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Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Titel: Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die Lippen zu bringen.
    "Es ist nicht das erste Mal, das ich das bei dir beobachte, Patti..."
    Er strich mir einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht, die sich aus meiner Frisur herausgestohlen hatten.

    Das Versteckspiel hat seinen Sinn verloren! sagte eine Stimme in mir. Warum sollte ich es ihm in diesem Augenblick nicht sagen? Ich konnte damit keinen Schaden anrichten. Und wenn jemand Verständnis für so etwas wie meine Gabe hätte, dann sicherlich ein Mann wie Tom Hamilton.
    "Ich sehe manchmal Dinge, die erst noch geschehen", flüsterte ich dann. "Oder die sich an weit entfernten Orten abspielen... Es ist unterschiedlich. Hin und wieder sind es auch nur vage Ahnungen, manchmal Bilder oder Träume.
    Tante Lizzy nennt es eine Gabe..."
    Tom sagte nichts dazu.
    Er nickte nur leicht.
    "Hältst du mich jetzt für verrückt?"
    Er lächelte. "Nein, natürlich nicht." Er strich mir zärtlich über die Schulter. "Das, was du mir gerade gesagt hast, ist schließlich auch nicht phantastischer als jene Dinge, die ich im Tempel von Pa Tam Ran erlebt habe." Seine Züge wurden etwas ernster. "Tritt das, was du siehst mit unabänderlicher Gewißheit auch ein?"

    "Nein, nicht immer. Oft sehe ich auch nur einen kleinen Ausschnitt, dessen Zusammenhang ich nicht zu deuten vermag... Diese Träume und Visionen sind daher manchmal so..."
    "Quälend?"
    Ich nickte.
    "Ja."
    "Zu sagen, das ich verstehe, was in dir vorgeht wäre anmaßend. Das kann sich vermutlich niemand vorstellen, der es nicht selbst erlebt hat..."
    Ich schaute ihn an.
    Unsere Blicke verschmolzen miteinander.
    "Wenn es jemand verstehen kann, dann bist du es", flüsterte ich.

    *
    Wir gingen zu Toms Volvo und stiegen ein.
    Dann berieten wir, wie wir jetzt weiter vorgehen sollten.
    Ich warf einen kurzen Blick an der Fassade von Meanys Landhaus hinauf. In einigen Zimmern wurde Licht gemacht.
    Ein Schatten lief dort hektisch auf und ab.
    Mochte der Teufel wissen, was er vorhatte...
    "Tom, du kennst dich doch in dieser Gegend aus. Du hast hier gelebt, wenn auch vor vielen Jahrhunderten... Versuch dich zu erinnern. Gibt es hier ein Waldstück, das..." Ich sprach nicht weiter. "Es ist sinnlos. Es sind Jahrhunderte vergangen."
    "Würdest du diesen Wald wiedererkennen?"
    "Ja, da bin ich mir sicher."
    "Morgen werden wir uns auf die Suche machen. Vielleicht hilft uns jemand bei der Tankstelle weiter."
    "Ja", nickte ich. Und plötzlich kam mir ein Gedanke. "Bei diesen Quantanii - den Totenteufeln - handelt es sich letztlich um Geister von Verstorbenen, die unter besonders abscheulichen Umständen ums Leben kamen."
    Tom zuckte die Achseln.
    "Worauf willst du hinaus?"
    "Eine Grabstelle! Tom, dieser Wald könnte auf einem ehemaligen Friedhof stehen..."

    "Sofern die Verstorbenen, die auf so gräßliche Weise umkamen ordnungsgemäß bestattet wurden, ja."
    "Warum sollte das nicht der Fall sein?"
    Tom schüttelte den Kopf. "Der Friedhof befand sich damals schon an ungefähr derselben Stelle, an der er sich auch heute noch befindet..." Er atmete tief durch. "Es gab aber damals eine Stelle, an der man hingerichtete Hexen und Hexer verscharrte, nachdem man sie am selben Ort zuvor verbrannt hatte. Sie sollten nicht bei den anderen Toten liegen... In der Zeit, an die ich mich erinnern kann, herrschte eine ziemliche Hysterie in dieser Hinsicht."
    "Cedric Meany hatte dafür gesorgt!"
    "Ja. Viele Unschuldige starben, weil ihnen irgend etwas nachgesagt wurde oder jemand üble Nachrede betrieb... Der Hexenhügel, so nannte man den Ort damals. Aber es gab keinen Wald dort!"
    "Damals!" gab ich zu bedenken.
    "Natürlich war seit dem frühen 17. Jahrhundert Zeit genug, einen Wald anzulegen", gab Tom zu.
    Ich atmete tief durch.

    Dieser Wald! dachte ich. Er muß das Zentrum dessen sein, was Brian Meany einfach nur DAS BÖSE nennt...
    In diesem Augenblick war ich davon absolut überzeugt.

    *
    Einige Augenblicke später fuhren die schmale Straße entlang, auf der wir zu Meanys Haus gelangt waren.
    "Wir müssen dringend mit diesem Malldoon reden", sagte Tom. Und ich konnte ihm da nur zustimmen. Tom sah mich während der Fahrt kurz an und fragte dann: "Was hältst du von den Theorien dieses selbsternannten Reverends?"
    "Ich weiß nicht..."
    "Ich kann nicht behaupten, daß ich ihn besonders mag, Patti!"
    "Ich auch nicht. Andererseits, haben wir beide dasselbe gesehen - oder etwa nicht?"
    Er nickte.
    "Es ist kaum zu glauben."
    Es dauerte nicht lange, bis wir den Darrenby Inn erreicht hatten. Einige Wagen

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