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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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langes, glattes schwarzes Haar.
    Der Tod war freundlich gewesen. Keine Furcht spiegelte sich in ihrem Gesicht. Ihre Augen waren geschlossen, und beinahe konnte man glauben, sie schliefe.
    Freundlich. Gewöhnlich war er nicht freundlich, aber diese Sterbliche hatte ihm geholfen.
    Sie spielte das Lockmittel, und im Gegenzug wollte sie Unsterblichkeit.
    Pech gehabt.
    Er wandte sich zu dem Genommenen um, der in der Tür stand. »Wann?« Dass dieser Tag kommen würde, hatte er gewusst. Aber nur weil die kleine Jägerin sich endlich verwandelt hatte, wurde sie nicht zwangsläufig zur Bedrohung. Sicher, er hatte gehofft, sie vorher köpfen zu können, damit sie gar nicht erst wurde ; doch dass es ihm nicht gelungen war, bedeutete nicht das Ende für ihn.
    Für ihn gab es kein Ende.
    »Vor ungefähr vier Nächten. Wir hatten sie, aber Chase hielt das Team auf und brachte sie weg.«
    Verfluchter Chase.
    Dieses Arschloch war ihm schon zu viele Jahre ein Dorn im Auge. »Er muss brennen.«
    Diese Bemerkung wurde mit einem strengen Nicken quittiert.
    »Genau wie sie.« Er schob die Leiche aus dem Weg und trat ans Fenster. »Schaltet die Hure und ihn aus.« Denn die Dämonenseherin, deren Dienste er vor langer Zeit in Anspruch nahm – noch eine Dirne, die ihn reinlegen wollte – hatte ihm eine Menge über Sandra Dee erzählt.
    Ein neuer Geborener atmet auf dieser Erde.
    Ein neuer Geborener? Zuerst hatte er ihr nicht geglaubt. Der jüngste Geborene war über zweitausend Jahre alt.
    Aber die Dämonin war sich sicher gewesen. Und sie schien so viel über Sandra Dee zu wissen.
    Ihre Kraft wohnt nahe bei ihrem Herzen.
    Wenn er also angriff, musste er ihr als Erstes ihr Herz herausschneiden. Er hatte ihre Familie getötet, sie in deren Blut waten lassen.
    Und später, als er sie nicht umbringen konnte, hatte er Pläne gefasst, sie von ihren Freunden zu trennen.
    Der Mord in Baton Rouge war der erste Schritt gewesen. Er hatte vor, Dee in die Einsamkeit zu zwingen. Dafür zu sorgen, dass sich die anderen von ihr abwandten. Allein wäre sie schwach. Das hatte die Dämonin gesagt.
    Er brachte sie dazu, ihm Dees Schwächen zu verraten. Folter fiel ihm so leicht, seit er sie vor Jahrhunderten zu Füßen seines Meisters lernte. Er wusste genau, wie man seine Beute brach.
    Und die Dämonin hatte er gebrochen. Nach zwei Tagen. Leider machte die Hure noch eine letzte Prophezeiung, unmittelbar bevor er ihr mit den Zähnen die Kehle aufschlitzte. »Wenn sie aufersteht, tötet sie dich. Sie blutet dich aus, auf dass du die Höllenfeuer siehst.«
    Furcht.
    Während die Dämonin ausblutete, tröpfelte Furcht in seine Adern. Sie war sich so sicher gewesen.
    Der Tod war keine Option für ihn, denn er wusste, was ihn nach dieser Welt erwartete. Nein, Sterben war keine Alternative.
    Er rollte die Schultern und verdrängte die Gedanken an die Vergangenheit. »Verbrennt sie«, sagte er. Feuer war immer die leichteste Methode, seine Art zu töten. »Und gebt acht, dass Chase mit ihr stirbt.« Simon Chase war ein dummer Fehler, den einer aus seiner Blutlinie beging.
    Manche waren nicht für die Dunkelheit geschaffen.
    Ein leises Rascheln erklang hinter ihm. Er drehte sich um und sah das neue Mädchen, das man ihm brachte. Jung, vielleicht achtzehn Jahre, mit leuchtend roten Wangen und einem Lächeln auf dem Gesicht. Er konnte ihren schnellen Herzschlag hören.
    Manche waren nicht für die Dunkelheit geschaffen.
    Andere schon.
    »Weißt du, wo sie sind?«, fragte er, ohne den Blick von dem Mädchen abzuwenden. Da war keine Angst in ihren hellen Augen, sondern Erregung. Sie wusste, was kommen würde.
    »Wir sind ihr von Night Watch aus gefolgt.«
    »Gut.« Er leckte sich die Lippen, auf denen er seine Freude schon schmecken konnte. »Dann sorgt dafür, dass sie vor Sonnenaufgang stirbt.«
    Simon hob eine Hand an seinen Hals und berührte das Blut, das ihm seitlich auf die Schulter tropfte. Seine Hose war offen, sein Schwanz draußen und im Begriff, erneut steif zu werden.
    Dee sah ihn an. Ihre Augen wechselten langsam von Schwarz zu dem Schokobraun, das er so liebte.
    Ihr Mund stand offen, so dass er die Spitzen ihrer Reißzähne blitzen sah.
    Eine Vampirin. Eine Geborene. Die Hexe, die er aufsuchte, hatte recht gehabt.
    Sollte er den Kopf neigen? Eine blöde Verbeugung machen oder zumindest den Blick senken, wie es alle Vampire taten, wenn ein Geborener in der Nähe war? Ein Zeichen von Unterordnung war vielleicht angebracht, besser gesagt: von

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