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Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Titel: Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ich düster.
    Tom zuckte die Achseln. "Wer weiß, ob die beiden dieses Ritual wirklich so freiwillig über sich ergehen ließen, wie dieser selbsternannte Reverend uns das glauben machen will!
    Wer weiß? Vielleicht hat dieser Rupert mit seiner Doppelläufigen etwas Überzeugungsarbeit geleistet..."
    "Wie auch immer..."
    "Es wird Zeit, daß wir mit der Polizei sprechen."
    "Alles, was wir denen sagen könnten, würde uns selbst nur in die Gefahr bringen, einer langwierigen psychiatrischen Untersuchung ausgesetzt zu werden, Tom."
    Vorsichtig stiegen wir die steinernen Stufen des Portals hinab. Die heraufwuchernden Wurzelarme hatten sich nicht mehr bewegt. Das Bild, das sich uns bot, wirkte jetzt so, als hätte eine riesenhafte, unsichtbare Hand diesen Wurzelstrang aus der Erde herausgerissen, ohne ihn dabei an irgendeiner Stelle zu beschädigen.
    Ein bizarrer Anblick.
    Tom nahm die Kamera und machte ein paar Fotos davon.
    Wir stiegen über die Wurzeln und die Furche hinweg. Ich warf einen angstvollen Blick hinüber zu dem knorrigen Baum, der dastand, als habe dieses unheimliche Wesen niemals in ihm gewohnt. Die Blätter raschelten nicht, kein Ast rührte sich.
    Außer der Furche, die sich durch den gepflasterten Vorplatz zog, war keine Spur dessen, was geschehen war, noch zu sehen.
    Ich griff nach Toms Hand und drückte sie.
    Er legte zärtlich den Arm um meine Schulter.
    "Ich habe so etwas noch nie zuvor gesehen!" murmelte er.
    "Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als unsere moderne Wissenschaft für wahr halten will!"
    erwiderte ich, noch immer unter dem Endruck dessen, was geschehen war.
    "Daran habe ich nie gezweifelt..."
    "Ich weiß, Tom."
    "Und doch komme ich mir vor, als müßte ich jeden Augenblick aus diesem Alpraum erwachen."
    "Komm", sagte ich. "Laß uns fahren."
    "Okay."
    In diesem Augenblick sah ich wieder den Wald vor mir...
    Jenen Wald aus meiner ersten Vision. Er war voll von knorrigen , verwachsenen Bäumen. Ich sah auch wieder einen Halbkreis dieser Schutzpfähle, die die Menschen dieser Gegend offenbar benutzten, um den Einfluß der Quantanii einzu- zudämmen.
    Aber diese Pfähle lagen auf dem Boden...
    Vor ihnen lag ein kleiner Stein auf dem Boden. Er schien auf seltsame Weise zu glühen. Ein rötliches Leuchten ging von ihm aus und pulsierte wie der hektische Schlag eines Herzens.
    Aber dieser gespenstische Puls wurde langsamer.
    Das Leuchten erlosch.
    Statt dessen begannen sich, die Bäume zu verändern. Ein klagender Chor erhob sich mit ohrenbetäubender Lautstärke.
    Ein Gesang, so schrill wie ein Schrei...
    Der Schrei der verdammten Seelen...
    Ich hielt mir unwillkürlich die Ohren zu, während die Angst wie eine kalte, glitschige Hand meinen Rücken emporkroch.
    "Patti!" drang Toms Stimme wie durch Watte an mein Ohr.
    "Nein...", flüsterte ich.
    "Was siehst du, Patti?"
    Ich fühlte seine Hände an meinen Schultern. Ganz am Rande registrierte ich, daß er mich geschüttelt hatte. Es war mir beinahe so vorgekommen, als sei dies nicht mit mir selbst, sondern mit einer anderen Frau geschehen. Einer jungen Frau, mit der ich Aussehen und Namen teilte, die aber nicht ich war...
    Ich schaute auf.
    Die Bilder der Vision, die ich so eben gehabt hatte, waren verschwunden.
    Ich schaute in Toms Gesicht.
    "Patti..."
    "Oh, Tom!"
    Ich schmiegte mich an ihn. Einen Moment lang harrte ich so aus, genoß es, seine starken Arme um meine Schultern zu spüren. Das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit - oder zumindest die Illusion davon.
    "Es muß hier einen Wald geben", murmelte ich. "Ich habe ihn dir auf der Broschüre dieser Esoteriker gezeigt. Er muß hier irgendwo sein. Und ich glaube, daß dort der Schlüssel zu allem liegt... Ein Wald mit knorrigen, verwachsenen Bäumen, Jahrhunderte alt..."
    Ich sprach nicht weiter.

    Allein die Erinnerung an die Bilder, die soeben noch sehr lebhaft vor meinem inneren Auge gestanden hatte, ließ das pure Grauen in mir aufsteigen und sorgte dafür, daß mein Puls sich beschleunigte.
    "Du hast diesen Wald gesehen?" fragte Tom.
    Ich schaute ihn erstaunt an, begegnete dem ruhigen Blick seiner graugrünen Augen. Er weiß es! duchfuhr es mich.
    Aber das war unmöglich. Ich hatte ihm nie etwas von meiner Gabe erzählt.
    Nie!
    "Woher...?"
    "Du wirktest gerade, als hättest du etwas gesehen, Patti.
    Etwas, von dem andere vielleicht sagen würden, daß es gar nicht vorhanden ist..."
    "Tom, ich..." Ein Kloß steckte mir im Hals, und ich war unfähig, einen weiteren Ton über

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