Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)
Simon, Dees Vampirgeliebter.
Die beiden waren ein Bilderbuch-Killerteam.
»Wer braucht meinen Zauber?«, fragte sie, als sie in den Wagen stieg, weil sie nun ernstlich besorgt war.
Dee sprang nach ihr in den Wagen und schlug die Tür zu. »Zane.«
Damit hatte sie wahrlich nicht gerechnet. »Zane? Wieso?«
Simon trat das Gaspedal durch.
»Weil jemand den armen Hasen mit Drogen vollgepumpt hat.« Dee seufzte. »Und wir beide wissen, was mit ihm passiert, wenn er mit irgendwelchen Rauschmitteln in Kontakt kommt.«
Catalina bekam eine Gänsehaut. Ja, das wusste sie. Und einmal, vor langer Zeit, hatte sie es gesehen. Besser gesagt: gependelt. Er hatte sie immerzu gebeten, es nicht zu tun, aber die Zukunft lockte und verführte sie, deshalb musste sie es wissen.
Zane … Augen schwarz wie die Nacht. Blutiges Gesicht. Die Erde bäumte sich unter ihm auf. Tod. Ein Blick, eine Berührung, die Beute fiel ihm zu Füßen.
»Schnell«, flüsterte sie Simon zu, und als er sie im Rückspiegel ansah, bemerkte sie, dass sich seine Züge versteinerten. »Schnell!«
Janas Atem stockte, als sie zu Zane aufsah. Sein Gesicht schien aus Feuer und Zorn gemeißelt, hart. Und seine Hand war an ihrer Kehle.
»Ich … habe … dir … wehgetan« , stammelte er heiser, als fiele ihm das Sprechen schwer. Tat es vielleicht auch.
Sie bemerkte, wie er zart über das Bissmal an ihrem Hals strich. Machte er sich deshalb Vorwürfe? Unweigerlich musste Jana lachen, auch wenn es nur ein leises Gurgeln wurde.
Er sah sie verwundert an.
»Zane, glaub mir, du hast üblere Wunden.« Denn am Ende war sie auch nicht sanft gewesen. Ihre Nägel hatten sich in seine Haut gegraben.
»Du hättest … weglaufen sollen.«
»Kann sein.« Sie umfing seine stählernen Arme. »Aber du weißt ja, dass ich nie mache, was ich eigentlich sollte.«
In ihrem Kopf hob wieder das Bienengesumme an. »Geh.«
Sie schaute auf die Handschellen. »Kann ich nicht, schon vergessen?«
Er folgte ihrem Blick, und die Bienen wurden lauter.
Dann brachen die Handschellen auseinander. Geh!«
Die übermächtigen, unzerstörbaren Handschellen fielen klirrend zu Boden.
Zane rieb sein noch erigiertes Glied an ihr und wirkte beinahe hilflos.
Mehr, bitte.
Doch er zog sich zurück, glitt aus ihr und sprang auf. »Geh!« , wiederholte er mit raspelnder Stimme. »Solange du noch kannst.« Er riss seine Jeans nach oben.
Jana leckte sich die Lippen, die nach ihm schmeckten, und fragte sich, was sie tun sollte. Wie machte eine Frau einem Mann begreiflich, dass sie nicht der Typ war, der gleich auseinanderbrach, wenn es etwas rauer zuging?
Langsam stand sie auf, richtete ihre Kleidung und spürte bei jeder Bewegung einen zarten Schmerz sowie ein Kribbeln. Schließlich stellte sie sich vor ihn und reckte das Kinn. »Du tust mir nicht weh.«
Er verneinte stumm. »Das werde ich.«
»Nein«, erwiderte sie vollkommen sicher. »Du bist stärker als das, womit dich Agent Thomas vollgepumpt hat. Du bist der stärkste Mann, den ich kenne.« Das stimmte.
»Ich … bin kein Mann.«
Er hatte Recht, war er doch so vieles mehr. »Du bist nicht wie dein Vater.«
Als er die Zähne zusammenbiss, schien sich abermals der Boden unter ihnen aufzuwölben. Wie gut, dass Jana bereits die Knie zusammenpresste. Sie hatte geahnt, dass es kommen würde. »Du bist nicht dein Vater, und ich bin nicht deine Mutter.«
»Schwach … menschlich.«
Klar, das musste er ihr ja vor den Latz knallen!
»Zane, glaub mir, wir schaffen das, gemeinsam.«
Er zögerte, zitternd von Kopf bis Fuß, und in diesem Moment meinte sie, wirklich zu ihm durchzudringen, den Mann hinter der Finsternis zu erreichen.
Dann jedoch roch sie Rauch.
»Zane?«
Seine Nasenflügel bebten, als er den Geruch wahrnahm, und er rannte zur Tür. Als er gerade die Hand danach ausstreckte, flog sie nach innen auf und Jude stand da. Er füllte den gesamten Türrahmen aus. Seine Krallen waren ausgefahren.
»Nein!« Er durfte nicht angreifen.
Zanes Finger schlangen sich um den Hals des Gestaltwandlers, der seine Klauen gegen Zanes Bauch drückte. »Hast du dich unter Kontrolle, Dämon?«, knurrte Jude.
Zane nickte kaum merklich.
»Gut«, sagte Jude und nahm seine Krallen herunter. »Denn wir müssen schleunigst hier raus.«
Zane gab ihn nicht frei, sondern umfasste Judes Hals so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Jana sprang zu ihm und packte seine Schulter. »Lass ihn los!.«
Prompt fiel Zanes Hand herunter, und Jana
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