Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)
eine?«
»Ich kann noch weitere Zeugen auftreiben, die gesehen haben, wie Beth Parker in der Gegend mehrere Feuer legte.« Das stimmte zwar so nicht, aber er musste unbedingt verhindern, dass man Jana eliminierte. »Parker war die Brandstifterin, nicht Jana Carter.«
Das Schweigen im Büro war erdrückend.
Dann färbten sich Kellys Wangen tiefrot. »Jana Carter ist eine Mörderin!«
Möglich, doch die ermordeten sie nicht. »Ich habe mit Pak gesprochen. Er ruft seine Kontakte beim FBI an und klärt diesen Schlamassel. Sie haben die Falsche gejagt, Special Agent.«
Wenn Blicke töten könnten … »Hab ich nicht!«
Zane zuckte mit den Schultern. »Jana Carter ist nicht mehr Ihre Verdächtige.« Der Chief sagte nichts, was erstaunlich, aber gut war, denn es bedeutete, dass er Zanes Geschichte mittrug.
»Doch, ist sie.« Sie sah zum Chief. »Decken Sie ihn?«
Jeremiahs buschige Brauen wanderten nach oben. »Alles weist darauf hin, dass Beth Parker das Feuer gelegt hat.«
»Geben Sie mir Jana Carter!«
Zane beugte sich vor und sagte leise: »Ganz gewiss nicht.«
Erbost funkelte sie ihn an. »Sie schalten sich in eine FBI-Ermittlung ein. Ich könnte Sie wegen Amtsbehinderung einsperren lassen, und glauben Sie ja nicht, dieser Mist, den Sie in Baton Rouge abgezogen haben, bleibt ohne Folgen.«
»Sie haben eine Waffe auf mich gerichtet. Ich habe mich bloß verteidigt.« Und er würde es wieder tun, sehr bald schon, wenn sie sich nicht zurückhielt.
Tony trat zwischen die beiden. »Jana Carter ist nicht hier«, sagte er sehr ruhig. »Und wir wissen nicht, wo sie ist.«
Was die volle Wahrheit war.
»Sie war bei ihm!« Kelly zeigte mit dem Finger auf Zane. »Sie sind zusammen hierhergekommen. Meine Quellen sagen, dass sie einen Ford geklaut haben und …«
»Welche Quellen?«, fragte Zane neugierig. Woher wusste sie, in was für einem Wagen Jana und er unterwegs gewesen waren? Demnach war nicht Perseus ihnen gefolgt, sondern das FBI. »Zufällig dieselben Quellen, die Sie anwiesen, uns von der Straße zu rammen?«
Während Kelly schwieg, stieß Tony einen leisen Fluch aus.
Dann plusterte sie sich gleich wieder auf. »Jana Carter ist eine Flüchtige.«
»Die jeden Moment vom FBI entlastet wird«, entgegnete Zane. Pak hatte einigen Einfluss, und auch Zane würde für seinen … Unfall in Baton Rouge entlastet werden.
Hoffentlich traf dasselbe auf Jana zu. Er ging um Tony herum. »Ich würde sagen, Ihr Job endet hier, Miss Thomas. Packen Sie zusammen. Ihre Jagd auf Jana ist vorbei.«
Aber sie wich nicht zurück. Vielmehr musterte sie Zane berechnend. »Sie wissen auch nicht, wo sie steckt, stimmt’s?« Ihr hämisches Lachen hallte durch den winzigen Raum. »Hat sie Sie auch geleimt, was? Sie hat mit Ihnen gevögelt, ist hinterher weg, und Sie sind immer noch blöd genug, sie beschützen zu wollen?«
»Halten Sie sich fern von Jana«, erwiderte er.
Sie schüttelte den Kopf. »Ich mache meine Arbeit, und mein Auftrag lautet, sie zu finden und aufzuhalten – mit allen erforderlichen Mitteln. Wissen Sie nicht mehr? Das war auch mal Ihr Auftrag, bevor Sie beschlossen, mit einer Mörderin ins Bett zu steigen.«
Mit diesen Worten machte Kelly auf dem Absatz kehrt und marschierte zur Tür. »Ich finde sie, und ich führe meinen Auftrag zu Ende.« Ihre Finger lagen bereits auf dem Knauf.
»Er war Ihr Stiefbruder«, sagte Tony.
Zane stutzte. Äh, wie bitte?
»Brent Martin, einer der beiden Ärzte, die in dem Feuer vor ein paar Monaten umkamen. In jenem Laborbrand, von dem Sie glauben , dass Jana ihn gelegt hat.«
Ihr Rücken war kerzengerade. »Ich glaube es nicht, ich weiß, dass sie das Feuer gelegt hat. Ich weiß, dass sie ihn umgebracht hat.«
Tony nickte. »Ja, diese Geschichte war für Sie von Anfang an etwas Persönliches. Um Ihren Job geht es hier nicht, sondern um Ihre persönliche Vendetta.«
Sie warf den anderen dreien einen vernichtenden Blick zu. »Jana Carter hat zwei unschuldige Männer getötet.«
»Unschuldig, von wegen!«, murmelte Zane. »Sie haben ja keine Ahnung, was hier unten ablief.«
»Brent hat Übernatürliche erforscht.«
»Sie meinen, er hat sie in kleine Stücke geschnitten, um zu sehen, wie sie ticken«, erklärte Zane ihr schroff. »Und wissen Sie was? Einige von diesen Übernatürlichen fanden es nicht so schön, aufgeschnitten zu werden. Die haben sich gewehrt.«
»Wie Ihre Jana?«
Auf die Schiene ließ er sich nicht ein. »Er hat für das Perseus-Projekt gearbeitet,
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