Queens. Die irre Tussi hat was von Vampiren gekreischt.«
    Geschrei von Vampiren, und nun war das Opfer gepfählt worden.
    »Captain, erkennen Sie die nicht?«
    Er drehte sich zu dem Uniformierten um, der rote Flecken im Gesicht hatte. »Sollte ich?« Noch eine Leiche. Noch ein Fall, der ihm Sodbrennen bescherte. Konnten sich die Übernatürlichen denn nicht ein Mal friedlich verhalten?
    Der junge Polizist benetzte sich nervös die Lippen. »Das ist Lisa Durant. Sie wissen schon, die Nichte von Senator Durant. Ich habe sie vor ein paar Wochen im Fernsehen gesehen. Sie war …« Sein Blick fiel auf die Leiche. »Scharf.«
    Das war sie nicht mehr.
    Antonio biss die Zähne zusammen. Eine Senatorennichte. Oh, verdammt! Da dürfte es so gut wie unmöglich sein, den Deckel auf diesem Fall zu halten.
    Er blickte wieder zu dem Pflock, und ihm fiel etwas auf. »Jon? Ist das da das, was ich glaube?« Aus diesem Winkel reichte das Licht nicht, um sicher zu sein, aber es sah aus wie …
    Der Kriminaltechniker, der neben der Leiche hockte, grinste. »Blutige Fingerabdrücke. Oh ja.«
    Antonio rieb sich übers Gesicht. »Schick sie durch’s System und sag mir Bescheid.« Er sah Jon an. »Und nur mir, verstanden?«
    Jon nickte ernst.
    »Gut.« Denn er hatte das Gefühl, dass ihm der Übernatürlichenmist in der Stadt demnächst um die Ohren fliegen würde.
    »Dee.«
    Jemand schüttelte sie. Grob.
    »Du musst aufwachen. Von dem Schlag auf den Kopf hast du eine Gehirnerschütterung. Du darfst nicht schlafen.«
    Aber sie wollte es zu gern, nur noch ein bisschen.
    »Dee!« Wieder wurde sie geschüttelt, diesmal so, dass ihre Zähne klapperten.
    Mit Mühe konnte sie ein Auge öffnen. »Darf man eigentlich … eine Frau schütteln … die eine Gehirnerschütterung hat?«
    Ein schwaches Grinsen umspielte seine Lippen. »Ich hatte die Wahl zwischen schütteln und dich ins Koma fallen lassen.«
    Etwas Feuchtes, Kaltes drückte ihr plötzlich auf den Hinterkopf und Dee hielt vor Schreck die Luft an. »Was ist das?«
    Da war das Grinsen wieder. Genoss er es, ihr wehzutun, oder was? »Das Eis sorgt dafür, dass die Schwellung schneller zurückgeht.«
    Nun öffnete sie beide Augen. Dee bemerkte, dass sie auf einer Couch lag, mit mehreren Kissen im Rücken. Und Simon war über ihr und um sie herum . Mit einer Hand hielt er ihre Schulter und zog sie näher zu sich, mit der anderen drückte er ihr die Eispackung hinten auf den Kopf. Ihre Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. Wie tief und eindringlich seine rauchgrauen Augen waren. Und erstmals fielen ihr die Wimpern auf: sehr lange, dunkle Wimpern. Irgendwie seltsam, denn seine Züge waren so hart und …
    »Bist du wieder bei mir?«, murmelte er.
    Sie blinzelte und stellte fest, dass ihr zwar noch der Schädel dröhnte, aber die bleierne Müdigkeit

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