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Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Titel: Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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übersprangen einer nach dem anderen einen tiefen Graben, auf dessen Wasseroberfläche sich eine Schicht aus grünen Algen abgesetzt hatte.
    Dann gingen sie durch das knietiefe Gras.
    Bis sie wenig später eine tiefe Furche erblickten.
    Sie zog sich mitten durch den Boden und legte den meterlangen Wurzelstrang eines Baumes frei, der sich ganz in der Nähe befand. Es war ein etwas verwachsener, gedrungener Baum. Ein Blitzeinschlag vor zwanzig Jahren hatte ihn ziemlich deformiert.
    Barry deutete auf eine andere Stelle auf der Wiese und meinte: "Wegen des hohen Grases kann man das im Moment nicht sehen, aber dahinten zieht sich eine weitere Furche durch den Boden..."
    George ballte die Hände zu Fäusten.
    Sein Gesicht war völlig bleich.
    "Wir sind zu spät gekommen", erklärte er.

    Barrys war beinahe sprachlos. "Du meinst..."
    "Es kann keinen Zweifel daran geben, Barry!" murmelte George düster. "Das Böse war bereits hier... Und es befindet sich jetzt im Dorf..."
    Einer der anderen Männer deutete auf den verkrüppelten Baumstamm.
    "Glaubst du, es ist noch dort?"
    George trat einen Schritt auf den Baumstamm zu. Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, seine Augenbrauen bildeten eine angestrengt wirkende Schlangenlinie.
    Dann schüttelte er den Kopf.
    "Nein, das wäre zu schön, um wahr zu sein... In dem Fall könnten wir eventuell noch etwas tun. Aber es sieht so aus, als wäre es bereits aus diesem Baum herausgefahren..."
    Einige Momente lang herrschte betretenes Schweigen.
    "Was geschieht jetzt?" fragte Barry.
    "Ich weiß es nicht..", murmelte George.
    "Das muß dieser verdammte Meany gewesen sein!" rief ein anderer Sprecher. "Wir sollten dafür sorgen, daß er keinen Schaden mehr anzurichten in der Lage ist..."

    "Vielleicht ist es schon zu spät...", murmelte George.
    Schaudern klang aus seiner Stimme heraus. Er wandte sich mit einer weit ausholenden Geste an die anderen. "Holt die Pfähle!" rief er. "Wir müssen die Lücke in dem magischen Schutzwall um Darrenby schließen!"
    Keiner der Männer hatte bemerkt, daß sich in der Furchen etwas bewegt hatte...
    Ganz langsam war ein wurmartiges Gebilde aus der Erde emporgekrochen.
    Eine Wurzel...
    Der Hauptstrang war so dick wie ein Arm, die Verzweigungen hatten immer noch den Durchmesser eines Zeigefingers. Jede dieser Verästelungen schien auf grauenhafte Weise belebt zu sein.
    Die Männer starrten zu dem deformierten Baumstamm hin, der sich vor ihren Augen zu verändern begann. Aus knollenartigen Verdickungen bildeten sich eine Nase, ein Kinn, Gesichtszüge...
    Ein schmerzvoll stöhnender Laut entrang sich dem lippenlosen Mund. Zwei leuchtende Augen materialisierten sich aus dem Nichts heraus und richteten ihren geisterhaften Blick auf die Männer.
    Manche von ihnen wichen unwillkürlich zurück.
    Ein Schrei gellte über die nebeligen Wiesen. Eine der schlingenartigen Wurzelverzweigungen hatte sich um ein Fußgelenk gelegt.
    Der Mann viel der Länge nach hin und versuchte verzweifelt, sich loszureißen.
    Doch weitere Wurzelarme krochen herbei, packten ihn blitzartig am Handgelenk, ehe sich einer dieser unheimlichen Arne auch um den Hals legte.
    "Mike!" rief einer der anderen. Zu dritt stürzten sie hinzu und versuchten, den Mann zu retten.
    Ein Röcheln war das letzte, was Mikes Kehle entrang.
    Der knorrige Baum hatte sich indessen komplett verwandelt. Ein Kopf war aus ihm herausgewachsen. Die dicken Äste, in die er sich verzweigte, bogen sich wie die knochenlosen Tentakelarme eines Tintenfischs.
    "Die Pfähle!" rief George verzweifelt.
    Endlich brachte sie jemand.

    George entriß einem der Männer einen schweren Hammer und begann damit, ein mit bizarren Schnitzereien versehenes Rundholz in den Boden zu schlagen.
    Drei Schläge...
    Mehr durften es nicht sein...
    Inzwischen hatten die anderen ihre Versuche aufgegeben, Mike aus den Wurzelarmen dieses unheimlichen Wesens zu befreien. Sie hatten Mühe, zu verhindern, daß sie selbst sich in den tückischen Schlingen verfingen, die in immer größerer Zahl aus der Erde herauswucherten.
    In verzweifelter Hast wurden weitere Pfähle in die Erde gerammt.
    Mit einem zischenden Geräusch begann sich dann erneut ein Spalt im Boden zu bilden. Es war ein ohrenbetäubendes Geräusch.
    Die Männer sprangen zur Seite, ehe die aus dem Spalt herauswachsenden Wurzelarme sie ergreifen konnten.
    George griff in seine Jackentasche.
    Er holte einen glatten Stein hervor und hielt ihn mit seiner Hand umfaßt. Ein eigenartiges Prickeln

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