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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ließ sie ihn gewähren. Wortlos legte er die Arme um sie und drückte ihr Gesicht an seinen Hals. Die Befürchtung, sie könnte zusammenbrechen, wenn er sie tröstete, erfüllte sich nicht. Stattdessen breitete sich Wärme in ihr aus und brachte sie wieder ins Gleichgewicht. Sie war weder das kleine Mädchen von damals noch war sie alleine. Jetzt würde alles gut werden. Jetzt hatte sie Razvan, und irgendwie passte er zu ihr wie eine zweite Haut.
    »Es geht mir gut«, flüsterte sie nach einer Weile und drückte ihm einen Kuss auf den Nacken. Dort, wo ihre Lippen ihn berührten, geriet sein Blut heftig in Wallung, rief nach ihr. Auch Ivorys Körper wurde ruhelos, und sie fühlte, wie ihr warm wurde. »Eine vorübergehende Schwäche, mehr nicht.«
    »Das war keine Schwäche, fél ku kuuluaak sívam belsõ - Geliebte. Du sollst alles fühlen können, was immer du möchtest. Bedauern, Sorge, Schmerz, sogar Verrat. Du hast allen Grund, über den Verlust eines geliebten Menschen traurig zu sein. Lass Gefühle wie Gram und Kummer ruhig zu. Es bringt nichts, sie zu unterdrücken. Sie gehören nun mal zum Leben dazu.«
    Ivory schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln und drückte ihm einen letzten Kuss auf den Hals, um noch einmal seine Wärme und seinen maskulinen Duft einzuatmen. Sie stand da, ihr Körper lehnte sich gegen seinen, ihr Gesicht an seiner Schulter vergraben, und sie wusste, dass sie zusammen mit ihm alles meistern konnte. »Wenn jemand sagen kann, dass all diese Gefühle uns auf unserem bisherigen Weg begleitet haben, dann sind wir es«, stimmte sie ihm mit übertriebener Heiterkeit in ihrer Stimme zu, um die überschäumenden Gefühle in ihrem Innern zu überspielen, während sie sich von ihm löste.
    Sogleich griffen seine Finger nach ihrem Arm, glitten an ihm herab und legten sich wie ein Armband um ihr Handgelenk. Ivory konnte ihn nicht ansehen. Nicht, wenn ihr Herz wie wild pochte. Sie fühlte sich töricht und schüchtern, auf ungewohntem Terrain. Noch nie hatte jemand sie so voller Verlangen oder Liebe angesehen. Das war ein wenig viel nach den langen Jahrhunderten der Einsamkeit.
    Razvans freie Hand fing ihr Kinn ein und hob es langsam empor. Er wartete, bis ihre langen Wimpern den Schleier vor ihren Augen lüfteten und sich ihre Blicke trafen. Eine Hitzewelle riss Ivory mit sich, raste wie eine Droge durch ihre Adern.
    »Du bist ein sehr gefährlicher Mann, Drachensucher«, raunte sie. Sein Lächeln setzte Ivory in Brand und ließ ihre Knie weich werden.
    »Genau wie du, Kriegerin, denn du bist die gefährlichste Frau, die ich kenne«, antwortete er leicht amüsiert und mit einer samtigen Glut in der Stimme.
    Dann beugte er den Kopf zu ihr hinab, nahm sich Zeit, auf seine langsame, gemessene Art. So, wie er sie auch streicheln würde. So, wie er sie mit seinen Fingerspitzen berühren würde, federleicht, aber alles auskostend, ein schwelendes Feuer entfachend, bis es außer Kontrolle geriete, ohne Möglichkeit, es einzudämmen oder zu löschen.
    Ivory spürte die Spannung in ihrem Körper. Ein Ziehen in den Brüsten, das bis in den Unterleib ausstrahlte. Wie warm sein Atem war. Es war ihr unmöglich, die Augen zu schließen, sie beobachtete die Veränderungen in seinem Gesicht, als er ihr immer näher kam. Es war beinahe, als verlören die Furchen an Härte. Sie sah den Hunger in seinem Blick, seine langen, dichten Wimpern, das einzig Feminine an ihm, während sein Körper überall aus Muskeln und starken Knochen bestand.
    Sein Atem verschmolz mit ihrem. Er atmete für sie. In ihr. Er eroberte sie, tat es mit derselben gemessenen Ruhe, mit der er alles im Leben anging. Und dann lagen seine Lippen auf den ihren. Eine Feuersbrunst fegte über Ivory hinweg. Gleißende Blitze zuckten in ihren Adern, Elektrizität knisterte und tanzte über ihre Haut, bis sie verloren war und sie im lodernden Feuer des Kusses ertrank.
    Ivory war sich nicht sicher, wie es passierte, aber das Nächste, an das sie sich erinnern konnte, war, dass sie die Arme um ihn legte und sich eng an ihn schmiegte, während ihre Münder vollends verschmolzen. Sie spürte, wie ein Schaudern durch seinen Körper lief, das sofort von ihrem beantwortet wurde. Sie wünschte, sie könnten für immer so verharren, diesen perfekten Moment, in dem sie von Glückseligkeit und Hunger beseelt waren, einfrieren. Sie versuchte, dem wachsenden Verlangen, das sie davonzureißen drohte, Einhalt zu gebieten, doch ohne Erfolg.
    Razvans Lippen verließen ihre,

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