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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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nachgelassen hatte. »Ja, ich denke schon.« Schöner wäre, wenn sie aufhören könnte, eine blöde Kuh zu sein und ihm wie ein liebeskranker Teenager in die Augen zu glotzen. Dee tastete nach der Eispackung und versuchte, seine Finger wegzudrücken. »Ich … ich kann das selbst halten.«
    Er wurde ernst.
    Okay, sie war vielleicht nicht das umgänglichste Opfer aller Zeiten.
    Die legendären Südstaatenmanieren waren noch nie ihre Stärke gewesen.
    Simon nahm seine Hand weg, und Dee presste die kalte Packung an ihren Kopf. »Mach dir keine Sorgen um mich«, brachte sie mühsam heraus. »Ich erhole mich schnell wieder.« Jedenfalls für menschliche Verhältnisse. Sie löste ihren Blick von ihm und sah sich im Zimmer um. Kahle Wände. Keine Fotos, keine Bilder. Ein Fernseher, ein DVD -Player, Spielekonsolen. Und in der Ecke … was war das? Ein Pornoheft? »Äh, deine Wohnung?«
    Er nickte.
    Das Eis rutschte unter ihren Fingern. »Hör zu, Simon, ich bin froh, dass du mir zu Hilfe gekommen bist …«
    »Ich habe dir den Arsch gerettet, Dee. Mal wieder.«
    Ja, auch wenn sie die Details jetzt nicht erörtern wollte. »Ich … Ich erinnere mich nicht, was passiert ist, nachdem ich den Parkplatz verließ.« Vampire hatten sie überfallen. Sie hatte ihre Waffe abgefeuert. Ihr ging die Munition aus. Sie hatte begonnen, die Angreifer zu pfählen.
    Zu viele.
    Sie hatten sie niedergeschlagen. Ihr Kopf war auf dem Pflaster aufgeschlagen, und …
    »Ich bin in ihrem Blut aufgewacht.« Sie kannte nicht einmal den Namen der Frau. Ein Opfer von vielen. Ein namenloses Gesicht mehr.
    Simon begann zurückzuweichen, doch Dee griff mit der linken Hand nach ihm. »Ich habe sie nicht umgebracht.«
    Er neigte den Kopf. »Hast du nicht gerade gesagt, du erinnerst dich nicht?«
    Dee schluckte und hoffte, dass sie die Wahrheit sagte. »Ich würde keinen Menschen töten.«
    »Du hast letzte Nacht mit einem Pfahl auf ihr Herz gezielt.«
    »Um ihr Angst zu machen, nicht um sie zu töten!« Oh, schlechte Idee. Schreien machte das Pochen schlimmer. »Simon, glaub mir, i-ich würde keinen Menschen töten, nicht nach dem, was …« Sie verstummte und presste die Lippen zusammen. Was war los? Machte sie ein Schlag auf den Hinterkopf superquasselig?
    »Ich soll dir vertrauen?«, fragte er.
    Dee bemerkte, dass sich ihre Finger fast in sein Handgelenk gruben. Mit einiger Anstrengung lockerte sie ihre Umklammerung und nickte.
    »Verrate mir, wieso du solch einen Hass auf Vampire hast, und überzeuge mich, dass du nie eine unbewaffnete Frau pfählen würdest. Dann reden wir über Vertrauen.«
    Das Eis begann zu schmelzen, und ein Wassertropfen rann ihr in den Nacken. »Meine Geschichte ist deiner nicht unähnlich.«
    Er schwieg.
    Na gut. Er wollte, dass sie ihm ihre Seele entblößte, und das müsste sie wohl, denn im Moment brauchte sie ihn. Bis ich herausfinde, was zum Teufel vor sich geht. »Als ich fünfzehn war, kam ich nach Hause und fand ein Blutbad vor.«
    Mom? Mom? Wo bist du?
    Dee ignorierte die wispernde Stimme in ihrem Kopf. Die Stimme des Mädchens, das sie vor einer halben Ewigkeit gewesen war.
    Sie räusperte sich und sagte: »Mein Date hatte mich bis zur Tür gebracht. Es war mein erstes Date.« Er hatte mit schwitzigen Händen ihre Schultern angefasst und ihr einen Kuss gegeben. Feucht und linkisch, doch ihr erster Kuss. Als er von drinnen ein Poltern hörte, war er weggelaufen.
    Vince hatte gedacht, Dees Vater käme, der knallharte Ex-Marine, der seine Waffe putzte, als sie gingen.
    »Verdammt, ich habe ihn so geliebt«, murmelte sie. Diese blöde Waffe! Sie hatte ihn angefleht, das Ding wegzupacken, bevor Vince kam. Solche Sachen machte man wirklich nicht, aber er …
    »Der Junge, mit dem du …«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Vergiss es.« Sie schluckte. »Drinnen brannte Licht, als ich reinkam, doch ich konnte keinen finden.« Allerdings hatte sie einen schweren, strengen Geruch bemerkt.
    Blut und Tod.
    »Als Erstes fand ich meinen Dad. Er lag im Flur, die Kehle aufgerissen.« So viel Blut. Sie hatte nicht geschrien, als sie ihn sah. Das hätte sie tun sollen, hatte es sogar versucht, nur fehlte ihr dazu die Atemluft.
    Sie war neben ihm auf die Knie gesackt. Seine kostbare Waffe hielt er noch in den Händen. Ihr Dad lud das Ding nie, also hatte es ihm gar nichts genützt.
    Simons Finger glitten über ihre Wange, und Dee wurde klar, dass sie den Kopf gesenkt hatte. Seine Hand krümmte sich unter ihrem Kinn und hob es an, so dass

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