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Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Titel: Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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stellen, ob Sie ein Bandgerät mitlaufen lassen können..."
    "Nun, ich..."
    "Die Antwort ist nein."
    "Aber..."
    "Ich mißtraue nicht nur der Presse, Miss Vanhelsing. Ich bin auch der modernen Technik gegenüber äußerst skeptisch eingestellt, wenn Sie verstehen, was ich meine..."
    Ich schüttelte den Kopf.
    "Ich fürchte, ich weiß nicht so recht, worauf Sie hinauswollen, Sir!"
    "Wirklich nicht?" Er beugte sich etwas vor. Sein Blick war beinahe schon unangenehm intensiv. Ein Muskel zuckte unterhalb seines linken Auges. "Maschinen sind etwas seelenloses, Miss Vanhelsing... Ohne das, was man innere, geistige Substanz nennen könnte. Aber sehen Sie sich um! In jedem Baum, jedem Stein, überall... Ich gebe zu, daß man vielleicht einen besonderen Sinn braucht, um das wahrnehmen zu können, aber für den, der es vermag ist es augenfällig: Jeder Grashalm und jeder Regentropfen besitzt eine Seele..."
    Er sprach mit einer eigenartigen Inbrunst. Seine Stimme war immer leiser geworden. Bei seinen letzten Worten war sie kaum lauter als ein wispernder Hauch. Die Ahnung eines Lächelns spielte für einen Moment um seine Lippen.
    "Erschreckt Sie der Gedanke, von einer beseelten Welt umgeben zu sein? Unsichtbare Ohren, die Ihnen in jedem Moment Ihres jämmerlichen Daseins zuhören... Stimmen, die mit Ihnen zu sprechen versuchen, auch wenn Sie sich verzweifelt einzureden trachten, daß da nichts ist, nichts sein kann!" Er lachte kurz auf und fuhr dann fort: "Es bedarf eines starken, unabhängigen Geistes, um diese Sicht der Welt akzeptieren zu können..."
    "Wir sind eigentlich nicht hier, um Ihre esoterischen Theorien mit Ihnen zu erörtern", sagte ich etwas kühler, als ich eigentlich beabsichtigt hatte.
    "Ach, nein? Wissen Sie das mit Bestimmtheit?" Er hatte plötzlich meine Hand ergriffen. Ich fühlte einen eigentümlichen Schauder den Arm hochjagen und wollte die Hand zurückziehen. Aber er hielt sie fest.
    Sein Griff war sehr fest, so daß es beinahe schmerzte.
    Wie ein eiserner Schraubstock.
    Seine Finger waren so kalt, als wären sie zu Eiszapfen gefroren gewesen.
    In das Timbre seiner Stimme mischte sich ein seltsames, befremdendes Vibrato. Die Augen flackerten unruhig. "Was wissen Sie schon, welche Mächte Sie hier her geführt haben... Überall ist Seele und Geist! So etwas wie den Zufall gibt es meiner Ansicht nach nicht. Nur widerstreitende Energien und Kräfte. Sie sind hier, Miss Vanhelsing! Geführt von Kräften, die Sie selbst nicht zu erahnen scheinen... Wer weiß? Vielleicht erfüllt sich hier Ihr Schicksal. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht?"
    Es gelang mir jetzt endlich die Hand zurückzuziehen.
    Ich sah ihn völlig entgeistert an.
    Natürlich hatte ich darüber nachgedacht, nachdem mir klargeworden war, daß der unheimliche Wald, den ich in meinen Visionen gesehen hatte, hier in Darrenby stehen mußte!
    Ich mußte unwillkürlich schlucken.
    "Warum sind Sie so blaß geworden, Miss Vanhelsing?
    Sollten meine Worte etwa bis in das tiefste Innere Ihrer Seele gedrungen sein?"
    "Jetzt reicht es aber, Mr. Meany!" mischte sich Tom Hamilton ein. "Hören Sie auf damit!"
    Meany lachte heiser und wandte den Kopf in Toms Richtung. "Sie wollen Sie schützen! Das ist nobel, aber dumm! Vor den Dingen, von denen ich gesprochen habe gibt es weder Schutz noch Rettung. Wir alle sind diesen unsichtbaren Mächten ausgeliefert, die alles durchdringen, alles durchfließen und in deren Widerstreit wir nichts als Schachfiguren sind." Er sah mich an. "Geben Sie zu, daß Sie in Ihrem tiefsten Inneren wissen, daß ich Recht habe, Miss Vanhelsing!"
    "Wir sind wegen eines Mannes hier, der Edgar Blackwell hieß", erwiderte ich, während ich seinem falkenhaften Blick standhielt.
    Die Nennung des Namens verursachte keine sichtbare Reaktion in seinem Gesicht.
    "Warum warten Sie nicht auf die Verlautbarungen der Polizei?" fragte er dann nicht ohne Süffisanz. Er gab gleich selbst die Antwort, indem er hinzufügte: "Sie wissen ganz genau, daß bei den Ermittlungen nichts herauskommen wird..."
    "Genauso wie bei den Ermittlungen, die man seinerzeit anstellte, als Sie die Vorbesitzerin dieses Landhauses durch dasselbe Ritual töteten, um dann zu Ihrem Erben zu werden?" warf Tom ein.
    Meanys Gesicht verzog sich zu einer ärgerlichen Maske.
    "Ich sehe, Sie wissen bescheid!" erwiderte er ironisch.

    "Lady Martha Cunningham, von der Sie ja wohl sprechen, hat meine Forschungen und Studien jahrelang finanziell unterstützt. Sie war in alles, was

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