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Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Titel: Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Augenaufschlag später splitterte die Fensterscheibe.
    Ich trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Ein Stein lag auf dem Boden.

    Meany wandte sich an mich. "Sie haben sich einen äußerst ungünstigen Zeitpunkt für Ihren Besuch ausgesucht", erklärte er kühl.
    Er wirkte in dieser Situation absolut beherrscht. Mit weiten Schritten ging er an Rupert vorbei auf die Tür zu.
    Dort angekommen, drehte er sich kurz herum.
    "Ich werde ihnen entgegentreten!" erklärte er.
    "Mr. Meany, das ist Wahnsinn!" meinte Rupert. "Diese Leute sind aufgebracht... Die glauben, daß Sie sie ins Unglück gestürzt haben, indem sie die schützenden Pfähle entfernten..."
    "Ich weiß, was ich tue!" erklärte Meany dann in einem Tonfall voller Überzeugungskraft.
    "Ich habe diese Pfähle gesehen", sagte ich. "Wovor schützen sie?"
    "Vor den Mächten der Finsternis", sagte Meany, während ein zweiter Stein durch das Fenster flog. "Das glauben diese Menschen... Diese Narren!"

    *
    Knarrend ging die schwere Holztür auf, und Brian Meany trat hinaus in die von Fackeln erhellte Nacht. Mindestens zwei Dutzend Männer und Frauen hatten sich dort versammelt.
    Den hageren Mann, der ihr Anführer zu sein schien, hatte ich bereits im Darrenby Inn gesehen.
    Das mußte George Malldoon sein.
    Er blickte finster zum Portal hinauf.
    Meany schritt mit erhobenem Haupt hinaus. Rupert folgte ihm und es ging ein Raunen durch die Reihen der Fackelträger, als sie das Gewehr sahen.
    Wir traten ebenfalls hinaus.
    "Ich glaube kaum, das wir uns in der Gegend beliebter machen, wenn wir uns hier an Meanys Seite zeigen", raunte Tom mir zu.
    Es herrschte jetzt ein unangenehmes Schweigen.
    Haßerfüllte Blicke waren auf Meany gerichtet. Aber der war ganz ruhig. Fast schon beängstigend kalt. Sein Gesicht war eine starre Maske. Er trat die ersten Stufen des Portals hinab.

    Die Männer und Frauen sahen ihn an wie einen Dämon.
    "Was wollt ihr?" fragte Meany. "Wollt ihr mir das Haus über dem Kopf anzünden? Oder was sollen die Fackeln?"
    Niemand sagte zunächst etwas.
    Meany musterte sie einen nach dem anderen. Manche von ihnen hielten diesem durchdringenden Blick nicht stand und wichen ihm aus.
    Schließlich meldete sich der hagere Anführer der Gruppe zu Wort.
    "Warum haben Sie das getan, Meany?"
    "Wovon sprechen Sie, Malldoon?"
    "Warum haben Sie unsere Vorkehrungen immer wieder durchkreuzt?"
    "Vorkehrungen?" donnerte Meany und lachte schauderhaft. Kalte Verachtung spiegelte sich darin wieder.
    "Nennt ihr euren erbärmlichen Zauber, den ihr da aufgeführt habt etwa Vorkehrungen?"
    "Die Schutzpfähle haben das Böse zumindest eingedämmt!" verteidigte sich George Malldoon.
    "Aber ihr könnt es dadurch niemals besiegen!"

    "Ach, nein?"
    Meany ballte die Hände zu Fäusten. "Um den Mächten der Finsternis entgegentreten zu können, muß man das Böse zunächst an die Oberfläche kommen lassen... Ihr habt es nur für kurze Zeit zu bannen vermocht! Aber ihr wißt, daß es wiederkommt. So ist es seit Jahrhunderten geschehen. Einige Zeit glaubt ihr, daß es euch und eure Nachfahren verschonen wird und sich zurückgezogen hat. Und dann bricht es urplötzlich wieder hervor und verfolgt euch. Es gibt kein Entrinnen - und jeder von euch weiß das im Grunde seines Herzens!"
    Malldoon trat vor. Er musterte Meany mit einem Blick voller Haß. Meanys Augen wurden zu schmalen Schlitzen, während der Schein der Fackel, die er in der Hand trug, eigentümliche Schatten auf seinem Gesicht tanzen ließ.
    Eine Bewegung in den nahen Baumkronen ließ mich den Blick wenden.
    Etwas war dort.
    Ich spürte wieder den eigentümlichen Druck hinter den Schläfen.

    Mentale Energie...
    Mein Herz begann wie wild zu schlagen.
    Kein Wind blies und doch raschelten die Blätter, bewegt durch irgendeine gespenstische Kraft. Es war beängstigend.
    Das unbestimmte Gefühl, daß gleich etwas Furchtbares geschehen würde, verdichtete sich in mir zur Gewißheit...
    "Sie haben geschafft, was Sie wollten, Meany!" rief Malldoon ärgerlich. "Das Böse ist nach Darrenby gekommen.
    Und es ist nicht hier. Es geistert durch die Dunkelheit und hält sich irgendwo verborgen - nur um auf einen geeigneten Augenblick zu warten..."
    "Ich weiß", sagte Meany. "Ich wußte, daß es so kommen würde! Und ich weiß auch, daß es zuschlagen wird... Aber erst, wenn sich dieses Etwas in seiner vollen Grausamkeit offenbart, kann man es wirklich bekämpfen! Das ist meine Überzeugung! Und jeder, der mich kennt, weiß, daß es kaum

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