Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
sind übersinnliche Fähigkeiten bei Autisten stärker ausgeprägt. Dazu kommt noch, dass Autisten unter Reizüberflutung leiden; wahrscheinlich hat ihr Filtersystem einen Defekt. Durch Reduzierung der Filter wird lediglich der Geräuschpegel verstärkt, und man erhält das Krachen eines Rundfunkgeräts, das nicht auf einen Sender eingestellt ist. Damit produziert man keine übersinnlich begabten Menschen, sondern nur Autisten.«
    »Ich schließe daraus, dass es Probleme gegeben hat.«
    Lily seufzte voller Bedauern. »Ja, er ist auf Probleme gestoßen. Anfangs wurden die Männer gemeinsam in normalen Kasernen untergebracht, um ihre Verbundenheit zu fördern. Dahinter steckte der Gedanke, eine Eliteeinheit heranzuziehen, deren vielfältige Begabungen sich bei hochgradig riskanten Einsätzen miteinander kombinieren ließen. Die Einheit wurde sowohl im Einsatz als auch im Labor geschult. Die Männer übertrafen alle in sie gesetzten Erwartungen. Die meisten von ihnen erwiesen sich als mehr oder minder fähig im Einsatz von Telepathie.«
    »Führen Sie das bitte näher aus.«
    »Sie besaßen die Fähigkeit, sich verbal miteinander zu verständigen, ohne die Worte laut auszusprechen – sie senden einander Gedanken zu, dabei muss ich es in Ermangelung besserer Ausdrucksmöglichkeiten belassen. Dr. Whitney hat sie den Scans unterzogen, und die tatsächlich
vorhandene Gehirntätigkeit war ganz unglaublich. Manche von ihnen mussten im selben Raum sein, um sich auf diese Weise miteinander zu verständigen, während andere über das ganze Gelände verstreut sein konnten.« Lily warf Colonel Higgens wieder einen Blick zu. »Sie sehen selbst, wie nützlich eine solche Gabe bei einem Einsatz wäre. Andere waren auch fähig, die Gedanken von Menschen, die im selben Raum wie sie waren, zu ›hören‹.«
    »Die Vielfalt der Fähigkeiten ist dokumentiert, Sir, auch auf Videokassetten, falls Sie es sich selbst ansehen wollen. Die Talente waren vielfältig. Psychometrie. Levitation. Telekinese. Telepathie. Manche besaßen nur eine dieser Gaben, bei anderen dagegen erwies sich durch Tests, dass sie etliche Gaben in verschieden hohem Maß besaßen.«
    Lily holte tief Luft und atmete langsam aus. »Die Probleme, die dabei aufgetreten sind, waren nicht vorhersehbar, und Dr. Whitney konnte sie nicht lösen.« In ihrer Stimme schwang echtes Bedauern mit. Lily schlang ihre Hände um die warme Teetasse, die Matherson vor ihr abgestellt hatte. »Es gibt eine Reaktion, die Tachyphylaxie genannt wird. Der Körper nimmt zu große Aktivität am Rezeptor wahr und greift regulierend ein, indem er sie herunterschaltet. Plötzlich empfängt das Rundfunkgerät nur noch Störgeräusche. Einige der Männer haben durch die übermäßige Stimulation entsetzliche Anfälle erlitten. Einer ist verrückt geworden – oder, besser gesagt, autistisch. Ein anderer ist an zerebraler Hypoxie gestorben oder an einer Gehirnblutung durch Kopfverletzungen.« Das entsprach nicht ganz der Wahrheit; sie hatte das Gefühl, es gäbe eine andere Erklärung für die intrakranielle Blutung, aber sie hatte nicht vor, sich an eine kühne Hypothese zu wagen.
    »Mein Gott.« Der General schüttelte den Kopf.
    Higgens räusperte sich. »Es kam zu psychotischen Schüben, Sir. Zwei Männer wurden gewalttätig. Sie waren nicht mehr zu halten. Selbst die anderen konnten ihnen nicht helfen.«
    Schuldbewusstsein nagte an Lilys Eingeweiden und ließ ihren Magen rebellieren. »Sowie Dr. Whitney erkannt hatte, worin das Problem bestand, hat er versucht, in einer schalldichten Umgebung eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen, einen Ort, an dem die Männer gegen den unablässigen Ansturm von Menschen und Eindrücken abgeschirmt werden konnten.«
    »Können diese Männer anderen tatsächlich etwas suggerieren und ihren Gehorsam erzwingen?«, erkundigte sich General McEntire. »Könnten sie durch eine Art posthypnotischer Suggestion Einfluss auf Ihren Vater genommen haben? Sein Wagen wurde unten an den Anlegestegen gefunden, und es sind Spekulationen angestellt worden, die besagen, er läge auf dem Meeresgrund.«
    Lily schnappte nach Luft. »Wollen Sie damit etwa andeuten, diese Männer hätten etwas mit dem Verschwinden meines Vaters zu tun gehabt? Er war der einzige Mensch auf Erden, der ihnen hätte helfen können.«
    »Nicht unbedingt, Dr. Whitney. Vielleicht können Sie es«, entgegnete Colonel Higgens. »Es könnte sein, dass Ryland Miller sich das ausgerechnet hat. Er hat Ihre Antwort

Weitere Kostenlose Bücher