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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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sie ihn ansehen musste.
    Lieber ihn als die Vergangenheit. »Als Nächstes fand ich meine Schwester.« Der Schmerz brachte sie zum Verstummen. »Sie war sieben.«
    Sie hatten sie in ihrem Zimmer getötet, gleich neben Saras hübschem rosa Bett und dem großen weißen Puppenhaus.
    »Manche Vampire sind wild auf Kinderblut. Sie glauben, es macht sie stärker«, sagte er. »Dee, sieh mich an.«
    Das tat sie, doch sie sah immer noch Sara. »Sie hat mich immer wahnsinnig gemacht. Ich war so viel älter und …« Wahrscheinlich war es Simon egal. Er wollte nicht wissen, wie gemein sie zu ihrer kleinen Schwester gewesen war. Er wollte nicht wissen, dass sie gleich in Saras Zimmer gerannt war, nachdem sie ihren Vater fand, und dass ihr das Herz in der Brust gebrannt hatte. Als sie Sara entdeckte, war sie zusammengebrochen.
    Da hatte sie geschrien. Der Schrei barst ihr aus der Kehle und erschütterte sie.
    »Ich habe um sie geschrien, um Hilfe, und dann hörte ich Schritte.«
    So dämlich.
    »Sie haben dich in dem Moment gehört, als du ins Haus kamst«, sagte Simon ernst. »Die Dreckskerle haben nur mit dir gespielt.«
    Ja, das wusste sie heute. Sie wollten, dass sie die Leichen fand, dass sie vor Entsetzen und Kummer gebrochen wurde, und sie hatten sie dabei beobachtet. Kranke, perverse Freaks.
    Dann griffen sie an.
    »Ihre Münder waren blutverschmiert. Als ich ihre Zähne sah, wollte ich es zuerst gar nicht glauben.«
    Wer würde schon glauben, dass es Vampire wirklich gab? Dass sie soeben die eigene Familie abgeschlachtet hatten?
    »Wir haben auf dich gewartet, kleine Sandra Dee, so lange gewartet.«
    Dee zuckte zusammen, und die Eispackung fiel ihr aus der Hand. »Was? Was hast du gerade gesagt?«
    Seine Finger verschwanden. »Ich sagte, sie hatten auf dich gewartet. Wahrscheinlich wollten sie sicher sein, dass du allein warst, ehe sie angriffen. So arbeiten die Schweine.«
    Ja, das taten sie.
    »Wie bist du entkommen?«
    Durch ein Wunder. Oder, nein, vielleicht war dem Teufel langweilig geworden, und er beschloss, die Hölle auf Erden anzurichten. »Meine Mutter kam nach unten.«
    Die lebt noch. Dee hatte einen stummen Schrei ausgestoßen. Ein Vampir hatte ihren rechten Arm gehalten, ein anderer ihren linken. Dee dachte, sie würden sie auseinanderreißen. Und der andere Vampir, der mit den blonden Haaren, den pechschwarzen Augen und dem trügerisch freundlichen Gesicht, hatte sie lächelnd beobachtet.
    Ihre Mutter war die Stufen hinuntergestolpert. Dicke, klaffende Wunden entstellten ihren Hals. »Die Vampire waren nicht gnädig zu ihr gewesen.« Ein heiseres Lachen entfuhr ihr. »Aber wann sind sie das schon?« Ein rascher Tod widerstrebte den Vampiren für gewöhnlich. Sie mochten es, wenn ihre Beute litt.
    Blut tränkte die Bluse ihrer Mutter. Und ihr Gesicht … »Sie war so blass. Zitterte. Und ihre Augen.« Sie veränderten sich. Dunkle Schatten lagen auf dem strahlenden Braun. Dee hatte nicht gewusst, was diese Dunkelheit bedeutete. Damals nicht.
    »Sie lachten, als sie sie sahen. Sagten ihr, sie dürfte keinen Drink nehmen.« Mom trinkt nicht. Der dumme Gedanke einer Fünfzehnjährigen. Ihre Mutter rührte nie Alkohol an. Niemals.
    Simon verzog keine Miene und sah sie an. »Erzähl weiter«, sagte er.
    Sie wollte nicht. Dee kniff die Augen zu.
    Dunkelheit. Genau wie im Blick ihrer Mutter.
    Waren wirklich alle Vampire böse?
    Manche Jäger behaupteten, Vampire würden bei der Wandlung ihre Seele verlieren. Das Gute starb, das Böse blieb. Ein Gestaltwandler hatte es ihr einmal erzählt. Er sagte, der Verfall und die Verwesung, die er bei Vampiren roch, kämen von dem inneren Zerfall der Seele.
    Vielleicht hatte der alte Fuchs auch bloß Blödsinn geredet, aber Dee hatte Jude gefragt, und er bestätigte, dass er dasselbe roch, sowie ein Vampir in der Nähe war.
    Bis auf das eine Mal, bei einem Vampir in L.A., der …
    »Wie bist du entkommen?«, wiederholte er.
    Dee öffnete die Augen. »S-sie hatte eine Waffe. Das Poltern, das ich vorher gehört hatte, kam von einem Tisch, den sie zerbrach. Ich schätze, die haben nicht erwartet, dass sie noch einen Rest Kraft besaß, doch das tat sie.« Ein Anflug von Stolz überkam Dee. »Als sie unten war, stürzte sie sich vor und rammte dem Anführer das Holzbein in den Rücken.«
    Eine vorübergehende Verwirrung. Das war alles, was sie gebraucht hatte. Nur einen Moment.
    »Lauf, Baby, lauf!« , flüsterte sie die letzten Worte ihrer Mutter. Ein trauriges Lächeln trat auf

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