Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
Vom Netzwerk:
die Welt kam?«
    Ihre Lippen bebten. »Geborene sind uralt. Es gab seit Jahrtausenden keine neuen mehr. Sie waren eine Art genetische Mutation. Eine verkorkste Mutation, durch die Vampire entstanden.«
    Wir. »Was weißt du überhaupt über Geborene?«
    Sie rieb sich das Handgelenk mit seinen Bissmalen. Es waren langsame, stete Bewegungen, die sie anscheinend unbewusst ausführte. »Ich jage Vampire, also weiß ich alles, was man wissen kann, sowohl über die Geborenen als auch über die Genommenen.«
    »Nicht alles«, erwiderte er leise.
    Sogleich wurde sie sichtlich misstrauisch. »Die sind jung. Ich meine, die Geborenen wandeln sich jung. Und sie sind stark, physisch und psychisch stärker als die Genommenen. Sie können, nun ja, andere Vampire kontrollieren. Und jederzeit alle herbeirufen, die sie geschaffen haben.«
    Ein paar Punkte gingen an sie. Leider wurde es jetzt Zeit für die Hölle. »Jene Vampire vor Jahren kamen aus einem bestimmten Grund zu dir nach Hause, Dee. Es war kein willkürlicher Überfall.«
    »Nein, sie wollten Blut. Ihnen war egal, wen sie verletzten.«
    »Sie kamen deinetwegen.«
    Sie wurde sehr blass. »Was meinst du?«
    »Ich meine, dass ungefähr vor sechzehn Jahren ein Dämon der neunten Stufe eine Prophezeiung machte.« Sie war die größte Hellseherin, die damals lebte. Natürlich wurde ihre Leiche später aufgefunden – ohne Kopf.
    Ein Hellseherdämon weniger.
    »Der Dämon, oder besser: die Dämonin sagte, ein neuer Geborener wäre in der Welt, und dass sie sich eines Tages wandeln würde, genau wie die anderen so lange zuvor.« Seine Betonung auf »sie« fiel nicht eben subtil aus.
    Dee stand der Mund offen. »Nein.«
    Mitgefühl oder Reue wären falsch. »Die Vampire kamen zu dir nach Hause, weil du jener neue Geborene warst. Sie mussten dich töten, solange du jung warst, bevor du dich wandeln konntest.«
    »Nein!«
    Die Luft um ihn herum kam ihm auf einmal schwer und zäh vor. »Sie hatten Befehl, dich auszubluten und dir den Kopf abzuschlagen.« Auf die Weise hätte sie sich nicht mehr wandeln können. »Denn alle waren sicher, wenn du dich wandelst, hat der Schuft, der sie anführt, keine Chance mehr.«
    Sie trat einen Schritt zurück. »Sei still! Das ist Blödsinn, ich …«
    »Sie haben deine Familie umgebracht, weil sie dich allein wollten. Hilflos.«
    Eine Träne sickerte aus ihrem Augenwinkel. Blutrot. Geborene weinten Bluttränen. »Wenn das stimmt, was du sagst, warum sind sie dann nicht wiedergekommen und haben mich getötet? Wieso haben sie mich die ganzen Jahre am Leben gelassen?«
    »Zuerst, weil du verschwunden warst.« Und weil Grim seine Seherdämonin umgebracht hatte. Keiner konnte ihm mehr sagen, wo er das verschwundene Mädchen fand. »Dann nahm Pak dich auf.« Die meisten Vampire waren nicht so blöd, sich mit ihm anzulegen. »Andere kamen, aber bis dahin war es zu spät. Du hattest zu töten gelernt, und du warst bereit für den Wandel.«
    »Bereit? Wie bereit? Simon, ich …«
    Er hob eine Hand und strich ihr sanft übers Gesicht. Diese klaren, sanften Linien. Hatte sie es denn nicht bemerkt? »Du hast aufgehört zu altern.«
    Sie schluckte.
    Dee war in den Dreißigern, sah aber aus wie Anfang zwanzig. Die Frau hatte es tatsächlich nicht gemerkt. Sie war zu sehr mit dem Kämpfen beschäftigt gewesen. Er räusperte sich. »Wahrscheinlich hast du auch festgestellt, dass deine Wunden sehr schnell heilen, nicht wahr? Und ich wette, dir fiel das Töten leichter.«
    »Viel leichter«, bestätigte sie verbittert.
    »Du hast dich nicht vollständig gewandelt, weil du noch am Leben warst.« Hier wurde es heikel. »Du konntest kein Vampir werden, solange dein menschliches Ich nicht starb.« Eine kleine Regel, die längst nicht jeder kannte.
    Sie senkte den Blick. »So wie in der Gasse.«
    Kein Leugnen. Sie klang nur müde und als wäre ihr schlecht.
    »Ja.«
    Als sie die Träne wegwischte, hinterließ sie einen roten Schmierstreifen auf ihrer Wange. »Wieso soll ich diesen Schwachsinn glauben? Wieso soll ich dir glauben? Du hast mich von Anfang an belogen!«
    »Ja.« Was konnte er sonst antworten?
    Sie knurrte ihn an. Er sollte es nicht, wirklich nicht, aber Simon fand ihr kleines Knurren sexy.
    »Das kann irgendein krankes Gedankenverwirrspiel sein, das du mit mir veranstaltest.«
    »Könnte es, ist es aber nicht.«
    Die Hände in die Hüften gestemmt, fragte sie: »Und woher weißt du das alles? Woher?«
    Simon sah sie an. Vermutlich kannte sie die Antwort,

Weitere Kostenlose Bücher