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Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Titel: Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Unterarm.
    "Die beiden Fremden haben es mir gerade berichtet. Die Pfähle lagen auf der Straße, kurz vor dem Ortschild... Ich nehme an, daß sie jemand absichtlich von ihrem Ort entfernt hat!"
    "Dafür kommt ja wohl nur einer in Frage!" meinte einer der anderen Männer ärgerlich.
    George ließ seine Faust ärgerlich auf die lackierte Holzplatte des rustikalen Tischs sausen.
    "Meany!" knurrte er.
    Und er sprach diesen Namen aus, als würde es sich um einen Fluch handeln.
    "Jedenfalls müßt ihr was unternehmen!" forderte Urquart.
    "Ich kann hier nicht weg..."
    George nickte und erhob sich.
    "Ist schon klar...", brummte er zwischen den dünnen Lippen hindurch.

    *
    Wir brachten unsere Sachen in das Zimmer, das wir im Darrenby Inn gemietet hatten und machten uns dann auf den Weg zu Brian Meany. Es galt, keine Zeit zu verlieren. Per Handy versuchte ich, Meany telefonisch zu erreichen. Aber das erwies sich als unmöglich.
    Es ging niemand an den Apparat.
    Wir setzten uns in den Volvo und fuhren los.
    Tom saß am Steuer.
    Bei der Tankstelle erkundigten wir uns nach dem Weg.
    Meany bewohnte ein Landhaus ganz in der Nähe und lebte dort völlig zurückgezogen. Der Tankwart bedachte uns mit mißtrauischen Blicken, beantwortete aber unsere Fragen relativ bereitwillig.
    "Wie sieht das Haus aus?" fragte Tom irgendwann.
    "Es ist schon lange her, daß ich in der Gegend war", meinte der Tankwart, während er sich nachdenklich am Kinn kratzte. "Aber das Auffälligste dürften die drei Giebel sein..."
    "Ich kenne das Haus", sagte Tom dann plötzlich. Er schien auf einmal keine weiteren Erklärungen mehr zu benötigen.
    Und während der anschließenden Fahrt schien er sich seiner Sache tatsächlich sehr sicher zu sein.
    Es ging über kleine Straßen, die manchmal kaum breiter als Feldwege waren.
    Es wurde zunehmend dunkler.

    Der Regen ließ ein wenig nach und ging schließlich in ein feuchtes Nieseln über, ehe auch dies verebbte.
    Immer wieder sah ich kleinere Waldstücke.
    Aus den dazwischenliegenden Wiesen stiegen Nebel auf, die wie böse Geister über das Land krochen. Ein Landstrich voller Geheimnisse, so schien es.
    "Tom...", begann ich irgendwann.
    "Ja?"
    "Die Tatsache, daß du dich in Darrenby und Umgebung so auskennst... Hat sie etwas mit deiner Fähigkeit zu tun, dich an frühere Leben zu erinnern?"
    Längst hatte ich es geahnt. Im Grunde war ich mir bereits so gut wie sicher.
    "Du weißt, daß ich über diesen Punkt nicht gerne rede..."
    "Ich möchte es wissen."
    "Die Erinnerung ist schmerzhaft, Patti. Ich versuche die Bilder zu verdrängen, die aus den Tiefen der Vergangenheit aufsteigen. Die Konzentrationstechniken der Mönche von Pa Tam Ran helfen mir dabei, alles unter Kontrolle zu halten..."
    Er atmete tief durch und nickte dann. "Ich habe hier schon einmal gelebt", gab er dann zu.
    "Wann?" fragte ich.
    "Vor sehr langer Zeit... Vor fast 400 Jahren! Aber sowohl den Darrenby Inn als auch das Gebäude, zu dem wir jetzt fahren, gab es damals schon. Das Haus mit den drei Giebeln gehörte dem damaligen Grundherrn dieser Gegend, Lord Barnstoke..".
    "Wer warst du?" fragte ich.
    "Niemand besonderes", erwiderte Tom. "Ein Stallbursche bei seiner Lordschaft!" Er schluckte. "Ich wurde nicht besonders alt..." Toms Stimme wurde etwas belegt. "Die Pest raffte mich 1621 dahin, wie so viele andere auch..."
    Er schwieg und schien auch nicht weiter darüber sprechen zu wollen.
    "Ist es noch weit?" fragte ich irgendwann in die Stille hinein.
    "Nein, Patti..."

    *
    Die Männer standen unweit des Ortsschildes von Darrenby auf der Straße. Die Wagen hatten sie an der Seite abgestellt. Manche von ihnen waren auch zu Fuß.
    Nebelschwaden krochen von den Wiesen heran.
    Wie kriechende graue Ungetüme.
    Raben krächzten aus der farblosen Einöde heraus. Ihre durchdringenden Schreie klangen gespenstisch.
    Die Männer machten ziemlich ernste Gesichter.
    Sie waren etwa ein Dutzend.
    "Wir haben uns in der Umgebung umgesehen, George...", sagte einer von ihnen.
    George sah den etwas untersetzt wirkenden Sprecher an.
    "Und?"
    "Komm..."
    "Red schon, Barry!" fauchte George. In seinen Augen glomm die blanke Verzweiflung. Seine Stimme vibrierte vor bloßer Furcht.
    Barry schüttelte den Kopf. Er schluckte und seine Augen waren vor Schreck geweitet.
    "Das mußt du dir schon selbst ansehen, George!"

    George sah sein Gegenüber durchdringend an, dann nickte er. Stumm folgten sie Barry. Sie verließen die Straße, stapften eine Böschung hinab und

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