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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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zu machen.
    Aus der Ferne waren bereits die schrillen Sirenen von Polizei und Feuerwehr zu hören. Wir bahnten uns einen Weg nach draußen, um rasch in der dunklen Straße zu verschwinden, dann liefen wir, bis wir den hell erleuchteten Picadilly Circus erreichten.

19
    Nachdem ich eine der wenigen menschenleeren Gassen, die es um die große Kreuzung gab, hinuntergerannt war, blieb ich im Schutz der Dunkelheit stehen und heulte meinen Frust in die Nacht hinaus. Die klagenden Laute hallten von den Mauern wider, bevor sie schließlich in den schwarzen Himmel entflohen. Meine Hände zitterten vor Enttäuschung und Angst. Derjenige, der alles hatte richten sollen, der den Naturi hatte Einhalt gebieten sollen, war tot. Und das, weil ich ihn nicht beschützt hatte, was alles noch schlimmer machte.
    Ich hätte damit rechnen müssen, dass die Naturi zu einer solchen List griffen. Ich hätte mir Thorne schnappen und ihn sofort aus dem Lokal schleifen müssen. Ich hatte keine Ahnung, woher sie gewusst hatten, dass sie ihn töten mussten, dass er genau der war, den ich brauchte. Aber es spielte keine Rolle.
    Vielleicht war ich einfach nur vom Pech verfolgt, und vom Grübeln wurde Thorne auch nicht wieder lebendig.
    Als es wieder still in der Gasse wurde, hörte ich nur noch Danaus' Keuchen. Er war von dem langen Lauf außer Atem, was mich einmal mehr daran erinnerte, dass er ein Mensch war, wenigstens zum Teil. Als ich mich zu ihm umdrehte, lehnte er schwer atmend an einer Hauswand. Tristan stand an der gegenüberliegenden Mauer und war offensichtlich zutiefst erschüttert über die unerwartete Wendung, die der Abend genommen hatte.
    „Was ist passiert?", fragte Danaus schnaufend. „Die Kellnerin hat Thorne vergiftet. Sie hat sein Bier mit Naturi-Blut versetzt. Wahrscheinlich waren alle drei Biere vergiftet, die sie gebracht hat", sagte ich. Nachdem meine Wut etwas abgeflaut war, verspürte ich nur noch das bleischwere Gewicht der Angst in meinem Magen. „Warum?" „Sie war eine Heidin. Die sympathisieren in der Regel mit den Naturi." Frustration schwang in meiner Stimme, als ich begann, in der Gasse auf und ab zu gehen. „Sie glauben, dass die Naturi freundlich und friedliebend sind wie die ganzen albernen Märchenfiguren. Sie haben meinesgleichen schon früher angegriffen, aber die meisten von ihnen haben keinen Zugang zu Naturi-Blut."
    Ich drehte mich ruckartig zu dem jungen Nachtwandler um und sah ihn grimmig an. Er kauerte auf dem Boden, hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt und die Hände in seinem Haar vergraben, als wolle er sich vor mir oder den Naturi verstecken. „Wie lange hat Thorne schon in diesem Lokal verkehrt?", fragte ich. Tristan zuckte zusammen, dann sah er zu mir auf. „Ich . . ich weiß es nicht genau. Er kannte viele Leute, also wird er sich schon eine ganze Weile dort herumgetrieben haben." „Mit einem verdammten Insider habe ich nicht gerechnet!", knurrte ich, entfernte mich ein paar Schritte und machte wieder kehrt.
    „Woher wusste sie, dass sie Thorne aus dem Verkehr ziehen muss?" Danaus atmete inzwischen wieder ganz normal. Er erholte sich viel schneller von unserem kleinen Spurt, als ich gedacht hatte. Aber so war er, mein geheimnisvoller Danaus. Die langen Kratzer, die ich auf seinen Armen hinterlassen hatte, waren längst verschwunden, und es waren nur noch ein paar blutige Krusten auf seiner braunen Haut zu sehen. „Keine Ahnung." Ich hob ratlos die Hände und ging auf ihn zu. „Von meiner Suche nach Thorne wussten weniger als ein Dutzend Leute", sagte ich, und im selben Moment kam mir ein furchtbarer Gedanke. Ich starrte ihn an. „Und du bist der einzige Außenstehende in dem ganzen Chaos!"
    Blitzschnell war ich bei ihm und drängte ihn gegen die Wand. Da seine Arme zwischen seinem und meinem Körper eingeklemmt waren, konnte er kein Messer ziehen. Er brauchte natürlich keine Waffe, um mich zu töten, aber das war in diesem Moment meine geringste Sorge. Jabari würde mich in der Luft zerreißen, wenn die Naturi mich nicht zuerst erwischten.
    „Du wusstest als Erster von den Naturi. Du wusstest, dass ich in Machu Picchu war, und hast gehofft, dass du durch mich mehr Informationen über die Nachtwandler bekommst. Als du erfahren hattest, dass wir die Triade neu formieren können, hast du deine Leute auf Thorne angesetzt", fuhr ich ihn wütend an. „Und warum habe ich dich dann in Assuan gerettet?" „Weil ich dich zu den anderen Mitgliedern der Triade führen sollte, damit du sie

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