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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Mund ihn ganz umschloss, verlor er sich in ihrem Körper, in ihrem Verstand, in allem, was sie für ihn war.
    In dem Wissen, dass dies nur der Beginn eines weiteren wilden Ritts mit seiner geliebten Seelengefährtin war, vergrub er die Hände in ihrem Haar.

16
    W as ist das?«, fragte Razvan, der das Kinn auf Ivorys Schulter gelegt hatte und ihr bei der Arbeit zusah.
    Er war aufgewacht, weil sie ihn am ganzen Körper gestreichelt hatte. Das Wunder, Ivory in seinem Leben zu haben, in seinem Bett, seine Seele mit ihrer verbunden, war für ihn nach wie vor unbegreiflich. Ihr Liebesspiel, das so sanft und zärtlich begonnen hatte, war bald wild und heftig geworden.
    Die anschließende Jagd hatte nicht minder viel Spaß gemacht. Sie hatten zugesehen, wie der Mond über die schneebedeckten Berge schien und sein silbernes Licht auf die Erde schickte, das den Schnee am Boden und auf den Bäumen funkeln ließ. Seite an Seite waren sie durch die kühle Nachtluft geflogen, hoch über den Bäumen, sodass sich ihre Flügelspitzen berührten und der Wind ihre Federn zauste. Sie genossen die Freiheit, als Eulen schnell aufzusteigen, zu wenden und dann wieder abzutauchen, kleine Kunststücke, die sie nur aus Spaß absolvierten.
    Saltos schlagend, die Krallen miteinander verhakt, wusste Razvan, dass alles, was er brauchte, hier war: diese Frau. Ivory, die ihm mit ihrem bezaubernden Lächeln das Leben gerettet hatte. Mit ihrer inneren Schönheit. Mit ihrer Seele. Sie war sein persönliches Wunder. Er war sich ganz und gar nicht sicher, ob ihn wirklich die Erde geheilt hatte oder ob das Ivorys Verdienst war, indem sie Farbe und Freude in sein Leben zurückgebracht hatte, sodass jeder Augenblick, den er mit ihr verbrachte, für ihn zu etwas Besonderem wurde. Ihr hatte er es zu verdanken, dass die Schatten in seinen Augen und seinem Herzen der Vergangenheit angehörten, dass pure Liebe sie ersetzte. Sie hatte die Dunkelheit seiner Seele mit gleißendem Licht erhellt.
    Liebevoll rieb er das Kinn an ihrer Schulter, während er in das Buch schaute, das auf der Werkbank ihres Arbeitszimmers vor ihr lag. Stirnrunzelnd las er die Worte, die sie geschrieben hatte.
    Der Zauberer schreitet voran, während die Tore der Hölle sich schließen.
    Auf sein Geheiß fährt ein Blitz vom Himmel.
    Aus seinen Fingerspitzen fließt Energie.
    Auf seinen Lippen formt sich ein Zauberspruch.
    Groß und dunkel, hübsch und schlank
    leuchten seine silbrigen Augen wie glühende Kohle.
    Eine Kraft, eine Präsenz, die niemand erklären kann,
    ein verlockendes Gefühl, das sich im Verstand festsetzt.
    Ein Verlangen, Sehnsucht, die wie Feuer brennt,
    mit heißer Begierde begehrt und genommen zu werden.
    Der Magier schreitet voran, breitet die Arme aus.
    Sein Opfer kommt leise zu ihm, erliegt seinem Zauber.
    Die Kohlen der Leidenschaft fangen Feuer,
    als der Magier das Herzblut raubt,
    alles verschlingt und nichts übrig lässt.
    Das Opfer siecht dahin in unermesslicher Pein.
    Der Magier, der ihm Leib und Seele genommen hat,
    wendet sich ab und macht sich auf die Suche nach neuem Leben.
    Das Muster ist bekannt, das Ende stets dasselbe.
    Der Magier braucht Herzensblut, um zu bleiben, was er ist.
    Razvans Magen verkrampfte sich, und plötzlich lief durch seine heile Welt ein tiefer Riss, aus dem eine grausame Bilderflut aus Blut, Schreien und Tod quoll. Verzagt ließ er die Arme sinken, wich einen Schritt zurück und wandte ihr den Rücken zu. »Wieso bringst du so etwas Abscheuliches zu Papier? Wieso erweist du ihm die Ehre, über ihn zu schreiben, seine Geschichte zu erzählen?«
    Ivory drehte sich um, packte ihn beim Arm und stellte sich vor ihn. In seinen Augen lagen blankes Entsetzen und Erinnerungen an einen fürchterlichen Traum. Hier ging es nicht um Albträume, die sich in Luft auflösten, weil der Verstand einem Menschen einen Streich gespielt hat. Diese hier fußten auf tatsächlichen Erlebnissen, die er niemals vergessen würde. Unabsichtlich hatte sie die Geister seiner Vergangenheit heraufbeschworen.
    »Das Gedicht ist nicht dazu da, um ihn unsterblich zu machen. Wenn ich gegen ihn arbeite, muss ich sein Bild, so wie ich ihn sehe, immer vor Augen haben. Um zu vermeiden, hereingelegt zu werden, wenn ich an seinen Zaubersprüchen arbeite. Er ist böse, wird immer böse sein, und er hat sich dafür entschieden, so zu sein. Das muss ich mir ständig vor Augen halten. Es tut mir unendlich leid, dass ich dich mit den Zeilen verletzt habe, aber sie dienen nur

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