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Jäger des Einhorns

Jäger des Einhorns

Titel: Jäger des Einhorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Tatsache nicht, daß er von der schlagkräftigen Mannschaft der Ayadon getrennt war.
    »Das fremde Schiff wurde von uns aufgebracht«, erläuterte einer der vielen Magier. »Es sind Fremde vor den Küsten des Reiches. Ungläubige Fremde in Waffen.«
    Hesert fragte:
    »Es kann unmöglich ein Schiff aus Lyrland sein. Noch niemals sah ich an unseren Kais einen solch stattlichen Segler.«
    Die Magier diskutierten das bedeutungsvolle Ereignis und vergaßen, die Fragen des Luminaten zu beantworten. Oder vielleicht hatten sie Befehl, nichts zu sagen. Kaizan blieb wachsam im Hintergrund und hörte schweigend zu. Er ging langsam zum Ausgang, als Croz sagte:
    »Gern dürft ihr euch in der Stadt umsehen.«
    »Und wo liegt unser Quartier? Wir sind mit wenig zufrieden.«
    »Ich bringe euch dorthin«, versprach Casay. »Es ist dort, wo eure anderen Leute sind.«
    Varamis und Casson hatten gemerkt, daß die Magier tatsächlich von der Nachricht mitgerissen und von deren Bedeutung gepackt worden waren. Croz meinte ruhig:
    »Wir werden es möglich machen, daß ihr zu allen oder jedenfalls zu vielen sprechen könnt. In ein paar Tagen. Wir waren natürlich nicht darauf vorbereitet.«
    »Einverstanden«, meinte Hesert, nickte und verschränkte seine staubbedeckten Arme über der Brust. Hier, im Halbdunkel des Tempelinnern, leuchtete der Staub phosphoreszierend und verlieh dem Magier ein wahrhaft dämonisches Aussehen.
    »Gibt es einen besonderen Anlaß, eine Feier, auf der ich sprechen soll?« fragte er.
    »Es wird eine Handvoll jener ungläubigen Fremden dem HÖCHSTEN gegenübertreten!« wurde er belehrt. Casson blieb seiner Rolle treu; er schwieg und blickte fragend um sich.
    »Es bedeutet…?«
    Casay stieß ein zufriedenes Lachen aus. Es war die Zufriedenheit eines Mannes, der erkannt hatte, daß seine Form des Glaubens letzten Endes gesiegt hatte.
    »Es bedeutet, daß sie den Tod des heiligen Opfers sterben werden. Bei dieser Feier sollst du deine Botschaft verkünden.«
    Casson war überzeugt davon, daß die ungläubigen Fremden die Mannschaft und der Kapitän der Stolz von Logghard waren.
    Er folgerte, daß man Ergyse und seine Männer gefoltert hatte – wieviel hatten sie preisgeben müssen?
    Casay winkte den zwei Fremden.
    »Kommt.«
    Wenn Ergyse gesprochen hatte, wenn seine tapferen Seeleute unter der Folter ihr Wissen laut herausgeschrien hatten, dann wußten die Bewohner Yucazans, daß der Pirat Casson fünfzig Schiffe gegen die Inseln führte, um die Neue Flamme zurückzuerobern.
    Der Magier hob seinen Stab und ging vor ihnen aus dem Tempel hinaus, wandte sich nach links und stieg die Stufen zu einer steinernen Rampe hinauf. Die Rampe führte, einem Steg gleich, zwischen den Teilen der Tempel und der Paläste hindurch und auf den flachen Bau zu, in dem die andere Gruppe ihr Unterkommen gefunden hatte. Von hier hatte Casson einen ausgezeichneten Blick über die Stadt, und er prägte sich jeden Kanal und die Lage eines jeden Bauwerks so gut ein, wie er es schaffte.
    Einige Dutzend Schritte hinter ihnen ging ein Schemen, der Mann mit dem kahlen Kopf und dem weißen Gewand.
    Casson und Hesert schwiegen, bis sie den schweren Vorhang hinter sich zufallen ließen.
    Schweigend starrten ihnen die anderen Seeleute entgegen. Sie hatten es sich in einem dunklen, von wuchtigen Balken gestützten Raum einigermaßen bequem gemacht.
    Casson legte den Finger an die Lippen und flüsterte, während er durch ein längliches Fenster den Dunkeljäger beobachtete:
    »Sie haben Ergyse und seine Leute gefangen.«
    »Das dachten wir uns, als wir die Stolz sahen. Hat er gesprochen?«
    »Ich bin sicher, daß sie ihn und die anderen gefoltert haben«, meinte Casson bekümmert.
    »Dann werden sie wissen, daß du mit fünfzig Schiffen angreifen wirst!«
    »Auch das. Für mich bedeutet es, daß die Zaketer aller Inseln uns einen harten Kampf liefern werden. Sie haben Zeit, sich vorzubereiten. Und daß sie gute Seeleute und Kämpfer sind, daß sie große Schiffe haben, wissen wir.«
    »Wir müssen Ergyse retten!« sagte unterdrückt ein Krieger und legte die Hand an den Schwertgriff.
    »Es ist meine Absicht«, murmelte Casson. »Das aber ist leicht gesagt! Wir sind völlig fremd in der Stadt!«
    »Dürfen wir das Haus verlassen?«
    »Es wurde uns erlaubt. Hesert – du bleibst hier. Wir streifen durch die Stadt und versuchen, mit den Bewohnern zu sprechen. Nehmt euch in acht vor dem Dunkeljäger Kaizan – ich denke, daß er die Fähigkeit hat, unsere

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