Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)
Inns.
Einige Männer traten heraus. Hin und wieder auch eine Frau.
Diese Menschen hatte ich bereits vor Meanys Landhaus gesehen.
"Die scheinen eine Art Versammlung abgehalten zu haben", raunte Tom mir zu.
Fast zwei Dutzend Personen traten ins Freie. Manche von ihnen blickten schaudernd zu den sich bewegenden Bäumen hin, lauschten dem Rauschen der Blätter.
Dann richteten sich die Blicke der Leute auf uns.
Ein Halbkreis wurde gebildet.
Einige der Männer verschränkten die Arme vor der Brust.
Es dauerte nur Augenblicke und Tom und ich waren praktisch eingekreist.
"Wir haben eine Entscheidung gefällt, George", sagte einer der Männer.
"So?" rief George Malldoon. In seinen Augen flackerte es unruhig.
"Der Beschluß war einstimmig."
"Wovon sprichst du, Barry?"
Der Mann, der Barry genannt worden war, blickte kurz zu mir hinüber. Sein Blick zeigte eine beunruhigende Mischung aus Furcht und Grausamkeit.
"George, siehst du nicht, wie weit die Macht des Bösen bereits vorangeschritten ist... Hörst du nicht diesen furchtbaren Chor der Verdammten..." Barry atmete tief durch. "Du weißt, wonach sie verlangen, George...Sie wollen töten! Sie wollen das nehmen, was sie selbst nicht mehr besitzen! Das Leben! Und wir müssen ihnen geben, wonach sie verlangen. So sind sie in der Vergangenheit immer wieder beruhigt worden..."
Barry wandte sich an die anderen.
"Packt die Fremden!" rief er dann.
Im nächsten Moment stürzten sie sich auf uns. Ich fühlte, wie Hände nach mir griffen und mich festhielten. Ich versuchte mich loszureißen, aber es waren zu viele. Wie in einem Schraubstock wurde ich festgehalten.
Tom versetzte den ersten, der ihn anzugreifen versuchte, einen Kinnhaken und streckte ihn der Länge nach nieder. Die anderen umkreisten ihn.
Einer der Angreifer versuchte, sich von hinten auf Tom zu stürzen. Dieser wich aus. Der Angreifer rollte sich auf dem Boden ab. Er rappelte sich auf und wich zurück.
Aber im nächsten Moment trat Urquart, der Wirt des Darrenby Inn, hervor. In seinen Händen befand sich etwas Dunkles, Längliches...
Ein Jagdgewehr.
Er richtete es auf Tom.
Mit einem klickendem Geräusch spannte er beide Hähne der doppelläufigen Flinte.
"Besser Sie sind vernünftig, Mr. Hamilton", sagte Urquart dann drohend. "Ich werde schießen, wenn Sie nicht parieren..."
Tom atmete tief durch.
Er sah kurz zu mir herüber.
Jeder weitere Widerstand war in dieser Situation sinnlos.
Urquart trat auf Tom zu und hielt ihm den Gewehrlauf in die Bauchgegend. Währenddessen packten einige der anderen Männer Tom bei den Armen. Einer von ihnen versetzte Tom einen Schlag gegen die Schläfe, der ihn benommen in sich zusammensacken ließ. Reglos hing er in den Armen der Männer von Darrenby.
"Tom!" rief ich.
Ich versuchte, mich loszureißen. Aber jeder Versuch in dieser Hinsicht war zum Scheitern verurteilt. Urquart trat auf mich zu.
"Es tut mir leid", sagte er. "Wir haben keine andere Wahl..."
"Was reden Sie da!"
"Wir werden Sie beide den Totenteufeln opfern... Und vielleicht werden sie uns dann eine Weile in Frieden lassen.
Es mag barbarisch für Sie klingen, aber in der Vergangenheit ist das schon häufiger geschehen. Immer im Abstand mehrerer Jahrzehnte. Wir haben lange davor zurückgeschreckt. Aber durch die Aktivitäten dieses wahnsinnigen Reverends sind wir leider gezwungen, zu den alten Sitten zurückzukehren."
"Was geschieht mit uns?" wollte ich wissen. Meine Stimme klang tonlos. Entsetzen hatte mich ergriffen.
Urquart senkte den Blick.
"Ich weiß es nicht", bekannte er. "Nicht genau zumindest.
Die Quantanii werden euch früher oder später töten und eure Lebensenergien in sich aufnehmen. Vielleicht werden sie es schnell tun und euch einfach erwürgen. Manchmal tun sie das, wenn ihr Hunger besonders groß ist... Aber es ist ebenso möglich, daß sie eure Körper und euren Geist langsam in Besitz nehmen, eine ganze Weile als Parasiten in ihm existieren und euch zu beherrschen beginnen... Eine Besessenheit, von der einen niemand zu heilen vermag, wie Sie ja wohl wissen. Ihr werdet in jedem Fall sterben..."
Urquart machte ein Gesicht, das beinahe so etwas wie Bedauern zeigte. Verzweiflung schien in ihm zu herrschen.
In diesem Punkt glichen ihm die anderen Anwesenden.
"Woher wißt ihr, daß die Quantanii euer Opfer überhaupt akzeptieren? Was macht Sie so sicher, daß sie sich nicht im nächsten Augenblick über Sie alle, die Sie hier stehen, hermachen?"
Urquart zuckte die
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