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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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seitwärts streckte, sprangen Blaez und Rikki leichtfüßig auf den Rücken und verschmolzen mit seiner Haut. Der Rest des Rudels nahm seine angestammten Plätze bei Ivory ein. Bevor sie jedoch die Höhle verließen und auf das karpatianische Dorf zuhielten, packten sie noch die Dokumentationen über ihre Experimente und die heilende Erde ein.
    Bei ihrem Flug über Wälder und Wiesen entdeckten sie Spuren von herumziehenden Vampiren - verbrannte Büsche, verwelkte Äste, gesplitterte Baumstämme. An einer Stelle, an der alles völlig schwarz war, hatte offensichtlich ein Kampf stattgefunden.
    Ivory sog den Atem ein. Sie sind in großer Zahl hier.
    Er wird kommen, um mich zu holen. Wie immer war seine Stimme ruhig.
    Nein.
    Ivory flog einen Bogen, um sich von dem Schlachtfeld zu entfernen, und führte Razvan durch einen engen Pass und anschließend über sanft geschwungene Hügel, auf denen überall verstreut Bauernhöfe lagen. Sie konnte spüren, wie Razvan lächelte.
    Wenn du deinen Plan weiterverfolgst, wird dir das Lachen noch vergehen.
    Ich wollte es ja nur gesagt haben.
    Du wolltest mich wohl eher provozieren.
    Das würde ich doch nie tun.
    Die weibliche Eule warf ihm einen bitterbösen Blick zu, ehe sie zum Sinkflug ansetzte und den Prinzen wissen ließ, dass sie auf dem Weg zu ihm waren. Sein Haus strahlte eine seltsame Ruhe aus. Als wäre es verlassen. Misstrauisch stieg sie wieder in die Höhe, ehe sie sich in einer Baumkrone niederließ, um die Gegend und das Haus mit Hilfe ihrer scharfen Eulenaugen genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Sie sind Hals über Kopf geflüchtet, jedoch ohne ihre Menschengestalt abzulegen.
    Raven ist hochschwanger, erinnerte Razvan sie. Könnte es sein, dass ihre Zeit gekommen ist?
    Das mulmige Gefühl in Ivorys Magen wurde stärker. Wie wäre es, wenn wir über sein Blut mit dem Heiler Kontakt aufnehmen?, schlug sie beunruhigt vor.
    Razvan zögerte nicht lange, sondern suchte in seinem Inneren nach dem Blut des Heilers, das durch seine Adern floss. Als er es gefunden hatte, schickte er ihm über den geistigen Pfad eine Nachricht: Wir müssen dringend mit dem Prinzen sprechen, doch sein Haus ist verlassen. Wir haben ein ungutes Gefühl. Gibt es Probleme?
    Es entstand eine lange Stille, als würde der Heiler nicht antworten, doch dann vernahm Razvan Gregoris Stimme. Kraftlos, leise, ein wenig zögerlich. So, als käme sie von weit her. Meine Seelenpartnerin kann die Kinder nicht mehr halten. Wir befinden uns in der Höhle des Heilens und bereiten die Geburt vor. Lara und Nicolas sind schwer verletzt worden.
    Razvan kehrte in den Kopf der Eule zurück und sah zu Ivory hinüber, ehe er sich in die Luft schwang und seine Gefährtin ihm folgte. Worte waren überflüssig. Wenn Nicolas verletzt war, konnte das nur bedeuten, dass sie angegriffen worden waren und dass der Meistervampir - oder Xavier - herausgefunden hatte, wer sich darum bemühte, die Leben der Ungeborenen zu retten, und jetzt versuchte, diesen Störfaktor auszuschalten. Woher wissen sie, dass sie Lara angreifen mussten?, fragte Razvan, der sich an das leichte Zögern in Gregoris Stimme erinnerte. Sie halten mich für einen Spion und denken, ich hätte Lara an Xavier verraten.
    Im selben Moment setzte Ivory zum Sinkflug an. Kurz über dem Boden nahm sie ihre menschliche Gestalt an und lief mit langen, energischen Schritten weiter. Ihr war anzusehen, dass sie innerlich kochte. Auch ihr war das Zögern in Gregoris Stimme nicht entgangen.
    »Wir werden gehen, Razvan, auch wenn es sein könnte, dass wir in eine Falle geraten. Es ist durchaus denkbar, dass sie sich auf uns stürzen. Sollte das der Fall sein, haben wir keine andere Wahl, als unseren Weg freizukämpfen.« Sie wirbelte herum und zischte: »Es wird Tote geben.«
    Razvan lehnte sich gegen einen Baumstamm und blickte sie mit düsteren Augen an, beobachtete, wie sie wie flüssiges Quecksilber durch den Schnee lief. Er mochte ihren ausgeprägten Beschützerinstinkt, der, wenn sie in Rage war, wie ein Vollmond durch sie hindurchstrahlte.
    »Ich werde alleine gehen«, sagte er mit leiser und völlig ruhiger Stimme.
    Ihr Kinn flog in die Höhe. »Du wirst dich nicht opfern. Sie sind ungehalten, verzweifelt, suchen nach einem Sündenbock. Das wissen wir beide.«
    »Einer von uns muss mit dem Prinzen sprechen. Du bist die bessere Kämpferin. Mir macht es nichts aus, wenn sie mich durchsuchen. Du würdest das niemals zulassen, und ich würde niemandem erlauben, dich so

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