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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Menschen.«
    »Von den Lycaniern hatte er kein Blut«, sagte Natalya. »Ich habe es in einer meiner Visionen gesehen, als ich auf der Suche nach dem Buch war. Es war mit dem Blut der drei versiegelt, das auch gebraucht wird, um es wieder zu öffnen.« Sie blickte zu ihrem Seelengefährten. Vikirnoff, warum sollte er diesbezüglich lügen? Du hast die Vision gesehen, genau wie ich. Xavier hat nur das Blut der drei über das Buch gegossen. Warum sollte Razvan behaupten, dass es noch anderes Blut war?
    Ich weiß es nicht. Trotz seiner beschwichtigenden Worte spürte Natalya den Argwohn in seiner Stimme.
    »Er hat eine Frau von jeder Spezies getötet, um das Buch zu versiegeln«, sagte Razvan. »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Es ist dir überlassen, ob du mir glaubst oder nicht.«
    Mikhail durchquerte den Raum. »Lycanier sind wahre Meister der Tarnung. Ihr Blut ist mächtig und anders. Xavier wusste das mit Sicherheit. Er hat sich genug mit Blut beschäftigt, um das zu wissen, und hätte sie niemals außen vor gelassen. Das Blut der Lycanier kann sich verstecken, das der Menschen nicht.«
    »Was ist denn dann mit dem Blut der Lycanier geschehen?«, erkundigte sich Natalya mit misstrauischer Stimme. »Ich habe gesehen, wie Xavier das Ritual durchgeführt hat.«
    Ivory warf ihr einen flüchtigen Blick zu und zuckte mit den Schultern. »Vermutlich ist es da, versteckt sich aber. Ein Geheimnis, das dabei hilft, das Buch zu beschützen. Wenn Xavier die Eigenschaften des Blutes kannte, wusste er, dass es anderen verborgen bleiben würde. Damit hat er sicher gerechnet, um sicherzugehen, dass niemand das Buch aufschlagen und benutzen kann. Und was das menschliche Blut betrifft - Xavier könnte auch das unsichtbar werden lassen, wenn er sich davon einen Vorteil versprochen hätte. Und was deine Vision angeht, so ist es durchaus denkbar, dass er sie manipuliert hat. Xavier baut überall zusätzliche Schutzmaßnahmen ein.«
    Natalya schüttelte den Kopf. Sie hatte unsägliche Strapazen auf sich genommen, um das Buch wiederzufinden. Selbst den Tod ihres Vaters hatte sie mit angesehen.
    »Du hast tatsächlich das Buch in Händen gehalten?«, fragte Razvan seine Schwester. »Du hast es gefunden?«
    Sie nickte. »Unser Vater hat mir eine Botschaft hinterlassen mit einer Beschreibung, sodass ich es finden konnte. Ich habe es Mikhail gegeben.«
    »Ich möchte, dass du das Buch an dich nimmst, Ivory«, sagte Mikhail. »Niemand weiß, wo du wohnst, obwohl das nicht weit von hier sein kann. Doch all die Jahre hat niemand geahnt, dass du noch lebst. Das Buch darf unter keinen Umständen in Xaviers Hände fallen. Ich vertraue es dir an und gönne dir jegliches Wissen, das du daraus ziehen kannst.«
    Ein Aufkeuchen ging durch den Raum. Sogar Natalya schüttelte den Kopf. Vikirnoff trat kampflustig nach vorne.
    »Das Buch ist dir anvertraut worden, Mikhail«, wetterte er. »Niemand anderem. Verzeih mir, Razvan, aber jemand muss in dieser Angelegenheit einen kühlen Kopf bewahren.« Vikirnoff deutete auf Ivory. »Der Seelengefährte dieser Frau war jahrelang von Xavier besessen. Unser ärgster Feind hat ihn benutzt, damit er andere bespitzelte, hinters Licht führte, belog und ihnen großen Schaden zufügte. Woher wollen wir wissen, dass er uns nicht hier und jetzt etwas vorspielt? Wollt ihr dieses gefährliche Buch wirklich jemandem anvertrauen, dessen Gefährte Jahrhunderte bei unserem Feind gelebt hat? Wir kennen Razvan doch gar nicht.« Er blickte zu Gregori. »Wir müssen die Angelegenheit dem Rat vortragen.«
    Als Mikhail sich zu seiner vollen Größe aufrichtete, verschlug es Ivory beinahe den Atem. Mit einem Mal erfüllte eine Kraft den Raum, die die Wände des Hauses sich ausdehnen und wieder zusammenziehen ließ. Sogar die Erde unter ihren Füßen bewegte sich. Selbst sein Haar knisterte vor lauter Energie.
    »Ich frage nicht nach dem Rat der Kriegerversammlung und brauche ihn auch nicht. Wenn es dir nicht möglich ist, einem Gast in meinem Hause mit Freundlichkeit entgegenzutreten, solltest du lieber gehen.« Eigentlich sprach er eher leise, in seiner Stimme lag jedoch so viel Gewicht, dass er jeden problemlos in die Knie zwingen konnte.
    Vikirnoff öffnete den Mund, schloss ihn aber sofort wieder. Ein Ausdruck der Ungeduld huschte über sein Gesicht. »Ich möchte betonen, dass ich es für keine gute Idee halte und dass du damit warten solltest, das Buch weiterzugeben. Wir sollten die beiden erst besser kennenlernen, bevor

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