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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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schien sich immer noch am anderen Ende der Gasse zu befinden. Er hatte aufgehört zu knurren, aber seine Kräfte spürte ich deutlich. Ich wollte nicht mit Rowe gehen. Der Tod war die bessere Wahl. Ich schloss die Augen und zwang meine zitternden Hände, Rowes Hose loszulassen.
    „Mira, nicht!", rief Danaus, und diese zwei Worte hätten mich fast in Tränen ausbrechen lassen.
    Als Rowe einen Schritt zurücktrat, konzentrierte ich meine Kräfte auf das Naturi-Blut in dem Fläschchen. Die Flüssigkeit entzündete sich, Rowe schrie auf und versuchte noch, sie mir in den Mund zu schütten, doch da explodierte das Glas auch schon. Es regnete Splitter und kochendes Blut, und in diesem Moment riss ich mich von Rowe los. Als ich mit den Knien auf dem Asphalt aufschlug, jagte ein furchtbarer Schmerz durch meine Beine. Mein Gesicht war voller Glassplitter und Blut, und ich konnte nichts mehr sehen. In der Hoffnung, Rowe zu treffen, schleuderte ich einen Feuerball hinter mich.
    Gleichzeitig hörte ich etwas Metallenes gegen Mauerwerk schlagen. „Er ist weg", sagte Danaus, als ich den nächsten Feuerball vorbereitete.
    Ich löschte das Feuer und versuchte, mir das Blut aus dem Gesicht zu wischen, das mir höllisch in den Augen brannte, doch ich zog meine zitternden Hände sofort wieder weg, denn ich rieb mir nur die winzigen Glassplitter in die Haut. „Ich kriege es nicht weg! Ich kriege das Blut nicht weg!", schrie ich panisch.
    „Warte, Mira!", rief Danaus, dann hörte ich ihn näher kommen. „Ich helfe dir." Ich streckte die Hände aus und tastete unsicher nach ihm. Weil ich ihn nicht sehen konnte, war mir nicht ganz wohl dabei, ihn so nah bei mir zu haben. Danaus ergriff meine linke Hand und drückte sie, und im selben Moment berührte meine rechte Hand warme Haut: seine nackte Brust. Ich erstarrte, und mein Verstand setzte kurzzeitig aus. Dann spürte ich, wie sich Tristan mir von rechts näherte. Er kniete sich neben mich und legte die Hand auf mein Knie.
    Danaus ließ meine Hand wieder los und fasste mir unter das Kinn, um meinen Kopf leicht nach hinten zu neigen. „Halt still! Ich mache dir das Gesicht sauber", sagte er und entfernte vorsichtig mit einem weichen Stoff Rowes Blut und die Glassplitter. Er war mir so nah, dass mich sein Geruch vollkommen erfüllte. Ich roch Rauch von dem Feuer im Club, ich roch seinen Schweiß und die Seife, die er benutzte, und tief im Innersten nahm ich seinen Geruch nun auch auf meiner Haut wahr. Er hatte sein Hemd ausgezogen und reinigte mein Gesicht mit einer Behutsamkeit, die eher zu einem Baby gepasst hätte.
    Als er damit fertig war, strich er mir mit dem Hemd das Haar aus dem Gesicht und entfernte die letzten Glassplitter, die sich darin verfangen hatten. Ich blinzelte einige Male, um wieder klar zu sehen, und schaute zu ihm auf. In seinem Gesicht spiegelten sich Furcht und Zorn, und sein Herz donnerte immer noch wie ein Presslufthammer. „Besser?", fragte er mit täuschend ruhiger Stimme.
    Ich wollte antworten, doch in diesem Moment versagte meine Stimme. Ich wendete mich ab und versuchte, von ihm und Tristan wegzukriechen. Sie sollten mich nicht weinen sehen. Sie sollten nicht wissen, dass mir der Schreck immer noch in den Gliedern saß und dass ich regelrecht irr war vor Angst.
    „Nein!" Danaus hielt mich am Arm fest und zog mich auf seinen Schoß, um schützend seine starken Arme um mich zu legen. Ich vergrub schluchzend mein Gesicht an seinem Hals. Mir war, als wäre meine Seele in tausend Stücke zersprungen. In dem Moment, als Rowe mich berührt hatte, war ich meiner ganzen Stärke und Macht beraubt worden.
    „Ich kann das nicht. Ich stehe das nicht noch mal durch. Bitte nicht", flehte ich, als könnte Danaus mich irgendwie retten. Bilder von Nerian und Machu Picchu erschienen vor meinem geistigen Auge. Meine Schreie und Nerians Lachen hallten mir in den Ohren. Und nun auch noch Rowe. Sein Geruch, seine Berührungen, sein heißer Atem, all das hatte sich mir unauslöschlich eingeprägt. Ich konnte ihnen nicht entfliehen.
    „Nie wieder", flüsterte Danaus mir zu, und seine Stimme durchbrach die Erinnerungen, von denen ich überflutet wurde. „Nie wieder! Ich werde es nicht zulassen. Die Naturi werden dir nie wieder etwas antun." Ich glaubte ihm. Aus seinem Mund war es ein Versprechen. Wenn es in seiner Macht stand, würde er verhindern, dass die Naturi mich noch einmal gefangen nahmen. Ungeachtet dessen, was zwischen uns als Vampir und Jäger ablief, würde er

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