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Jäger des verlorenen Schatzes

Jäger des verlorenen Schatzes

Titel: Jäger des verlorenen Schatzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Black
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der Korb hochgehoben wurde. Sie spähte durch die schmalen Zwischenräume des Korbes und sah, daß der Araber und der Europäer sie gemeinsam trugen, daß sie wie eine Abfalltonne auf ihren Schultern davongeschleppt wurde. Sie bäumte sich auf. Sie hämmerte mit den Fäusten an den Deckel, aber er saß fest.
    Im Bazar hatte Indy den Mann mit dem Messer abgedrängt, aber auf dem Platz herrschte Tumult, zornige Händler drängten durcheinander und wiesen aufgebracht auf den Mann mit der Peitsche, der den Verstand verloren haben mußte. Indy wich an der Tür zurück, tastete nach dem Riegel, sah wieder das Messer heranzucken. Diesmal stieß er mit dem Fuß zu und schleuderte den Mann zurück in die Menge. Er riß die Tür auf und hetzte in den Durchgang, suchte überall nach Marion. Nichts. Am anderen Ende der Gasse nur zwei Kerle, die einen großen Korb wo, zum Teufel, war sie hingekommen? Dann hörte er ihre Stimme seinen Namen rufen. Er erschrak.
    Der Deckelkorb.
    Er sah, wie sich der Deckel ein wenig hob, als die Träger um eine Ecke bogen. Einen Augenblick lang lenkte ihn lautes Geschnatter ab, er hob den Kopf und sah den Affen auf der Mauer sitzen. Das Tier schien ihn zu verhöhnen. Am liebsten hätte er die Pistole herausgerissen und das Wesen abgeknallt. Statt dessen lief er hinter den beiden Männern her. Er bog ebenfalls um die Ecke und sah sie in großer Entfernung vor sich laufen, den Korb zwischen sich.
    Wie können die Leute so schnell sein, wenn sie Marions Gewicht tragen müssen? dachte er. Sie waren schon eine Biegung voraus. Er folgte ihnen durch überfüllte Straßen, in denen sich Käufer und Händler drängten, durch die er sich zwängen mußte. Er durfte den Korb nicht aus den Augen verlieren, durfte die Kerle nicht entkommen lassen. Er bahnte sich mit den Ellenbogen einen Weg, stieß Leute einfach beiseite, beachtete ihre zornigen Proteste nicht. Nur weiter. Du darfst sie nicht aus den Augen verlieren.
    Dann nahm er ein seltsames Geräusch war, ein Singen, das düster und feierlich klang, melancholisch und unheimlich in einem. Er wußte nicht, wo es herkam, aber es brachte ihn zum Stehen; er schaute sich hilflos um.
    Als er weiterlaufen wollte, konnte er den Korb nicht mehr sehen.
    Er rannte los, warf sich in die Menge hinein, zerteilte sie. Und der fremdartige Klagegesang, wenn es ein solcher war, wurde lauter und durchdringender.
    An der Einmündung einer Gasse blieb er stehen.
    Zwei Araber vor ihm trugen einen geflochtenen Korb.
    Er riß sofort die Peitsche heraus und schlug einen davon nieder, zog die Peitschenschnur zurück, ließ sie wieder hinausschnellen. Sie knallte gegen das Bein des anderen Arabers, umwickelte es wie eine dünne Schlange. Der Korb kippte um, und er trat darauf zu.
    Keine Marion.
    Verwirrt starrte er auf die Gegenstände, die aus dem Korb gekippt waren.
    Pistolen, Gewehre, Munition.
    Der falsche Korb!
    Er wich aus der Gasse zurück und eilte weiter die Bazarstraße entlang. Das seltsame Heulen wurde noch lauter.
    Er betrat einen großen Platz, betroffen vom plötzlichen Anblick all des Elends ringsum: ein Platz voller Bettler ohne Gliedmaßen, blind, mit Armstümpfen, hilflos ausgestreckt. Es roch nach Schweiß und Urin und Kot, ein unbeschreiblicher Gestank, fast mit Händen zu greifen.
    Er überquerte den Platz und wich den Bettlern aus.
    Dann mußte er stehenbleiben.
    Nun wußte er, woher das Heulen kam.
    Auf der anderen Seite des Platzes bewegte sich ein Leichenzug. Viele Menschen, ein langer Zug, offenbar das Begräbnis eines bekannten Bürgers. Reiterlose Pferde zogen den Sarg, Priester sangen Worte aus dem Koran, heulende Frauen gingen voran, die Köpfe fast völlig verhüllt, dahinter Diener, und am Ende, schwerfällig und mächtig, der Büffel für das Opfer.
    Er starrte den Zug eine Weile an. Wie sollte er da hindurchkommen?
    Er blickte auf den Sarg, der reich geschmückt war und aus edlem Holz zu sein schien, dann entdeckte er durch eine kleine Lücke in der Kolonne den Korb, den die zwei Männer zu einem Lastwagen mit Plane trugen. Das Fahrzeug stand in der hintersten Ecke des Platzes. Er konnte bei dem Lärm hier keine Gewißheit haben, glaubte aber Marion im Korb kreischen zu hören.
    Er wollte vortreten und sich durch den Leichenzug zwängen, als es passierte.
    Vom Lastwagen her eröffnete ein Maschinengewehr das Feuer, bestrich den Platz, so daß die Trauernden wie die Bettler auseinanderstoben. Die Priester sangen weiter, bis die Geschosse durch den Sarg

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