Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
mich allein gelassen. Ich konnte dich nicht trösten. Ich habe dich gefühlt, Lily, deinen Kummer, aber ich konnte dich nicht trösten. Du wusstest, dass ich da war, als es passiert ist. Ich kannte die Wahrheit. Es bestand nie die Notwendigkeit, den Kontakt zu mir abreißen zu lassen. Du hast mich gebraucht, und, verdammt noch mal, Lily, ich habe dich auch gebraucht. Du hättest mit mir reden sollen. Ich verstehe die Notwendigkeit, dich von mir fernzuhalten, aber du hättest mit mir reden sollen.
Sie wollte es nicht zugeben, sich die tiefere Bedeutung seiner Worte nicht eingestehen. Sie konnte keine zusätzlichen Komplikationen in ihrem Leben gebrauchen. Sie konnte Ryland Miller nicht gebrauchen, und sie wollte ihn auch nicht in ihrem Leben haben. Sie konzentrierte sich darauf, Informationen zusammenzutragen. Wie konntest du bei uns sein? Mein Vater besaß keine telepathischen Fähigkeiten. Wie konntest du dich mit ihm in Verbindung setzen? Wie konntest du meine Verbindung zu ihm unterbrechen?
Ich habe mich durch dich mit ihm in Verbindung gesetzt, das liegt doch auf der Hand. Dein Leid war so groß, dass es zu mir vorgedrungen ist, sogar hier in diesem Gefängnis, obwohl das dazu gedacht ist, zu verhindern, dass ich mich mit anderen in Verbindung setze.
Ihr Herz machte einen Satz. Seine Antwort deutete darauf hin, dass eine Verbindung zwischen ihnen bestand. Eine starke Verbindung. Sie rang darum, es zu verstehen. Lily starrte ihn lange an, tastete sich vor und versuchte, den Mann zu sehen, der sich hinter der Maske verbarg. Sie musterte ihn kritisch. Er war nicht besonders groß, aber er hatte breite Schultern und einen muskulösen Körperbau. Sein Haar war dicht und so dunkel, dass es schon fast blauschwarz war. Seine Augen waren eiskalt und hatten die Farbe von Stahl. Sie waren gnadenlos und schneidend. Augen, die so kalt waren, dass man sich daran verbrannte. Sein Kinn war ausgeprägt, sein gemeißelter Mund verführerisch. Seine flüssigen Bewegungen waren anmutig, kraftvoll und koordiniert, doch es drückte sich auch eine Spur von Gefahr darin aus. In ihren Augen war er reine Magie, schon von dem Moment an, als ihr Blick das erste Mal auf ihn gefallen war. Und wenn etwas so abrupt einsetzte und derart stark war, dann traute sie dem nicht.
Konntest du sehen, was in Colonel Higgens vorging, als er das letzte Mal mit meinem Vater hier war? Hatte er etwas mit seinem Tod zu tun?
Jeder Muskel in Rylands Körper spannte sich an, als sie ihn prüfend musterte. Ihr Blick war taxierend, forschend und abwägend. Das war so typisch für Lily. Seine Fähigkeit, in ihren Kopf vorzudringen, brachte für ihn den Vorteil intimerer Kenntnisse mit sich. Ihr Gehirn verarbeitete Informationen mit großer Geschwindigkeit, aber sowie es um etwas Persönliches ging, war sie viel vorsichtiger und ließ sich Zeit, bevor sie sich für eine Vorgehensweise entschied. Er hätte gern mit seinen großen Händen in ihr seidiges schwarzes Haar gefasst, sein Gesicht in den duftenden Strähnen begraben und ihren Geruch tief eingeatmet.
Sie roch so frisch wie ein Rosenbeet. Selbst in der blauen Beleuchtung schimmerte und glänzte ihr Haar und faszinierte ihn restlos.
Higgens hat kein Geheimnis aus seiner Abneigung gegen deinen Vater gemacht. Die beiden waren in keinem Punkt einer Meinung. Ich kann seine Gefühle aufschnappen, wenn er Wut aussendet, aber er kommt mir nie so nah, dass ich ihn berühren kann. Und er achtet sorgsam darauf, seine Besitztümer außerhalb meiner Reichweite aufzubewahren. Ich konnte keine Komplotte gegen deinen Vater entdecken.
Ihre Augen unter den dichten Wimpern waren fast zu groß für ihr Gesicht und von einem unglaublichen Blau, das in Verbindung mit ihrem dunklen Haar gänzlich unerwartet kam. Und ihr Mund … Er hatte viel zu viel Zeit damit verbracht, sich Fantasievorstellungen über ihren Mund hinzugeben.
Lily holte tief Atem und stieß ihn langsam wieder aus. In seinem Blick lag eine unerwartete Glut. Es war ein hungriger Blick, der sie verschlang. Und seine Gedanken hatten sich plötzlich erotischen Fantasien zugewandt. Sie versuchte, es zu ignorieren und sich nicht darauf einzulassen. Ihr Blick wandte sich vorübergehend den Überwachungskameras zu. »Ich führe seine Forschungsarbeit weiter. Sie werden sich gedulden müssen. Ich bin nicht mein Vater, und um mich einzuarbeiten, muss ich erst nachvollziehen, was er getan hat.« Ihre Worte galten den Kameras und unermüdlichen Augen, die sie
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