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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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»Warum sonst hätte ich einen Tötungsbefehl für mich ausgesprochen?«
    Auf keinen Fall, dachte Simon. Niemals würde er zulassen, dass dieser Dämon Zane sie umbrachte.
    »Die letzten sechzehn Jahre habe ich den Tod gesehen«, sagte Dee. »Ich habe immer gewusst, dass ich ihm irgendwann nicht mehr entkommen würde.«
    Nun war es geschehen.
    »Was ich nicht verstehe, ist, warum ich?« In ihren Worten schwang ein Anflug von Schmerz mit. »Warum zum Teufel bin ich eine der Geborenen? Ich bin ein Niemand. Niemand . Ich war ein ahnungsloser Teenager, als die Vampire auf meine Familie losgingen, nichts Besonderes. Ich bin nichts Besonderes!«
    Er ergriff ihre Hände und hielt sie fest. »Du bist die stärkste Frau, die mir jemals begegnet ist.« Es war die Wahrheit. Er hatte noch kein einziges Mal gesehen, dass sie aufgab. Sie war eine Kämpferin durch und durch.
    »Früher war ich jeden Sonntag mit meiner Familie in der Kirche«, sagte sie mit gesenktem Blick.
    Simon wartete. Dees Leben vor dem Albtraum war ein vollkommen anderes gewesen.
    »Viele Leute glauben, dass Gott die Vampire verflucht hat. Dass die Geborenen Verfluchte sind, die den Virus verbreiteten.«
    So also nannte man es heutzutage? Einen Virus?
    »Wie eine Pest. Deshalb wirkt Weihwasser gegen Vampire.«
    Ja, davon war er auch schon einmal verbrannt worden. Weihwasser und Vampire vertrugen sich nicht – und das war tatsächlich kein Mythos.
    »Was habe ich getan, Simon, das mich schon mit fünfzehn verfluchte?« Jetzt sah sie wieder zu ihm auf. »Was habe ich gemacht, das so schlimm war, dass ich verdammt wurde? Dass ich meine ganze Familie verlor. Was habe ich getan? «
    Nichts. Seine Finger legten sich fester um ihre. »Ich weiß nicht, warum du eine Geborene bist.« Er hatte diesen Weg selbst gewählt, für sie hatte das Schicksal entschieden. »Ich kenne die Geschichten auch, dass der erste Geborene Verrat beging und alle Vampire für seine Verbrechen bestraft wurden. Du hast nichts Falsches getan, nichts, hörst du?«
    Ihre Miene war ausdruckslos, wie die einer Puppe. »Trotzdem ende ich genauso wie Grim.«
    »Nein! Du wirst nie wie er sein.«
    Wieder lächelte sie traurig. »Ich glaube, das bin ich schon.« Dann fügte sie leise hinzu: »Und tief drinnen denkst du das auch.«
    Nein. »Dee, ich …«
    »Scheiße! Dee!« Es war Zane, der mit der Faust an die Tür bollerte. Eine halbe Sekunde später ging sie krachend auf. »Sie ist weg!« Er war atemlos, und seine Augen blitzten schwarz.
    Dee nickte. »Ich weiß. Ich habe Catalina gesagt, dass sie …«
    »Sie doch nicht!«, entgegnete er kopfschüttelnd. »Wir wussten beide, dass die Hexe nicht durchhält. Cat kommt nicht mit Feuer klar. Dieser Mist hat zu viele schlechte Erinnerungen in ihr geweckt, und sie hat Schiss, zu verbrennen.« Er knallte eine Hand gegen den Türrahmen. »Nina ist abgehauen.«
    Ein Fluch entfuhr Simon. Ihre Familie war wirklich umgebracht worden, wie ihnen inzwischen Dees Polizeikontakte bestätigt hatten.
    Eine massakrierte Familie.
    Ein Incendor, der wusste, wo der Geborene war, der dahintersteckte.
    »Sie ist zu ihm«, sagte Dee und sprach damit aus, was ihnen allen klar war. »Wie viel Vorsprung hat sie?«
    »Mindestens drei Stunden«, knurrte Zane. »Ich dachte, sie schläft in ihrem Zimmer. Sie hat so viel geweint, deshalb bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, nach ihr zu sehen.«
    Mist! Drei Stunden waren ein gewaltiger Vorsprung. Damit dürfte sie Grim allemal vor ihnen erreichen.
    Incendoren besaßen eine große übersinnliche Kraft. Sie konnten mittels Gedanken Feuer entfachen und kontrollieren. Doch bei aller übersinnlichen Macht, waren sie körperlich schwach.
    Bei ihnen verursachte schon eine achtlose Berührung Wundmale, wie die an ihren Handgelenken, als Zane sie zu fest gehalten hatte.
    Und sie zu töten bräuchte es nur einen einzigen Schlag.
    Falls Grim sie kommen sah, sie fühlte , war Nina tot.
    Falls er es aber nicht bemerkte …
    Brenne, du Schwein!
    »Simon?« Dees Stimme bebte vor Anspannung. »Lass uns sofort aufbrechen.«
    Er war bereits in Bewegung, schnappte sich seine Tasche. Es war so weit. Auf zum letzten Spiel.
    Ich hätte Dee niemals da mit reinziehen dürfen.
    Er hatte sich eingebildet, sie beide würden ein prima Team abgeben. Derselbe Feind. Dasselbe Ziel.
    Sollte Dee jedoch irgendetwas zustoßen …
    Ich darf sie nicht verlieren.
    Nein, ich werde sie nicht verlieren.
    Wie konnte sein meisterlicher Plan so gnadenlos baden

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