Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten
weiß, wenn ich mit dir gehe, sterbe ich.«
»Hast du in die Zukunft gesehen?«, fragte er. Das nämlich hatte seinen Preis. Einen hohen Preis, denn die Zukunft zu sehen verlangte nach Schwarzer Magie.
Sie nickte verhalten und rieb sich die Stirn. »Es war das Feuer. Ich musste dafür sorgen, dass ich nicht …«
In diesem Moment flog die Tür auf. »Also, dieser Typ ist ein solcher Vollidiot!« Dee stürmte herein. »Mit dem ist einfach nicht zu reden. Und diese Frau, Nina, scheint nicht mal zu wissen, wo sie ist.« Sie blieb stehen und sah die beiden verwundert an. »Was ist hier los?«
Catalina machte sich gerade. »Ich gehe.«
»Gut«, sagte Dee und lächelte kurz. »Ich wusste, dass du über kurz oder lang vernünftig wirst. Ich meine, du hättest gleich in der Stadt bleiben sollen, statt mit uns zu kommen.«
»Alle werden sterben, Dee.«
»W-wie bitte?«
»Ich habe es gesehen.« Catalina schüttelte traurig den Kopf. »Ich sah den Tod, Zane umgeben von Flammen. Ich brannte. Nina mit aufgeschlitzter Kehle.« Sie schluckte. »Und du …«
»Was ist mit mir?«
Catalina blickte zu Simon.
Mist. Das war gar nicht gut.
»Du stirbst, Dee«, sagte sie leise.
»Ich bin schon mal gestorben.«
»Aber diesmal kommst du nicht zurück.« Catalina sah wieder sie an. »Du kannst nicht gegen Grim gewinnen. Ich sah …«
»Du hast Angst.« Dee verschränkte die Arme vor der Brust. »Natürlich hast du Angst. Die habe ich auch, okay?«
Hatte Dee eben zugegeben, dass sie Angst hatte? Ausgeschlossen. Simon trat auf sie zu, doch sie hob rasch eine Hand. »Nein, warte. Wenn du mich anfasst, kann ich nicht klar denken.«
Tja, Pech.
Sie wies auf Catalina. »Du darfst nicht in die Zukunft sehen, wenn du Angst hast. Das weiß ich ja sogar.«
Catalina schwieg.
»Wer Schwarze Magie benutzt, dem zeigt sie die Dinge, die man am meisten fürchtet, nicht die, die tatsächlich eintreten.« Dee seufzte. »Ich habe diese Spiele auch eine ganze Weile betrieben, und ich weiß, was Hexen sehen können und was nicht.«
»Ich sah den Tod«, murmelte Catalina und ballte ihre Hände zu Fäusten. »Ich will nicht bei einem Abschlachten dabei sein, bei einem Kampf, den man nicht gewinnen kann!«
»Er hat meine Familie umgebracht, Simons und Ninas Familie. Er wird nicht aufhören«, entgegnete Dee. »Wir müssen ihn stoppen.«
»Du würdest unser aller Tod riskieren, um Vergeltung zu üben?«
»Vorsicht, Hexe«, bremste Simon sie. Dass Catalina Angst hatte, war ebenfalls neu. Das Feuer musste sie zutiefst erschüttert haben, und von der starken Frau, als die er sie kennenlernte, war nichts mehr übrig. Ja, so etwas konnte Angst mit einem anstellen. Sie brach einen, veränderte Leute. »Geh ruhig, wenn du willst. Dieser Kampf ist nicht deiner.« Es war seiner. Für ihn gab es kein Zurück, keine Wahl.
Traurig sah Catalina ihn an. »Du wirst sie töten«, hauchte sie.
Simons Herz setzte für einige Schläge aus. Nein, das würde er nicht.
Er wird dich wieder kontrollieren.
Alles verschwamm vor seinen Augen, und seine eigene Angst nagte an ihm, schnürte ihm die Kehle zu.
»Wenn du sie hinter ihm herjagst, bringst du sie um«, sagte die Hexe, und Simon rang nach Atem.
»Nein, ich bleibe an ihrer Seite. Grim fürchtet sich vor ihr. Ihm ist klar, dass sie ihn töten kann.« Sonst würde er nicht so dringend ihren Tod wollen.
» Kann . « Catalina schloss die Augen. »Dass sie es kann, heißt nicht zwangsläufig, dass sie es wird.«
»Doch, werde ich«, sagte Dee vollkommen sicher.
Ja, er würde ihr jederzeit beistehen.
Catalina blickte auf. »Du bist dir deiner Sache immer so sicher. Schon als ich dich zum ersten Mal sah, warst du so stark.«
»Du meinst, als dieser bekloppte Hexer kam und dich binden wollte?«
Ein Hexer namens Skye, ein früherer Zauberer, der sich der Schwarzen Magie zuwandte.
»Wir haben ihn mächtig vertrimmt, was?«, murmelte Dee, und Simon wünschte, er hätte es gesehen.
Er wünschte, er hätte Dee gekannt, bevor die Hölle bei ihnen beiden anklopfte.
»Haben wir«, bejahte die Hexe. »Und ich dachte, nun, ich dachte ehrlich, wir könnten das wieder schaffen. Als er«, sie zeigte auf Simon, »zu mir kam und mich nach der angekündigten Geborenen fragte, habe ich geglaubt, dass wir alles wieder richten können. Ich dachte, wir wären stark genug für das, was kommt.«
»Das werden wir auch sein«, sagte Dee. Obwohl ihre Stimme fest und zuversichtlich klang, entging Simon nicht, dass ihre Hände
Weitere Kostenlose Bücher