Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
Vom Netzwerk:
Höhepunkt der Erregung war sein Gesicht wunderschön, einfach vollkommen. Jana hatte einen Kloß im Hals.
    Sie hatten es geschafft. Wir haben gesiegt, Agent Thomas. Zane hatte sich nicht gegen Jana gewandt, sie nicht angegriffen. Ein Lächeln trat auf ihre Lippen.
    Dann hob er die Hand und legte sie ihr um den Hals.

Siebzehntes Kapitel
    Catalina warf rasch einen Blick nach hinten. Dort war niemand. Sie hatte Jude abgehängt. Wie in aller Welt hatte sie das geschafft? Ihr Magen krampfte sich zusammen. Man hängte einen Tigerwandler nicht ab, es sei denn, er wollte abgehängt werden.
    »Wohin des Wegs, Catalina?« Beim Klang der sanften, weiblichen Stimme wurde Catalina eiskalt. Als sie mit Logan nach Baton Rouge zurückkam, hatte sie gewusst, dass es früher oder später zu dieser Begegnung kommen würde. Nur hatte sie auf »später« gehofft.
    Sandra »Dee« Daniels stand im Schatten, der ihre zierliche Gestalt fast vollständig verbarg. Mit einem leisen Schlurfen trat sie ins Licht. Blondes, ziemlich ungeschickt geschnittenes Haar, umrahmte ihr Gesicht.
    Früher einmal hätte Dee strahlend gelächelt, und sie beide wären etwas trinken gegangen. Sie hätten über Männer gelästert und ein paar Geheimnisse ausgetauscht. Aber all das war Vergangenheit.
    »Jude hat dich hinter mir hergeschickt«, stellte Catalina fest.
    »Nein, das war Tony«, entgegnete Dee.
    Aha, Tony. Das war irgendwie logisch, denn er und Dee waren mal ein Paar gewesen. Natürlich fiel auch das in die Zeit, bevor Dee sich verwandelte.
    Nun lächelte sie, und leider war es nicht das Lächeln, das Catalina sich gewünscht hätte. Es war neu, härter und entblößte Dees Reißzähne.
    Binnen weniger Tage hatte sich Dee von der Vampirjägerin zum Vampir verwandelt und ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Dieser Wandel war einer der Gründe, weshalb Catalina aus der Stadt geflohen war.
    Dee hielt ihr eine Hand hin, die Innenfläche nach oben. »Ich muss dich bitten, mit mir zu kommen.«
    Catalina verneinte stumm. Nein, sie musste nach Logan sehen. Er war schwach, und er würde ihre Hilfe brauchen, um aus Baton Rouge herauszukommen, vor allem weil jemand von Perseus nach wie vor Jagd auf sie machte.
    »Ich sehe die Bissmale an deinem Hals«, sagte Dee. »Und ich kann den Typen fast in deiner Aura spüren.«
    Dee war kein Wald-und-Wiesen-Vampir, o nein. Sie war nicht genommen worden, wie die Menschen es nannten, wenn jemand durch einen Blutaustausch mit einem Vampir gewandelt wurde. Nein, Dee war ungleich mehr: geboren, nicht gemacht. Ein Vampir, der seine wahren Kräfte gar nicht erkannte, bis der Tod anklopfte.
    Und sie ihn in die Wüste schickte.
    »Wir werden gejagt, Dee«, sagte Catalina. »Wir müssen weg!«
    »Weglaufen?« Schon wieder? Die unausgesprochene Frage hing zwischen ihnen.
    Catalina merkte, wie sie ärgerlich wurde. Dee verstand das nicht. Sie wusste gar nicht, wie es sich anfühlte, schwach zu sein, das Feuer zu sehen und zu wissen, dass es einem bei vollem Bewusstsein die Haut vom Leib brennen würde, während man schrie.
    Catalina fuhr herum und kollidierte mit Dee. Sie hatte nicht einmal gesehen, wie Dee sich bewegte, was angesichts von Dees neuen Kräften nicht verwunderlich war. »Du kommst mit mir«, erklärte Dee und ergriff Catalinas Arm.
    Catalina kämpfte mit den Tränen. »Ich kann nicht.«
    »Ich brauche nur einen Zauber, Cat. Ein einziger, dann kannst du mit deinem Vampir aus der Stadt verschwinden.«
    Ängstlich befeuchtete Catalina ihre zu trockenen Lippen. »Du … lässt ihn gehen?«
    Dee sah sie an. »Solange er keine Menschen anfällt, habe ich kein Problem mit ihm.«
    Aber er hatte die Incendorin angefallen. Er war verzweifelt, am Verhungern gewesen. Wusste Dee, was er getan hatte? Wie auch immer, Catalina musste Logan vor allem von Zane fernhalten, denn der Dämon würde Rache wollen.
    Das war nur eine Frage der Zeit.
    Sie ertappte sich dabei, wie sie nickte. »Okay.« Ein anderes Angebot bekam sie eh nicht, also sollte sie dieses besser annehmen. »Ich habe nicht viel Kraft«, gestand sie, auch wenn es sie schmerzte, aber ihre Bindungsmale waren bisher nicht verblasst. Warum eigentlich nicht? Sie hätten nach Beths Tod schwinden müssen, denn Beth war doch diejenige, die bei Perseus das Sagen gehabt hatte, die Catalina einfing und benutzte. Wieso waren die Male noch da?
    »Die muss reichen«, sagte Dee und schob sie auf einen Wagen am Straßenrand zu. Catalina holte tief Luft, als sie den Fahrer erkannte:

Weitere Kostenlose Bücher